Nachdem die vierte Folge, Tag, aus der vergangenen Woche mit einem üblen Cliffhanger endete, erwartet uns diese Woche mit Folge fünf namens Nacht eine schockierende und actiongeladene Auflösung. Doch kann diese nach der durchwachsenen Episode der letzten Woche überzeugen? Meine Eindrücke lest ihr in der folgenden Rezension. Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler! Lesen auf eigene Gefahr! Großartige Kämpfe mit vielen Unterbrechungen Nacht beginnt aus der Vogelperspektive, aus der wir uns langsam der bewusstlosen Osha nähern, die schnell von dem bekannten Geräusch aufeinander treffender Lichtschwerter angezogen wird. Wie man sicher erwarten konnte, befindet sich die Gruppe Jedi nun im Kampf gegen den ominösen dunklen Krieger, der sich zunächst der Statist*innen-Jedi annimmt. Die Kampfchoreografie wurde hier gut umgesetzt und wirkt durch die etwas weiter entfernte Kamera weniger generisch. Schnell soll es aber auch etablierten Charakteren wie Yord an den Kragen gehen, doch Zivilistin Osha greift mit ihrer Betäubungswaffe ein, und der dunkle Krieger folgt ihr indessen. Doch die #YordHorde kann nicht lange aufatmen, denn später fällt auch er dem Sith zum Opfer. Unterdessen ist es für Smilo Ren – wie ihn Teile des Fandoms liebevoll getauft haben – Zeit für einen epischen Lichtschwertwurf, dem Osha dann durch Sols Abwehr in letzter Sekunde entkommen kann. Man könnte nun meinen, es kommt zu einem epischen Kampf zwischen Sol und dem potenziellen Sith, und gewissermaßen kann man diesen wohl auch so bezeichnen, bis dann der erste Cut auf Mae geschieht, der sich so unorganisch anfühlt und uns Zuschauende aus der gesamten Situation reißt und damit den ganzen dramaturgischen Aufbau zerstört. Gut, einmal ist keinmal, könnte man meinen, doch dann geschieht dies wieder und wieder, sodass ich mich fragte, ob es hier einfach an Gespür für solch einen Moment fehlt. Schade ist so auch, dass wir hier, wie vergangene Woche, wieder nur eine knapp halbstündige Folge bekommen. Nacht fühlte sich zwar weniger überhastet als Tag an, jedoch fehlt mir hier die Zeit, um wirklich in die Welt, das Geschehen, einzutauchen. Ich lese oft viel Negatives über die dritte Folge, Schicksal, nur hatte ich da erstmals das Gefühl, dass die Kreativschaffenden uns die nötige Zeit geben, um in die Geschichte einzutauchen. Ansonsten sind die zahlreichen Kampfszenen wirklich solide inszeniert – wenn auch in einigen Einstellungen etwas dunkel – und wir bekommen neben klassischen Lichtschwertkämpfen auch einen Faustkampf, welcher wieder in Richtung Force-Fu geht, aber auch einen Kampf mit zwei Lichtschwertern, der mich kurz an meine zahlreichen Spielstunden in Jedi: Fallen Order erinnerte. Doch auch der Helm oder die Maske des Siths wird als Waffe verwendet, um Lichtschwerter zu zerstören, was ich zunächst als recht erfrischend empfand. Scheinbar besteht diese aus einem Metall namens Cortosis, welches uns im Kanon z.B. in der Doktor Aphra-Reihe von Alyssa Wong begegnet, denn die sogenannte Nullklinge bestand aus eben diesem Material. Der Soundtrack ist mir hier aber – wie auch schon in den Folgen davor – leider viel zu zurückhaltend. Es fehlt der Serie hier wirklich an einer Art wiederkehrendem Thema und so plätschert dieser auch hier wieder vor sich hin. Jedoch holen die Schauspieler*innen hier – besonders physisch – alles raus. Besonders Dafne Keen sei hier positiv erwähnt. Diese darf noch einmal zeigen, was sie kann, bevor ihr Charakter getötet wird, dieser aber auch die Identität ihres dunklen Mörders enthüllt. Bild: Lucasfilm Licht und Dunkelheit – Die Frage der Machtverhältnisse Während in der ersten Hälfte der Episode noch viel zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her geschnitten wird, verdichten sich nun die Figurenkonstellationen und es kommt zu einer großartig inszenierten Enthüllung des Maskenträgers, denn bevor Jeckie getötet wird, schlägt sie ihrem Angreifer die Maske vom Kopf. So entpuppt sich in genau jenem Moment, an dem Jeckies lebloser Körper auf den Boden des dichten Waldes fällt, das bekannte Gesicht des Schmugglers Qimir. Zugegeben ist dies keine große