Rezension: The Bad Batch 314: Ansturm

Die vorletzte Folge von The Bad Batch ist da. In wenigen Tagen wird das Finale gelaufen und die vierte große Serie aus dem Hause Lucasfilm Animation unter der Leitung von Dave Filoni beendet sein. Doch bevor es so weit ist, gilt es noch, dafür die Prota- und Antagonist*innen in Stellung zu bringen und mit großen Schritten in Richtung Abschluss zu marschieren. Dabei geht der seit mehreren Folgen vorherrschende Eindruck weiter, es mehr mit Kapiteln und Abschnitten eines finalen Animationsfilms zu tun zu haben und weniger mit einzelnen, klassisch aufgebauten Abenteuern der Woche, wie sie noch den Mammutanteil in den ersten zwei Dritteln der Serie bildeten. Wir werden direkt in die Situation geworfen und genauso plötzlich wieder aus ihr herausgerissen, während alle Zeichen auf das baldige Ende deuten. Hinweis: Wie immer sind diese Rezensionen nicht spoilerfrei und gehen sehr genau auf die Inhalte ein. Lest sie am besten also erst, nachdem ihr die Folgen gesehen habt. Die Schadencharge kommt nach ihrem gewagten Manöver in letzter Sekunde auch recht schnell und ohne Zwischenfälle endlich im Weyland-System an, in dem sich Tantiss befindet, um Omega und die gefangenen Klone zu befreien. Weil Oberbösewicht Hemlock aber über zahlreiche Ressourcen verfügt und sich als Mann der Wissenschaft oft intelligenter verhält, als die meisten anderen Cartoon-Imperialen, wird er über das von der Einheit gestohlene Shuttle noch vor seiner Ankunft informiert und kann seine Truppen dank der Verteidigungsanlagen einer der immerhin wichtigsten und geheimsten Einrichtungen des gesamten Imperiums schnell auf Abfangkurs schicken. So verliert die Serie, deren Zeit spürbar abläuft, keine freie Minute mehr, um zu zögern und die eingespielte Heldentruppe verliert ihr zweites Schiff innerhalb kurzer Zeit. Insbesondere der arme Rampart, die Gruppe nach wie vor bei ihrem mörderischen Einsatz begleitend, muss nicht nur aus dem Shuttle springen, sondern dank diverser Fehlfunktionen noch den ein oder anderen Horror überstehen, bevor er den Grund des Dschungels erreicht. Das eigentliche Ziel Tantiss schaltet aufgrund ihrer Präsenz derweil schnell in Alarmzustand und die Kampfgeräusche dringen bis zum inneren Kern vor, wo die machtsensitiven Kinder mit Omega festgehalten werden. Aus deren Sicht das entfernte Grollen der Kanonen zu hören, sorgt neben dem guten Gespür für das größere Setting beim Publikum auch für genau die richtige Atmosphäre. Es wird langsam ernst und die Entscheidung auf Tantiss unvermeidlich. Nicht. Runter. Gucken. Der vom Rest getrennte Echo nimmt währenddessen im eigenen Handlungsstrang den direkten Weg in die Basis, um seinen Kameraden und den Gefangenen zu helfen. Vor der kreativ-witzigen und Star Wars-typisch irgendwie wieder einmal augenzwinkernd leichten Umkehrung seines Wegs auf das Schiff – nun davon herunter und direkt in die Einrichtung – besorgt er sich noch eine neue, praktische Hand. Der dazu passende Spruch und Wortwitz funktioniert allerdings nur auf Englisch und geht in der deutschen Synchronisation so gut wie verloren. Währenddessen sieht Omega die große Chance gekommen, ihren eigenen Plan voranzubringen und auf eigene Faust die Infrastruktur der Anlage zu nutzen. Draußen im schön animierten Dschungel bleibt sich die Serie derweil selbst auf dem Endspurt treu, der Schadencharge in den unmöglichsten Momenten ein gefährliches und designmäßig abgefahrenes Monster, das in Live-Action nie und nimmer funktionieren würde, in den Weg zu stellen und den Tag zu ruinieren. Immerhin wurden die gefährlichen tierischen Bewohner bereits zu Beginn der Staffel bei Crosshairs und Omegas Flucht vorbereitet, um jetzt beim Einbrechen wieder ausgepackt zu werden. WIR HABEN WIEDER MONSTER!!!!!! Apropos Crosshair: Sein mit Tantiss verbundenes Zittern der Hand bleibt weiterhin Thema und dürfte nach so viel Aufbau über die Staffel im großen Finale noch wichtig werden. Das Gespräch mit Rampart über Egoismus und Loyalität stellt dialogmäßig das zweitgrößte Highlight der Folge dar, das