Langfristig haben alle Trader in etwa die gleichen Ziele: Wir möchten ein regelmäßiges Einkommen durch den Börsenhandel generieren. Die Geld-Größe spielt im ersten Moment keine große Rolle. Primär geht es eher darum, konstante Einnahmen zu erwirtschaften, von denen wir leben oder unsere Träume verwirklichen können. Konstant und Börse: Passt das eigentlich zusammen? Und wir müssen uns auch die Frage stellen, ob wir schon ausreichend tun, damit solche hohen Ziele auch zur Realität werden können. Ein Problem nicht nur im Trading Wir kennen alle die Redensart: “Nicht alles auf ein Pferd setzen.” Diese Redensart können wir so gut wie in allen Lebensbereichen anwenden. Wenn wir kurz den Bereich Trading verlassen und in die Business-Welt abtauchen, dann merken wir gleich, wie viel Sinn dahintersteckt. Wenn ich einen einzelnen Eisladen eröffne, dann bin ich stark abhängig von einem einzelnen Geschäft. Sämtliche private Kosten von mir werden durch die Einnahmen des einzelnen Ladens gedeckt. Wenn dort Mitarbeiter krank sind, der Laden durch einen Wasserschaden oder Feuer nicht mehr eröffnet werden kann oder aber der Mietvertrag gekündigt wird, dann bricht mein einziges Standbein (das Pferd, auf das wir alles gesetzt haben) weg. Hinzu kommt noch die Saison. Wenn der Sommer kalt oder vorbei ist, dann generiert dieser Laden keine Einnahmen mehr. Genau das gleiche Problem haben wir auch beim Trading. Die Mehrheit der Trader handelt eine Strategie, ein einzelnes Asset oder nutzt nur ein einzelnes (voll-)automatisches Handelssystem. Eine einzelne profitable Handelsstrategie. Nun müssen wir uns selbstkritisch hinterfragen: Tun wir genug, um unsere Ziele an der Börse zu erreichen? Wenn das Ziel lautet, auf langfristiger Sicht konstant Gewinn an der Börse zu erzielen, dann lauert die Antwort ganz klar: Nein! Wir können nicht alles auf ein Pferd setzen und hoffen, dass das eine Pferd immer siegen wird. Die Lösung lautet: Ein Strategie-Portfolio aufzubauen! Was ist ein Strategie-Portfolio? “Portfolio” bedeutet so viel wie eine Sammlung von artverwandten Objekten. In unserem Falle stehen die Objekte für Handelsstrategien in Verbindung mit den gehandelten Assets. Ziel eines Strategie-Portfolios ist es, sich so breit an der Börse aufzustellen, um für jede Marktphase vorbereitet zu sein. Wir möchten hierbei mit jeder Marktphase Geld verdienen. Starten wir mit einem Gegenbeispiel: Wenn wir 4 Handelsstrategien haben, die auf Trendausbrüche setzen und alle den EURUSD handeln, dann ist das ganz klar kein sinnvolles Portfolio. Wenn der EURUSD sich über Wochen nicht bewegt oder über Wochen sich stark in eine Richtung bewegt, dann werden wir kein Geld verdienen. Wir verdienen nur dann Geld, wenn der Markt aus einer Range ausbricht. Das Musterbeispiel wäre zum Beispiel wie folgt: EURUSD-M15 Handelssystem: Range Breakout USDJPY-H4 Handelssystem: Korrekturhandel DAX-M5 Handelssystem: Trendhandel DAX-M15 Handelssystem: Range Breakout Wir haben hier in diesem Beispiel 4 Handelsstrategien, die verschiedene Assets auf verschiedenen Zeitfenstern mit verschiedenen Ansätzen handeln. Jetzt setzen wir nicht mehr alles auf ein Pferd, sondern setzen auf mehrere Pferde, die in verschiedenen Rennklassen antreten (oder sagt man anreiten?). Wir haben unser Trading dadurch stark professionalisiert! Ein Immobilieninvestor wird sich auch nicht nur eine Wohnung im gleichen Ort kaufen. Vor- und Nachteile Beginnen wir an dieser Stelle mit den Nachteilen im Überblick: Aufwendig im Aufbau Kostspielig Benötigt viel Zeit Wenig Wissensquellen in deutsch verfügbar Gar keine Frage: Einen Eisladen aufzubauen und zu besitzen ist einfacher, als eine Eiskette zu verwalten. Eine Immobilie zu verwalten ist einfacher, als mehrere Immobilien in verschiedenen Städten zu managen. Hierbei müssen wir beachten, dass der Output mit dem Input korreliert: Mehr Aufwand (Input: Geld und Zeit) bedeutet im Idealfall auch mehr Ertrag (Output: Geld). Alle Nachteile können wir eigentlich unter dem Punkt „Aufwand“ aufführen. Bis auf den letzten Punkt, mit den wenigen Wissensquellen, die in Deutsch verfügbar sind. In Deutschland wird das Thema praktisch nie bei Seminaren oder Webinaren angesprochen. Wer sich also ein Strategie-Portfolio aufbauen möchte, der sollte viel Motivation und Zeit mitbringen, um sich alle Informationen zu erarbeiten. Wie sieht es mit den Vorteilen aus? Durch ein gut aufgebautes Strategie-Portfolio erreichen wir: konstante Einnahmen geringere Schwankungen im Depot geringere Drawdown-Phasen kürzere Stagnationszeiträume Unabhängigkeit von Marktphasen Der Markt und die Phasen Die Frage aller Fragen: Welche Strategie passt zu welchem Markt? Und noch viel schwieriger: