Projekt der HSWT in Markt Bad Abbach mit Leuchtturm 2014 ausgezeichnet

Triesdorf | Markt Bad Abbach - Das Projekt Energetische Optimierung der Kläranlage Markt Bad Abbach - wissenschaftlich von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf begleitet - wurde mit dem Leuchtturm 2014 ausgezeichnet. Ein internationales Fachpublikum hat über den landesweiten Preis entschieden und ihn anlässlich der IFAT vergeben. Die IFAT ist die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft und findet alle zwei Jahre auf dem Messegelände in München statt. Mit fast 3.000 Ausstellern aus 54 Ländern und rund 124.000 Besuchern aus aller Welt hat sich die Fachmesse als führende Veranstaltung der Umwelttechnologiebranche etabliert. Mit der Auszeichnung wurde die Signalwirkung der energetischen Optimierung der Kläranlage durch Nachrüstung einer anaeroben Klärschlammbehandlung herausgehoben. Bei der energetischen Optimierung der Anlage wurde ein innovativer Ansatz verfolgt, bei dem kostengünstige Komponenten aus dem Biogasbereich für den Einsatz auf Kläranlagen adaptiert wurden, so dass die seit mehr als 100 Jahren für größere Anlagen eingesetzte Faulbehältertechnologie nun auch für kleine Anlagen wirtschaftlich interessant wird. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Kläranlage für den Preis Leuchtturm 2014 ausgewählt wurde und würden uns freuen, wenn die Konzeption dahinter bayernweit Nachahmer finden würde,“ so Christian Hanika, zweiter Bürgermeister von Markt Bad Abbach in seiner Ansprache. Dr. Claudia Reusch, Geschäftsführerin des Umweltclusters Bayern, betonte bei der Übergabe die ökonomische, ökologische und soziale Leuchtturmwirkung des Projekts. „Nicht nur für Bad Abbach, sondern für die gesamte Wasserwirtschaft ist die energetische Optimierung der Kläranlage ein wichtiges Projekt. Die Erkenntnisse daraus werden künftige Umbauten und Ertüchtigungen kleinerer Anlagen maßgebend beeinflussen. Die Anlage wurde bereits erfolgreich in Betrieb genommen und arbeitet wirtschaftlich. Durch die innovative Übertragung von Technologien aus anderen Umwelttechnologiebereichen konnten neue Anwendungen geschaffen und eine deutliche Reduktion der Energiekosten erreicht werden. Bad Abbach hat gezeigt, dass Sanierungen kein notwendiges Übel sein müssen sondern eine Chance sind, künftig Kosten zu sparen und zusätzlich für die Umwelt und die Gemeinde etwas Positives zu tun“ so Dr. Reusch. Der Markt Bad Abbach hatte sich entschlossen, von der energieintensiven aeroben, simultanen Schlammstabilisierung auf die anaerobe Klärschlammfaulung umzusteigen. Dazu wurde die gesamte Anlage energetisch optimiert: ein Vorklärbecken zur Gewinnung von energiereichem Primärschlamm wurde neu gebaut und ein Maschinenhaus für Schlammpumpwerk, Gebläse, Gasverstromung und Schlammentwässerung neu errichtet. Herzstück der Maßnahme war der Neubau eines Faulbehälters in kostengünstiger Stahlbauweise auf einer Bodenplatte, bei dem zahlreiche Elemente aus dem Biogasbereich zum Einsatz kamen – hier aber adaptiert auf die höherwertigen Bedürfnisse einer Kläranlage. Entsprechend gedämmt und mit der Steuerung der Gesamtanlage optimal abgestimmt, kann die Faulung durch die Verstromung des anfallenden Klärgases den Energiebedarf der Kläranlage weitgehend decken. Zudem wurde der CO2 Ausstoß um 148 t/a reduziert und die Treibhausgasemissionen signifikant verringert. Die Maßnahme wurde wissenschaftlich von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Kooperation mit dem Ingenieurbüro ATM, Braunschweig begleitet, um die Übertragbarkeit auf andere vergleichbare Kläranlagen aufzuzeigen. Das Projekt Energetische Optimierung der Kläranlage Markt Bad Abbach Projektträger des Projekts ist Markt Bad Abbach. Kooperationspartner sind das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, das Bayerische Landesamt für Umwelt, BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH (Planung), die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (wissenschaftliche Begleitung), ATM Abwassertechnik (wissenschaftliche Begleitung) und eloconsult Elektrofachplanungs-GmbH. Die Maßnahme wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen eines Pilotprojekts Kläranlage der Zukunft mit 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Umweltcluster Bayern Die Auszeichnung „Leuchtturm“ wird jährlich vom Umweltcluster Bayern an ein besonders herausragendes bayerisches Umwelttechnologie-Projekt mit Signalwirkung verliehen. Der Umweltcluster Bayern ist das Netzwerk der bayerischen Umweltwirtschaft und Wissenschaft. Die Arbeit des Netzwerks zielt auf die Stärkung und den Ausbau der Umwelttechnologie in Bayern durch Vernetzung, Information und Verstärkung der Kooperation. Der Umweltcluster Bayern bündelt die bayerischen Kompetenzen in den Bereichen Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung, Abfall & Recycling, Alternative Energiegewinnung (insbesondere Energie aus Abfällen und Biomasse), Luftreinhaltung, Ressourceneffizienz, Stoffstrommanagement: www.umweltcluster.net

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