Schutzkonzept auch das noch?!?

Ja, auch das noch. Aber warum? Was steckt dahinter? Es lässt sich kurz und knapp auf einen Nenner bringen: Guter Wille allein reicht oft nicht! Das Schutzkonzept schafft Sicherheit für die Kinder dich für die Eltern Ein Beispiel: Stell dir folgende Situation vor Milena und Hauke sind gerade zwei geworden und haben schon so etwas wie Freundschaft geschlossen. Sie suchen ihre Nähe, erkunden zusammen neue Dinge und beziehen sich wechselseitig in ihr Spiel ein. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie mit dem Mittagschlaf nicht zurechtkommen, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise.  Milenas alleinerziehende Mutter muss früh zur Arbeit und bringt ihre Tochter schon um 7.00 Uhr zu dir in die Kindertagespflege. Da Milena zu Hause entsprechend früh aufstehen muss, schläft sie häufig bereits während des Mittagessens ein. Sie ist dann sehr unleidlich, wenn sie im Anschluss an das Essen übermüdet umgezogen, gewickelt und zu ihrem Schlafplatz gebracht werden muss. In Haukes Familie geht es morgens entspannt zu. Die Eltern frühstücken spät und Haukes Vater bringt seinen Sohn erst kurz vor 9.00 Uhr in die Einrichtung. Hauke ist während des Mittagessens hellwach und schläft dann relativ spät ein. Allerdings würde er gerne länger schlafen, manchmal bis zu zweieinhalb Stunden. Im Austausch mit deinen KollegInnen aus anderen Kindertagespflegestellen hat sich die Meinung herauskristallisiert, dass im Interesse aller Kinder die Schlafenszeit nicht über 14.00 Uhr hinaus ausgedehnt werden soll. Hauke wird daher oft geweckt, manchmal aus tiefem Schlaf. Er quengelt dann lang, torkelt durch den Raum und findet erst nach längerer Zeit wieder zu seinem inneren Gleichgewicht zurück. Du machst die Gedanken, wie du auch seinen Bedürfnissen besser gerecht werden kannst. Worum geht es hier konkret? Hier geht es also um rigide Schlafenszeiten. Schlafen ist wichtig und notwendig für die kindliche Entwicklung, das müssen wir dir nicht sagen. Für dein Kinderschutzkonzept gilt es hier zu überlegen, wie zu zukünftig mit der Schlafsituation in deiner Kindertagespflegestelle umgehen möchtest. Bleibt es bei den rigiden Schlafenszeiten? Wenn ja, mit welcher Begründung oder findest du eine flexiblere Lösung, die eher den Bedürfnissen der Kinder entspricht? Meine Idee wäre: flexible Schlafenszeiten, angepasst an die Bedürfnisse des Kindes bzw. wenn ich feste Schlafenszeiten will, dann muss ich das am Anfang beim Kennenlernen entsprechend abstimmen und erfragen. Das ist aber nur eine Möglichkeit unter vielen. Grenzüberschreitungen im Alltag Dies war nur eine kleine Situation in einem Beispiel. Du kannst nun jeden Bereich in Deinem Alltag unter die Lupe nehmen, in dem eine mögliche Grenzüberschreitung deinerseits oder der Kinder untereinander, geschehen können. Hier ein paar Beispiele: Beschämung, Entwürdigung, Anschreien, Bevorzugung, Diskriminierung, Zwang zum Essen…. Grenzüberschreitungen sind alle Handlungen oder Äußerungen, die eine Grenze beim Gegenüber überschreiten. Sie passieren im Kopf und haben mit der persönlichen Haltung zu tun. Sei es als unreflektiertes Handeln, im Sinne einer akzeptierten Kultur, sei es als Annahme eines erprobten Erziehungs- und Beziehungskonzeptes. Es wird unterschieden in unbeabsichtige und den bewussten Grenzüberschreitungen. Unbeabsichtige Grenzüberschreitung Diese Grenzverletzung geschieht ohne Absicht. Das Verhalten überschreitet die persönichen Grenzen des Gegenübers, ohne das dies bewusst wahrgenommen wird. Darunter fallen z.B. das Streichen über den Kopf, das auf den Schoß nehmen oder die unbeabsichtig lautere Ansprache des Kindes. Ob eine Handlung oder Äußerung als Grenzüberschreitung empfunden wird, ist abhängig vom subjektiven Empfinden und Bewerten des Einzelnen. Weitere Beispiele für unbeabsichtige Grenzüberschreitung: körperlich • Kind auf den Schoß ziehen• Kind über den Kopf streichen• nach dem Wickeln dem Kind einen Kuss geben• Kind ohne Ansprache den Mund abputzen• Kind ohne Ansprache die Nase abwischen• Kind muss beim Essen probieren sprachlich • im Beisein des Kindes über das Kind sprechen• im Beisein von Kindern über ein Kind abwertend sprechen• abwertende Bemerkungen (z.B. „unser kleiner Schokokuss“, „stell dich nicht so an“)• Vermittlung von tradierten Geschlechterrollen (z.B. „Was hast du denn da an? Das sind doch Mädchen/Jungensachen.“, „bist du heute aber schön angezogen“ ausschließlich zu Mädchen sagen)• Sarkasmus oder Ironie benutzen (solche Aussagen können verunsichern, da sie von Kindern nicht verstandenwerden) Verhalten • Kind streng/böse/abfällig anschauen• Kind ignorieren• Kind „stehenlassen“ (z.B. sich etwas anderem zuwenden, wenn das Kind zum wiederholten Male etwas erzählt) Du merkst sicher, dass die Auseinandersetzung mit dem Schutz der Kinder sehr viel mit Kinderrechten zu tun hat. Genau das ist der Ausgangspunkt für deine Potential- und Gefahrenanalyse. Stell zusammen, was du alles schon machst. Zum Beispiel setzt du sicher den Kindern nicht einfach im Vorbeigehen die Mütze auf. Dann überlege, was alles noch zum Schutz des Kindes und seiner Rechte dazu gehört und auch dafür legst du dir Handlungsschritte bereit. Verdacht auf Missbrauch/Vernachlässigung Den wichtigsten Schutz wollen wir natürlich auch nicht vergessen. Was passiert, wenn du auf Missbrauch, Vernachlässigung eines Kindes aufmerksam wirst. Wie verhältst du dich hier? Eine Kindeswohlgefährdung kann von außen an dich herangetragen werden, sie kann von Kindern untereinander passieren oder eine Kollegin verhält sich nicht angemessen. Nicht immer ist es notwendig, gleich zum Hörer zu greifen und den Fall beim Jugendamt zu melden. Doch was passiert bis dahin? Was kannst du tun, wie kannst du dich verhalten? Hilfe durch das Schutzkonzept All das ist Bestandteil deines Schutzkonzepts. Jede Überlegung, einmal aufgeschrieben, gibt dir Sicherheit. Frei nach dem Motto „Wer schreibt, der bleibt“, Bedeutung hier „Wer schreibt, handelt sicher“. Im Fall der Fälle kannst du dich entweder an dein Schutzkonzept mit den einzelnen Bausteinen erinnern oder du holst es dir her, liest nach und kannst sofort in die entsprechende Handlung gehen. Unserer Meinung nach eine rundum gelungene und wichtige Sache. Und natürlich ist es Arbeit und Aufwand, doch im Fall der Fälle kannst Du dann souverän reagieren. Viel Freude bei Deiner Arbeit wünschen Dir Manuela und Gabriele Fallbeispiel: Quelle „Gewalt durch pädagogische Fachkräfte verhindern, Jörg Maywald

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