The Acolyte Poster Am morgigen Mittwoch, dem 5. Juni um 3:00 Uhr deutscher Ortszeit ist es wieder so weit: eine neue Star Wars-Serie startet mit dem Flimmern über die Bildschirme der Disney+-Abonnent*innen. Durch The Acolyte, das nach ersten Gerüchten um die Beteiligung von Leslye Headland (Russian Doll) Ende 2020 beim Disney Investor Day offiziell angekündigt wurde, dringt Star Wars nun das allererste Mal in Live-Action in die Zeit vor Episode I: Die dunkle Bedrohung vor. Nicht weniger als ein komplettes Jahrhundert vor der Blockade von Naboo erreicht dabei auch der Realserienbereich endlich die Zeit der Hohen Republik, die bislang hauptsächlich in Büchern und Comics erkundet werden konnte. Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet, auch wenn The Acolyte möglicherweise euren ersten Kontakt mit einer Zeit von Licht und Leben, der goldenen Roben, der Hoffnung sowie der Expansion der Galaktischen Republik darstellt, dann werdet ihr bei uns als Literaturportal natürlich auch fündig: Wenn du mehr über die Ära der Hohen Republik wissen willst, um die es in The Acolyte geht, schau in unserem Portal oder unserem Guide vorbei! Hoher Empfang Seit dem Erscheinen von Episode I im Jahr 1999 blieb das Jahr 32 VSY der Startpunkt der Skywalker Saga und der chronologisch frühste Punkt des Live-Action-Bereichs. Nach 25 Jahren ändert sich das jetzt erstmals, die neue Serie dringt quasi in vollkommen unbekanntes Terrain vor. Wir als Teammitglieder*innen der Jedi-Bibliothek hatten das große Glück, die ersten beiden Folgen im Rahmen eines Presse- und Fanscreenings bereits gesehen haben zu dürfen. Dieses fand zugleich jeweils in Köln und in Berlin statt. In Köln fanden sich Patricia, Maximilian und Jürgen zum gemeinsamen Schauen, in Berlin hatten Florian, Flo und ich das Vergnügen. Es war definitiv eine spannende Atmosphäre, gemeinsam mit Gleichgesinnten auf einer großen Leinwand mit als erste Personen, die zwei Folgen, die zum Start veröffentlicht werden, erleben zu dürfen. Außerdem bekam jede anwesende Person ein Poster zur Serie und Panini hatte einige Exemplare jüngerer Ausgaben der Heftserie zur Verfügung gestellt, sofern man diese noch nicht sein Eigen nannte. Einziger Nachteil: Durch das frühe Schauen können wir euch zwar jetzt zum Ablauf des offiziellen Embargos unseren spoilerfreien Ersteindruck schildern, doch wir haben insgesamt etwas länger auf die nächste Folge zu warten, als ihr. Hohe Chancen Die Folgen zu bewerten, fällt komplett ohne gewisse Dinge zu verraten natürlich etwas schwierig. Es sei aber so viel verraten, dass die Serie ihre Chancen, die sich allein durch ihre Konzeption bilden, bisher souverän ausnutzt. Fernab der Skywalker Saga, weitgehend ohne bekannte Figuren und Figuren, darf sie genau wie die literarischen Werke aus der Hohen Republik komplett auf eigenen Beinen stehen und große, für die Galaxis wichtige und folgenschwere Ereignisse aus der Ära behandeln, ohne Rücksicht auf Geheimhaltungsklauseln oder geplante Filme nehmen zu müssen. Auch nimmt das Design von Schiffen, Orten und Kostümen durch die Prequels auf der einen und Die Hohe Republik auf der anderen Seite als Einrahmung Bezug auf bisher bekanntes und entwickelt es zu einer eigenen zeitlichen Version der Star Wars-Galaxis weiter, die sich gut zwischen beiden Polen eingliedert. Dass einige Elemente, die wir seit der Prequel-Trilogie nicht mehr gesehen haben, wie der Jedi-Tempel als wichtiger Handlungsort oder eine ganz bestimmte Spezies aus Episode I, ihr großes Comeback feiern, lässt das Fanherz höher schlagen und zeigt, wie gut sich das Team hinter