Nur eine Windmühle oder: die Sinnlosigkeit des Kampfes

Wer kennt ihn nicht, den Gedanken: „Ich muss mich verändern!“ Schon von Kindheit an begleitet dich das leidende Gefühl, irgendwie nicht richtig zu sein und deshalb an dir arbeiten zu müssen. Die Eigenschaften oder Merkmale, an denen dieses Nichtrichtig-Sein gedanklich festgemacht wird, sind dabei ganz individuell und passen immer zur jeweiligen Lebensgeschichte. Ob du nun zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu schlau, zu dumm, zu kräftig, zu schwach, zu gesund, zu krank, zu schüchtern, zu vorlaut, zu leichtsinnig, zu wütend, zu traurig, zu ängstlich o.ä. bist, spielt für die Prägung und Konditionierung nicht im Geringsten eine Rolle. Der Fakt an sich reicht völlig aus, dass du im Vergleich zu anderen irgendwie auffällig und damit falsch bist. Entweder durch das Verhalten der Familie oder spätestens durch die Erlebnisse in Kindergarten und Schule beginnt dieses Denken. „So, wie ich bin, bin ich nicht richtig“ begleitet dich, seitdem du denken kannst – und ohne, dass du es bemerkt hast, ist es der grundlegende Antrieb deines gesamten Seins geworden. Dieser Gedanke beinhaltet nun auch die Umstände, in denen du dich befindest. Heißt: In der Welt läuft auch alles falsch. Wenn Gedanken immer wieder und wieder geglaubt werden, avancieren sie zu vermeintlichem Wissen und werden zur scheinbaren Wahrheit. Du machst in Verbindung mit anderen Menschen und Situationen dann immer wieder die entsprechende Erfahrung, die genau deinen Glaubenssatz bestätigt. Das Wort „Glaubenssatz“ gibt dabei aber schon den Hinweis, dass dieser Gedanke keine wahrhaftige Erfahrung ist, die du selbst gemacht hast, sondern nur das, was du in den ersten Lebensjahren von deinem Umfeld übernommen und geglaubt hast. Du hattest auch keine andere Wahl, als zu glauben, da der eigene Erfahrungs- und Wissensspeicher noch leer war und demzufolge keine Möglichkeit bestand, das Erlebte irgendwie in Kategorien wie „richtig“ und „falsch“ einzuordnen. So entstand die Wahrnehmung, das „Für-wahr- Nehmen“, in dem du dich noch immer befindest, wenn du denkst, du und die Welt müssten anders sein, als sie sind. So wie Don Quijote bist du seither im täglichen Kampf mit dir und der Situation. Du kämpfst gegen Windmühlen, die dir aber aufgrund deiner Glaubenssätze als riesige Problem-Monster erscheinen. In der Geschichte des Don Quijote ist es die Faszination für das längst vergangene Rittertum bzw. Ritterromane, die den kleinen spanischen Landadeligen Alonso Quijano so weit von der Realität entrückt, dass er in seiner Vorstellung zum fahrenden Ritter Don Quijote wird, der gegen das Unrecht und für die Liebe kämpft. So kämpft er schmerzhaft und logischerweise erfolglos gegen Riesen, die Windmühlen sind, mit blutigen Schlangen, die nur Schläuche mit Rotwein in einer Taverne sind, und eigentlich spielt sich alles nur in seinem Kopf ab. In deinem Fall ist es, wie schon beschrieben, die Prägung und Konditionierung vom Beginn deines scheinbar getrennten Daseins. Dieser Kampf wird allgemein als „Leben“ bezeichnet und jeder kämpft gegen seine Windmühlen. Bei einem ist es beispielsweise der Kampf gegen die vermeintliche Dummheit der Menschen, der sichtbar wird in der gesellschaftlichen Stellung als leitender Wirtschaftsmanager oder Universitäts-Professor – er ist jedoch in Therapie wegen Burn-Out oder Panikattacken und kämpft da wieder einen ganz anderen Kampf. Bei anderen sorgt ein emotionaler oder körperlicher Missbrauch in der Kindheit für die leidvolle Beschäftigung mit der Unfähigkeit, liebevolle Beziehungen zu erfahren, oder mit der Heilung von körperlichen Krankheitssymptomen. Bei wiederum anderen mit scheinbar leidensfreier Kindheit sorgt die Gutgläubigkeit dann für diverse Rechtsanwalts- Termine und Streitigkeiten vor Gericht, um sich gegen die Betrüger zu wehren, die einen von den Ersparnissen befreit haben. Das weinende kleine Mädchen, dem zur Beruhigung immer Schokolade gegeben wurde, leidet darunter, sich im Sommer nicht ins Freibad zu trauen und