Welche Marktphase haben wir aktuell und wann erkennen wir den Wechsel? Mit diesen Fragen müssen wir uns nicht mehr groß auseinandersetzen! Mit dem Strategie-Portfolio sind wir zukünftig unabhängig von aktuellen Markt-Phasen. Wir haben im Idealfall immer mindestens eine Strategie, die zu der aktuellen Markt-Phase hervorragend passt und Gewinne erzielt. Damit davon auch etwas übrig bleibt, müssen die anderen Strategien keine bis maximal wenige Verluste realisieren. Dadurch lassen wir dem berühmten Bauchgefühl auch keine Chance: Wenn wir Handelssysteme je nach Phase aktivieren bzw. deaktivieren, dann würden unsere Emotionen einen zu großen Platz im Trading einnehmen. Auch wenn wir die Marktphasen gut definieren und anhand der Definition entscheiden: Wir werden den Phasenwechsel immer etwas verzögert mitbekommen. Wenn wir z.B. aktuell eine Range-Phase erkannt haben und der Markt ausbricht, dann würden die Trendsysteme etwas zu spät aktiviert werden. Nämlich dann, wenn der Markt schon etwas gelaufen ist. Das eigene Strategie-Portfolio aufbauen Keine Sorge, das erste kleine Portfolio lässt sich auch mit wenig Zeit und Geld aufbauen. Alles über nur eine Strategie ist schon mal ein großer Schritt in Richtung Professionalisierung des Tradings. Wahrscheinlich handeln Sie derzeit nach einer gewissen Strategie: Sie handeln die berühmte Eröffnungsstrategie, News oder setzen auf einen anderen Ansatz. Damit sind Sie vertraut und erzielen hoffentlich auch schon Gewinne (egal ob große oder kleinere). Ebenso wahrscheinlich haben Sie zahlreichen Ideen im Kopf oder schon zu Papier gebracht für weitere Strategien. Wer täglich viele Stunden vor den Charts verbringt, der entwickelt fast schon automatische neue Ideen. Immer wieder fallen einem Punkte auf, wo wir denken: „Das muss man doch profitabel ausnutzen können!“ Das ist der Grundstein für die Entwicklung weiterer Strategien. Für ein „Portfolio light“ benötigen wir mindestens noch ein weiteres Handelssystem. Nicht jedes Handelssystem passt zueinander. Dies überprüfen wir, indem wir die Trades von beiden Strategien zusammenfassen. Dadurch können wir uns einen Chart der Portfolio-Performance erstellen und zusätzlich noch die Performance-Charts der beiden Strategien aufnehmen. Ein schönes Beispiel für ein Strategie-Portfolio: Mehre Strategien sorgen für eine profitable und schwankungsarme Portfolio-Performance. Dass die Performance sich steigert, ist gar keine Frage. Der Fokus sollte hier eher auf folgende Parameter liegen: max. Drawdown: Ist er gesunken? Stagnationszeitraum: Ist er kürzer als bei den einzelnen Strategien? Marktabhängigkeit: Ist die Portfolio-Strategie unabhängig von den Marktphasen? Wenn wir min. 2 von den 3 Fragen mit einem „Ja“ beantworten können, dann haben wir zwei Strategien, die sich gut ergänzen. Der Grundstein für unser Portfolio ist nun gelegt! Mehrere Strategien != Portfolio Wir dürfen eine lose Sammlung von Strategien nicht als sinnvolles Strategie-Portfolio bezeichnen. Wenn Sie 3 Trend-Strategien auf den GBPUSD anwenden, dann ist das so, als ob die 3 Eisläden in der gleichen Straße anbieten. Vielleicht haben Sie mehr Kapazitäten und erhöhen dadurch ihren Umsatz. Jedoch könnte eine einzelne Baustelle in der Straße schon dafür sorgen, dass Ihre Umsätze enorm stark einbrechen. Das gleich gilt auch beim Strategie-Portfolio. Wenn die Strategien nicht zueinanderpassen und aufeinander abgestimmt wurden, dann könnte sich das negativ aufs Portfolio auswirken: Wir haben stärkere Drawdown-Phasen und mehr Schwankung im Depot. Fazit Strategie-Portfolio Wer das Trading wirklich professionell angehen möchte, der wird um ein Strategie-Portfolio nicht drumherum kommen. Zwangsläufig würden wir wahrscheinlich an den Punkt ankommen, wo wir nicht unser komplettes Kapital in einen Markt (z.B. in eine Aktie mit geringer Marktkapitalisierung) stecken können. Spätestens dann müssen wir unser Kapital aufteilen. Keine profitable Vermögensverwaltung oder Bank würde ihr gesamtes Kapital in nur eine Strategie stecken. Dazu kommt, dass kaum eine Strategie der Welt über 100 Jahre hinweg funktionieren wird. Dieser Punkt kommt oft schleichend: Die Gewinne werden geringer und geringer. Eines Tages stehen nur noch Verluste da, die größer als die Gewinn-Trades sind. In einem Portfolio macht sich das nicht so bemerkbar, da die anderen Strategien noch am Markt aktiv sind. Wäre es unsere einzige Strategie, dann würden unsere Einnahmen durchs Trading komplett wegfallen. Sie möchten sich auch ein Strategie-Portfolio aufbauen und sind auf der Suche nach den passenden Handelssystemen? Schauen Sie sich unsere Handelssysteme an.
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