der Serie um eine organisiche Einfügung in den Kanon bemüht. Dazu kommt der im Vergleich mit den bisherigen Disney+-Serien überdurchschnittlich hochwertige Look der Serie. Zwar haben beide Folgen auch ihre unsauberen Uncanny Valley-Momente, wie sie in Serien nun mal im Vergleich zu Kinofilmen häufiger auftreten in diesem Fall hauptsächlich beim CGI der Raumschiffe, zum Beispiel im Hyperraum oder bei einer Absturzszene insgesamt spielt die Serie aber handwerklich, zumindest auf der großen Leinwand, eher in der optischen Liga der letzten Kinofilme als der Realserien. Schauspiel, Ausstattung, Kampfchoreografien und Effekte funktionieren zumeist einwandfrei, nur eine Szene, die auf einem schneebedeckten Berg spielt, fällt qualitativ leider deutlich ab. Hoher Einsatz Das wichtigste für das Gelingen einer derartigen Serie, mit der Disney und Lucasfilm ein hohes wirtschaftliches Risiko eingehen, weil sie eben nicht auf bekannte Figuren und Ereignisse zum Beispiel durch die bekannten Cameo-Paraden zurückgreifen können, ist also, dass die neuen Figuren überzeugen und man bei ihren Konflikten und Geschichten mitfiebern kann. Zum Glück gelingt das im Auftakt schon mal sehr gut. Bei den neuen Figuren handelt es sich um authentische, echte Personen, mit denen man mitfiebert und in den etwa 90 Minuten bereits eine Bindung aufbauen kann. Von der jeweiligen Einführungsszene über die geschriebenen Dialoge bis zum fabelhaften Cast entstehen schon mal sehr runde Persönlichkeiten, die mich genug interessieren, um mehr über sie erfahren zu wollen und die sich sehr gut in das große, bunte Figurenensemble der Star Wars-Galaxis einfügen. Schnitte, Übergänge und Pacing sind fast durchgängig gelungen, aber leider eben nur fast. Manche Szenenübergänge laufen etwas holprig ab, sodass einzelne im Gesamtfluss weniger zu den anderen passen wollen. Sinnbildlich steht hierfür wieder die bereits erwähnte Bergszene, die eben tricktechnisch nicht ganz mithalten kann, aber auch von ihrer möglichen emotionalen Wirkung nach dem erzählerischen Setup Potenzial liegen lässt. Auch muten die Enden beider Episoden etwas seltsam an. Sie kommen so plötzlich und unvermittelt, als ob man die gewählten Bruchstellen zwischen den Folgen irgendwie noch in ein obligatorisches Cliffhanger-Ende einbauen musste. Hohe Erwartungen Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt und habe, obwohl ich der Serie zwar neugierig, aber mit im Vergleich zu anderen Teamkolleg*innen deutlich weniger Hype entgegentrat, große Lust auf den Rest. Besonders gespannt bin ich, ob sich das nun etablierte und weitgehend souveräne Niveau halten wird oder ob der Anfang sogar noch recht gemütlich war, um die wahren Highlights erst später stellen zu können. Es ist nämlich auch so, dass viele spannende Enthüllungen schon in den ersten beiden Episoden offenbart werden, über die man im Vorfeld nur spekulieren konnte. Da dies so früh geschieht, muss die Serie noch einige Themen und Wendungen bereithalten. Insgesamt ist es aber eine derart klassische Star Wars-Geschichte mit allen Elemente und Gefühlen, die seit jeher zur weit, weit entfernten Galaxis gehören, dass ich uneingeschränkt sagen kann: Jemandem, der noch nie Star Wars gesehen haben sollte und plant, das chronologisch mit den Live-Action-Filmen und -Serien nachzuholen, kann man diesen Serienauftakt guten Gewissens als allererstes zeigen, um in dieses wunderbare und vielfältige Universum zu entführen. Der Beitrag Rezension: <em>Star Wars: The Acolyte</em> 101-02 erschien zuerst auf Jedi-Bibliothek.
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