kämpft als gerngesehene Weight-Watchers-Kundin gegen die Körperfülle. Und der kleine Junge, der in eine Familie geboren wurde, die unbedingt ein Mädchen haben wollte, wird später der weibliche Part in einer homosexuellen Beziehung und kämpft für die gesellschaftliche Anerkennung. Die Möglichkeiten der menschlichen Kampf-Szenarien sind unendlich und das Problem, das bekämpft und verändert werden soll, entspricht immer deinem Glaubens-Level bzw. Wissenstand, inwieweit du noch die prägenden Erfahrungen der ersten Lebensjahre für wahr und richtig erachtest. Der Kampf findet also eigentlich nur in deinem Kopf statt. Du siehst die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie du bist. Das bedeutet: Es gibt gar keinen Grund für deinen Kampf. Es ist nicht nötig und auch nicht möglich, richtig zu werden und an sich selbst zu arbeiten. Du bist immer richtig. Du kannst gar nicht falsch sein, da du dir nichts von dem, was du „Ich“ nennst, selbst ausgesucht hast. Deine Geburt, dein Hier-Sein, dein Körper mit weiblichen oder männlichen Geschlechtsmerkmalen, dein Aussehen, deine Prägungen, Konditionierungen, Vorlieben, Abneigungen, selbst deine Gedanken, Gefühle und Handlungen sind Teil der Geschichte. Sie laufen von selbst ab und sind nicht unter deiner Kontrolle – und die gemachten Erfahrungen bestätigen ja auch diese Tatsache. Wenn du es genau betrachtest, ergeht es dir genauso wie Don Quijote. Aus jeder Schlacht gegen den halluzinierten Gegner geht er als der Verlierer hervor, der gar nichts erreicht hat. Als LeserIn des SEIN-Magazins hast du ja sicherlich schon einige Erfahrungen mit therapeutischer, esoterischer oder spiritueller Selbstoptimierung gemacht, Workshops und Seminare besucht und schon an und mit dir am „Nicht-richtig-Sein“ gearbeitet. Sicherlich wird sich auch das ein oder andere etwas verbessert haben und zeitweilig wird es etwas ruhiger in dir gewesen sein, aber wenn du ehrlich zu dir bist, hat sich noch kein Problem wirklich aufgelöst und es ist noch kein zweifelsfreies Gefühl von „Richtig-Sein“ und wirklichem inneren Frieden aufgetaucht, oder? Nimm dir ruhig einen Moment Zeit, um den Gedanken zu überprüfen (Wenn du dich ganz natürlich als richtig empfinden würdest, hättest du wahrscheinlich kein Interesse am SEIN). Die Tatsache, dass unterm Strich nichts den dauerhaften inneren Frieden des „Alles ist richtig“ gebracht hat und auch nicht bringen kann und muss, lässt nur eine einzige Erkenntnis zu: Hör auf zu kämpfen. Halt an. Gib auf und dich dem Leben hin. Erkenne: Weder du noch irgendwer oder irgendwas anderes können dir helfen. Es bleibt nur, das, was ist, bedingungslos anzunehmen. Bewusst und wissend kapitulieren! Solange auch nur der Hauch einer Lösungsidee vorhanden ist, wirst du wieder in der Spur sein, irgendwas zu probieren und zu tun, um liebevoller zu werden, Schmerzen loszuwerden, Lebenssituationen zu optimieren, also deine Erfahrung des jetzigen Momentes zu verändern. Dieses Verändern- Wollen ist jedoch nur der nächste böse Windmühlen-Riese, der nur das unnötige Kampf-Leiden verlängert. In dem Moment, in dem du nichts mehr weg haben oder kontrollieren willst, sondern wirklich und vollständig JA sagen kannst zu dem, was ist, gibt es kein Problem. Im Moment der absoluten Akzeptanz verschwindet nämlich nicht das Problem, sondern du. Das, was du denkst zu sein. Das erfordert scheinbar etwas Mut, da die vollständige Abgabe der Kontrolle mit Sterben gleichzusetzen ist. Wenn aber die Ausweglosigkeit absolut klar ist, bleibt nichts anderes übrig. Wahre Worte sind selten schön, schöne Worte selten wahr. Paradoxerweise bedeutet „Happy-End“: Du wirst sterben! Egal ob an Akzeptanz, Hingabe, Umweltzerstörung, Lebensmittelvergiftung, Weltkrieg, Krankheiten, Alter oder Erleuchtung – und je eher das erkannt und nicht mehr weggedrängt wird, desto eher endet der sowieso sinnlose Kampf. Warum nicht jetzt?  Der Beitrag Nur eine Windmühle oder: die Sinnlosigkeit des Kampfes erschien zuerst auf Sein.de.

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