Staatsministerin Kaniber besucht Grünes Band Bayern: BN stärkt Biotopverbund und Artenvielfalt zusammen mit Gemeinden und Landwirtschaft

Staatsministerin Michaela Kaniber, MdL, konnte sich selbst davon überzeugen, welche Fortschritte am Grünen Band erzielt werden. So konnten im Landkreis Freyung-Grafenau bislang auf mehr als 80 Hektar Fläche Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung artenreicher Lebensräume durchgeführt werden: wichtige Trittsteinbiotope und Verbindungsachsen im grenzüberschreitenden Lebensraumverbund zu Tschechien. Dies kommt gefährdeten Arten wie Waldbirkenmaus, Breitblättrigem Knabenkraut oder Randring-Perlmuttfalter zugute. Hierzu Staatsministerin Michaela Kaniber: „Unsere wunderschöne bayerische Kulturlandschaft in vollen Zügen erleben und genießen! Das ist einer der Hauptgründe, warum es Touristen und Einheimischen bei uns in Bayern so gut gefällt. Gerade in der Ferienregion Bayerischer Wald steht der Naturgenuss mit Wandern, Mountainbiken und Erholung, aber auch das Sammeln von Wissen über die ökologischen Zusammenhänge im Fokus. Hier in der Gemeinde Mauth gibt es nicht nur viele naturschutzfachlich wertvolle Trittsteinbiotope, sondern auch zahlreiche interessante Angebote für einen gelungenen Natururlaub, wie etwa der Naturbadesee Mauth mit Beachvolleyballfeld und Kneippanlage.” Der BN-Vorsitzende Richard Mergner betonte: „Eine besondere Maßnahme konnten wir zusammen mit der Gemeinde Mauth umsetzen: die Renaturierung des ‚Mauthler Filz‘, eines Hochmoorkerns direkt am Ortsrand und auf Gemeindegrund. Hier werden wir auch einen Moorerlebnispfad und Angebote für Umweltbildung und naturnahen Tourismus schaffen. Der BN freut sich, dass dies durch die Förderung im Bundesprogramm Biologische Vielfalt sowie durch den Bayerischen Naturschutzfonds möglich geworden ist. Leider befinden sich aber noch viele weitere Moore und andere naturnahe Lebensräume in Bayern insgesamt in einem sehr schlechten Zustand – die Staatsregierung sollte wesentlich mehr Flächen renaturieren, um das selbstgesteckte Ziel eines Biotopverbundes auf 15% des Offenlands bis 2030 zu erreichen“. Heiner Kilger, 2. Bürgermeister von Mauth unterstreicht: „Die Gemeinde Mauth setzt seit Jahren auf den sanften Naturtourismus und kann sich so von großen, überlaufenen Destinationen gut absetzen und den Gästen, die diese Art von Urlaub suchen, einen unvergesslichen Aufenthalt bieten. Es freut uns sehr, dass im Rahmen des Besuchs von Frau Ministerin Kaniber der neu geschaffene Bohlensteg als erster Baustein des Moorpfads eingeweiht wird, der das Mauthler Filz erlebbar macht.“ Intakte Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher und helfen bei der Regulierung des Wasserhaushalts, was angesichts der immer häufiger auftretenden Trockenperioden einerseits und Starkregenereignisse andererseits von unschätzbarem Wert ist. Biodiversität und Bodenschutz durch mehrjährige blühende Energiepflanzen: Der Besuch der Gemeinde Hinterschmiding mit der Staatsministerin war vor allem vor dem Hintergrund der letzten Hochwasserereignisse interessant. Seit 2021 wird dort über das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ auf mittlerweile rund 5,5 Hektar Ackerfläche ein Mix aus mehrjährigen blühenden Energiepflanzen wie Sonnenblume, Lein und Rainfarn statt Energie-Mais angebaut. Dies schafft ökologische Vernetzungsflächen für Insekten und Vögel in der Agrarlandschaft und sorgt für Bodenschutz. Das Projekt wurde vom Bayerischen Naturschutzfonds mit mehr als 500.000 Euro kofinanziert. Staatsministerin Kaniber betonte: „Unsere wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen: Der Veitshöchheimer Hanfmix, der für die Verwertung in Biogasanlagen angebaut wird, bietet gleichzeitig Lebensraum, Nahrung und Deckung für zahlreiche Tierarten. Es freut mich, dass wir mit dem BUND einen Naturschutz-Verband haben, der diese Vorteile zu schätzen weiß – und den Anbau maßgeblich mit vorangebracht hat.“ Prof. Hubert Weiger, BN-Ehrenvorsitzender und BUND Beauftragter für das Grüne Band, erklärt in diesem Zusammenhang: „Der durch den Klimawandel verstärkt auftretende Starkregen führt zu enormer Bodenerosion, vor allem in Maiskulturen in Hanglagen. Der heute vorgestellte Veitshöchheimer Hanfmix ist als produktionsintegrierte Maßnahme eine echte Alternative zur Maismonokultur – er sorgt für Bodenschutz und Humusaufbau. Ich bitte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber daher, das Konzept der blühenden Energiepflanzen über die Landwirtschaftsämter auch in anderen Mittelgebirgsregionen Bayerns zu bewerben und auf Grundlage unserer Erfahrungen eine Weiterentwicklung der Saatgutmischung zu beauftragen. Wir legen dem Landwirtschaftsministerium hierzu konkrete Vorschläge vor.“ Der Veitshöchheimer Hanfmix wurde durch die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) entwickelt und im bayerischen Grabfeld in einem Kooperationsprojekt der Agrokraft GmbH (Bayerischer Bauernverband) und des BN erstmalig großflächig angebaut. Der BN hat gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband und dank der Unterstützung des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) erreicht, dass der Anbau von Blütenpflanzen inzwischen über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) gefördert wird. Damit wird den Landwirten der Minderertrag bei der Gasproduktion ausgeglichen. Für Rückfragen: Melanie Kreutz, BUND Fachbereich Grünes Band, Projektkoordination „Quervernetzung Grünes Band“ Am 30.7.2024 mobil: 0176-38532879; melanie.kreutz(at)bund-naturschutz.de Tobias Windmaißer, BUND Fachbereich Grünes Band – Außenstelle Perlesreut, Projektmanager „Innerer Bayerischer Wald“ Mobil 0171-8269739; tobias.windmaisser(at)bund-naturschutz.de Weiterführende Informationen zum Projekt "Quervernetzung Grünes Band" Das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ wird von Oktober 2019 bis September 2025 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Hintergrundinformation: Der BUND Naturschutz (BN), Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND – Friends of the Earth Germany), setzt sich seit 1989 für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein sowie seit den frühen 1990er Jahren für das Grüne Band Bayern-Tschechien. Er hat 2002 ein Grünes Band durch Europa vorgeschlagen und ist damit ein Initiator der Grüne Band Europa Initiative, die sich für Schutz und Entwicklung des über 12.500 Kilometer langen Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer einsetzt. Der BUND Fachbereich Grünes Band ist seit 2004 Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt von der Ostsee bis zur Adria. In der paneuropäischen Initiative arbeiten Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 24 Anrainerstaaten zusammen. BN und BUND sind Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2014 gegründeten Vereins Grünes Band Europa („European Green Belt Association e.V.“) und setzen sich für die Nominierung des Grünen Bandes Europa als UNESCO-Weltnatur- und kulturerbestätte ein. Im Januar 2024 wurde das innerdeutsche Grüne Band bereits in die deutsche Vorschlagsliste für UNESCO Welterbestätten aufgenommen.

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