Überraschung, so hat uns die Serie ja in den vergangenen Folgen schon einige Indizien dafür vor die Füße geworfen. So war ich im ersten Moment weder zu überrascht noch begeistert, bemerkte jedoch beim Schauen der Episode, dass mir Manny Jacintos Darstellung als Sith recht gut gefällt und er eine gewisse Präsenz mitbringt, die ich ganz gern mochte. Weiter werden sich nach dieser Enthüllung auch nun viele Fans fragen: Ist er denn nun ein Sith? Glücklicher- oder unglücklicherweise – je nachdem wie man es jetzt findet – gibt Qimir eine Antwort auf eben diese Frage. Er sagt zu Sol, dass er in Freiheit leben möchte, sich einen Akolythen wünscht und – was wohl viele Fans am meisten aufhorchen ließ – dass die Jedi ihn wohl einen Sith nennen würden. Das Philosophieren darüber, ob er denn jetzt wirklich ein Sith ist, würde ich persönlich mal bis zum Ende dieser Staffel aufschieben, es gibt ja durchaus genug Personen im Fandom, die da ihre Meinung durch das World Wide Web hallen lassen. Auch finde ich die Enthüllung gegenüber den Jedi, die ja glauben, die Sith seien ausgestorben, noch nicht allzu dramatisch, denn wir sind ja eben noch nicht am Ende der Handlung angekommen. Die weitaus spannendere Frage – die sich bereits durch die gesamte Serie zieht – ist: Wie kann Macht fair und gerecht verteilt werden und wie gut gelingt dies einer Instanz wie den Jedi zu dieser Zeit und in Zukunft? Dies ist für mich persönlich der wohl spannendste Aspekt von The Acolyte und wird hoffentlich in den drei verbleibenden Folgen noch tiefer thematisiert werden. Bild: Lucasfilm Immer zwei (Seiten) es sind Zum Ende der Folge beginnt die Sonne auf Khofar wieder aufzugehen und die beiden Schwestern Mae und Osha haben nach viel Hin und Her nun endlich einen ruhigen Moment zu zweit. Hier möchte ich noch einmal anmerken, dass eine Amandla Stenberg weiterhin eine wirklich tolle Performance abliefert. Diese zwei Charaktere spielt sie wirklich passend nuanciert und auch vor einem Lee-Jung-jae möchte ich meinen Hut ziehen und meinen tiefsten Respekt aussprechen, besonders wenn man bedenkt, dass das hier seine erste englischsprachige Rolle ist. Maes rapide Charakterentwicklungen sind für mich leider noch immer zu wenig nachvollziehbar, auch hier würde der Serie mehr Lauflänge ganz guttun. Meine Hoffnung ist aber, dass wir in der nächsten oder übernächsten Folge noch einmal eine Rückblende auf die damaligen Ereignisse bekommen. Denn auch in dieser Folge können wir einem Gespräch zwischen Yord und Osha lauschen, in dem diese die Fähigkeit von Oshas und Maes Mutter thematisieren, in den Kopf anderer Personen einzudringen, was der dunkle Freiheits-Ritter scheinbar auch in der Gegenwart tat. Der Twist mit dem Rollentausch von Osha und Mae in den letzten Szenen der Folge dürfte auch die Spannung in der Gegenwart hochhalten. Doch hier bin ich mir nicht sicher, ob alles so ist, wie es scheint, und Meister Sol Mae wirklich nicht erkennt. Spurenleser Bazil ist da auf jeden Fall etwas ganz Heißem auf Spur und einmal mehr lässt uns die Serie mit offenen Fragen zurück. Bild: Lucasfilm Fazit Nacht, und damit die fünfte Folge von The Acolyte, kommt leider noch immer, teils etwas oberflächlich daher, bietet aber eine Vielzahl an toll inszenieren Actionsequenzen und schafft es trotz vieler Tode sowie einer nicht ganz so unerwarteten Enthüllung, den weiteren Verlauf der Handlung offenzulassen. In einer der beiden kommenden Episoden wird uns ziemlich sicher eine weitere Reise in die Vergangenheit erwarten, die uns hoffentlich noch mehr Hintergründe und Tiefe für einige Charaktere liefert. Die Serie liefert allemal spannende Aspekte, die zur Diskussion über bestehende Machtverhältnisse in der Star Wars-Galaxis anregen, auch wenn sich zumindest ein Teil des Fandoms lieber über Neopronomen und Geburtsdaten bestehender Charaktere echauffiert. Wenn du mehr über die Ära der Hohen Republik wissen willst, um die es in The Acolyte geht, schau in unserem Portal oder unserem Guide vorbei! Der Beitrag Rezension: <em>The Acolyte</em> 105: Nacht erschien zuerst auf Jedi-Bibliothek.
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