andere folgt später. Mit dem Bärenangriff tauchen auch endlich Hemlocks Truppen auf und es gibt den ersten im Pacing antiklimaktisch vorbereiteten Blasterfeuerwechsel der Episode. Die Action blieb vor allem beim Erzählfluss und den Schnitten in der Serie nach meinem Gefühl bis zuletzt unter dem Niveau von The Clone Wars oder Rebels. Jener Schusswechsel endet interessanterweise damit, dass der ehemalige Imperiale Rampart den aktuellen Imperialen in die Hände fällt und damit erstaunlicherweise noch vor der Ankunft in der Basis. Es bleibt offen, was seine Rolle sein wird und ob er der Schadencharge in den entscheidenden Momenten helfen oder ihnen irgendwie in den Rücken fallen wird. Zeitgleich wird genug nötige Spannung durch den unklaren Ausgang von Omegas Mission erzeugt sowie der Frage, ob sie entdeckt wird. Sie selbst entdeckt wiederum das in der zweiten Staffel wieder eingefangene junge geklonte Zillo-Biest, was die Aussicht auf gigantische Kaiju-Action durch eine Befreiung und anschließendes Wüten auf Weyland erzeugt. Genau wie Tobias in seiner Rezension zum The Bad Batch-Debüt der Kreatur bin auch ich mehr als glücklich über dessen erneute Einbindung und freue mich auf den großen Auftritt nächste Woche. RUUUUUUN!!!! ITS GODZILLAO!!!!! Kommen wir nun zu meinem Highlight der Folge, der Szene zwischen den genetischen Geschwistern Echo und Emerie. Ersterer schafft es bis in ihr Labor, wo er von der Wissenschaftlerin mit Herz entdeckt wird und die beiden entdecken, dass sie ein Ziel verfolgen. So sehr mir die Szene gefällt, so sehr macht sie leider auch deutlich, wie viel Potenzial liegen blieb mit der Entscheidung, Echo in der zweiten Hälfte der Serie zum gelegentlichen Gaststar zu degradieren. Nicht nur verfolgen wir seine Geschichte insgesamt schon so lange, wie es The Clone Wars gibt und kennen ihn damit länger als fast jede andere wichtige Figur in der Serie, sein innerer Kampf, seine Dämonen und seine Charakterisierung als der Außenseiter der Gruppe als einziger ehemaliger Reg kamen in den fast 50 Folgen eindeutig zu kurz. Das Ende der Folge, mit der im letzten Moment zurückgekehrten und damit immer noch einen Vorteil habenden Omega, kam strukturell wieder sehr plötzlich und konnte an dem recht eigenwilligen Flow der letzten Folgen anknüpfen. Wie schon erwähnt wirken die letzten Episoden mehr wie außeinandergeschnittene Teile eines finalen Films. Mit Omegas nachdenklichem, konzentrierten Gesicht, das uns gespannte Zuschauende widerspiegelt, verabschiedet sich The Bad Batch ein letztes Mal vor seinem Finale in den Abspann. Unser Blick auf den Fernseher, gespannt auf das große Finale wartend. Zurück bleibt die unweigerliche Frage, wie die zwangsweise abzuhakenden Punkte auf der Strichliste der Serie in letzten 25 Minuten gefüllt werden sollen. Wie kann bitte noch alles reinpassen? Das Zillo-Biest wird befreit werden. Ramparts Handlungsstrang aufgelöst. Die große Reunion steht an. Möglicherweise die Auflösung des Schattenklons. Die Enthüllungen von Palpatines Plänen. Und die große Frage, ob und für wen von der Truppe es noch ein Happy End geben wird. Aber wer weiß? Der Start der Serie hatte Überlänge, vielleicht wartet am Mittwoch also auch eine über 60 Minuten lange Überraschung auf uns. Der Eindruck der 14. Folge lässt sich jedenfalls für die dritte Staffel als frühes Zwischenfazit ziehen: Bis hierhin war sie sehr gut, definitiv die beste Staffel der Serie, aber ging insgesamt, wo sich die ersten beiden oft in Fillern oder Belanglosigkeiten verloren, im Gegenteil tatsächlich manchmal zu schnell. Einige Figuren und Handlungsstränge aus der Serie wurden gar ganz fallen gelassen und nicht weiter verfolgt. Dafür hat sie aber auch ihren Fokus immer sehr klar gelegt und konsequent verfolgt. Somit bleibt nur die wichtigste Frage vor nächstem Mittwoch, über die ihr gern ausgiebig in den Kommentaren diskutieren dürft: Wie lang wird das Finale sein? Der Beitrag Rezension: <em>The Bad Batch</em> 314: Ansturm erschien zuerst auf Jedi-Bibliothek.

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