Dabei gibt es zwei grundsätzliche Arten von Telematik-Systemen: OEM-Telematik und Nachrüst-Telematik. In diesem Fachartikel werden die Unterschiede, Vor- und Nachteile dieser beiden Systeme beleuchtet. OEM-Telematik OEM-Telematik wird direkt von Herstellern von Maschinen und Geräten installiert. Diese Systeme sind speziell auf die Maschinen abgestimmt und bieten oft umfangreiche Funktionen bezüglich der technischen Daten und Sensorik in Nutzfahrzeugen oder in der Baumaschine, insbesondere Maschinenleistung und -wartung. Vorteile: OEM-Telematik ist von den Maschinenherstellern speziell für ihre eigenen Produkte entwickelt worden, daher ist die Integration und Bedienung einfach und nahtlos. Da das System von Anfang an in der Maschine integriert ist, ist es oft sehr genau und kann präzise Daten liefern. OEM-Telematik kann in der Regel auch die Leistung und den Wartungsbedarf der Maschine überwachen, was dazu beitragen kann, Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer der Maschine zu verlängern. Ein weiterer Vorteil von OEM-Telematik ist, dass sie oft in Service-Prozesse der Hersteller integriert sind und somit die Terminverwaltung für Wartung und Inspektion vereinfachen. Nachteile: OEM-Telematik ist oft teurer als Nachrüst-Telematik. Wenn ein Bauunternehmen verschiedene Maschinen verschiedener Hersteller verwendet, müssen möglicherweise mehrere Telematik-Systeme verwendet werden, was zu Kompatibilitätsproblemen führen kann. Sich auf mehreren OEM-Plattformen einzuloggen und die jeweils unterschiedlichen Bildschirm-Layouts zu bedienen wird oft als lästig empfunden. OEM-Telematik kann auch nicht einfach auf ältere Maschinen nachgerüstet werden, was bedeutet, dass ältere Maschinen möglicherweise nicht mit den neuesten Technologien ausgestattet sind. Nachrüst-Telematik Nachrüst-Telematik wird nach dem Kauf der Fahrzeuge, Maschinen oder Geräte installiert. Diese Systeme sind oft günstiger als OEM-Telematik und bieten ähnliche Funktionen und insbesondere automatisierte Abrechnungen, Zeiterfassung pro Maschine und Person sowie pro Baustelle / Einsatzstelle und die Überwachung von Maschinenleistung und -wartung. Vorteile: Nachrüst-Telematik kann auf ältere Maschinen installiert werden, was bedeutet, dass Unternehmen nicht gezwungen sind, ihre gesamte Flotte zu aktualisieren, um Telematik nutzen zu können. Da Nachrüst-Telematik von Drittanbietern entwickelt wird, ist es oft kompatibel mit einer Vielzahl von Maschinen und Geräten verschiedener Hersteller. Nachrüst-Telematik-Systeme sind in der Regel kosteneffektiver als OEM-Systeme. Sie können auf fast jedem Gerät oder jeder Maschine installiert werden, unabhängig vom Hersteller. Dies gibt Unternehmen mehr Flexibilität bei der Auswahl des Telematik-Systems, das am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Nachteile: Ein Nachteil von Nachrüst-Telematik-Systemen ist schlicht der nachträgliche Montage-Aufwand und dessen Disposition. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie manchmal weniger genau sein können als OEM-Systeme, da letztere eben tief integriert sind und Nachrüst-Systeme über CAN-/FMS- und OBD-Daten (je nach Fahrzeug-/Maschinentyp) tiefere technische Daten gewinnen müssen. Bei Nachrüst-Systemen hängt die Genauigkeit von der Qualität der Installation und Konfiguration ab. Schließlich kann der Preis von Nachrüst-Telematik-Systemen ein Nachteil sein. Während sie in der Regel kosteneffektiver sind als OEM-Systeme, können die Kosten für die Installation und Integration aufgrund der Vielzahl von Maschinen und Geräten auf einer Baustelle steigen. Für kleinere Unternehmen mit begrenztem Budget kann dies ein Hindernis sein, um das System zu implementieren und von den Vorteilen der Telematik zu profitieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Nachteile der Nachrüst-Telematik und ob diese überhaupt zutreffen, ganz entscheidend von der Kompetenz des Anbieters abhängig sind. Gerade langjährige und erfahrene Telematik-Anbieter haben heute bereits für mehrere tausend Maschinen- und Fahrzeug-Typen über etliche Baujahre hinweg die wichtigsten technischen Daten aus dem CAN-Bus verfügbar. Somit können völlig gemischte Fuhr- und Maschinenparks in einer Plattform abgebildet werden. Dies reduziert wiederum Kosten für Schulungen, Implementation sowie Schnittstellen in weiterführende IT-Systeme. Und, letztlich muss auch klar sein, dass die Telematik-Lösungen nicht unbedingt „blinken und leuchten“ müssen wie Las Vegas bei Nacht, sondern häufig nach dem Pareto-Prinzip (80/20-Regel) schon sehr viel mehr gewonnen ist als ohne Telematik.
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