Studienortwechsel: von Szeged nach Deutschland

Interview mit Charlotte: Wo hast du vor deinem Wechsel studiert? Wohin bist du gewechselt? Ich habe mein Medizinstudium in Szeged, in Ungarn, angefangen und dort mein Physikum gemacht. Für den klinischen Abschnitt bin ich dann nach Budapest gewechselt, weil ich auf deutsch weiter studieren wollte und das in Szeged nicht möglich ist. Von Budapest bin ich dann nach Tübingen gewechselt. Auf welches Semester hast du dich beworben? Wie viele Semester hast du vorher an der anderen Universität studiert? Ich habe mich auf das erste klinische, also das 5. Fachsemester beworben. Als ich meinen Studienplatz in Tübingen bekommen habe, war ich in Budapest in der ersten Hälfte des sechsten Semesters. Wie ist der Wechsel an deine neue Universität verlaufen? Auf einer Skala von 0 ohne Probleme bis 10 sehr kompliziert Ich würde sagen, es war eigentlich gar nicht so kompliziert, also vielleicht maximal eine 2 oder eine 3. Klar, es ist ein Aufwand, man muss eine Menge Sachen zusammensammeln und ich hatte nur eine Woche Zeit für die Einschreibung und musste sofort aus Ungarn abreisen. Da muss man schon flexibel und schnell sein. Aber ansonsten hatte ich keine weiteren Probleme. Welche Schwierigkeiten oder Komplikationen sind im Studienablauf aufgetreten? Also ich war ja schon im 6. Semester und hatte schon einige Fächer in Ungarn mit einer Note abgeschlossen, die ich in Deutschland zum ersten klinischen Semester dann noch mal hatte. Das war ein Hin und Her, mit der Anrechnung. Bei einigen Fächern hat es dann geklappt, andere Fächer wurden leider nicht angerechnet. Hättest du diese vermeiden können und wenn ja, wie? Nein, ich glaube das hätte man nicht ändern können, denn die Anrechnungen sind sehr abhängig von der jeweiligen Universität. Ich weiß zum Beispiel, dass Freunden, die mit mir studiert haben und die an andere Universitäten in Deutschland gewechselt sind, alles angerechnet wurde, was sie in Ungarn gemacht haben. Was war die größte Herausforderung für dich? Also für mich persönlich war das wahrscheinlich der Umgang mit den Multiple Choice Klausuren, weil wir das in Ungarn gar nicht hatten. Dort sind die Prüfungen alle mündlich und das läuft ein bisschen anders ab. Auf eine mündliche Prüfung bereitet man sich ganz anders vor als auf eine Multiple Choice Prüfung. Davor hatte ich wirklich großen Respekt. Darüber hinaus werden auch andere Schwerpunkte gesetzt. Zum Beispiel war die Pharmakologie in Tübingen sehr schwierig, darauf muss man sich sehr gut vorbereiten, um das dann auch mit dem System mit dem Multiple Choice System umzusetzen. Bei mir hat am Ende alles wirklich gut geklappt, aber man muss wissen: es ist anders. Wie lange hat es gedauert, bis du dich an deiner neuen Universität im Hinblick auf dein Studium “zu Hause” gefühlt hast? Ich finde, das ging sehr schnell. In Deutschland ist es ja so, dass sich im ersten klinischen Semester die meisten Studierenden auch nicht kennen, weil manche ein Urlaubssemester machen und dann wieder neu in das Semester einsteigen und viele andere wechseln zum ersten klinischen Semester an eine andere Universität. Von daher habe ich mich gar nicht so als Neuankömmling gefühlt. Ich habe wirklich sehr schnell Anschluss gefunden und mich gleich wohl gefühlt. Und wie war der Einstieg im Hinblick auf dein Sozialleben? Auch das ging wirklich sehr schnell. Ich hatte wirklich gar keine Probleme damit, anzukommen. Ich habe gleich sehr viele nette und offene Leute getroffen. Was sind für dich die wesentlichen Unterschiede zwischen dem deutschen und dem ungarischen Hochschulsystem? Ich würde sagen, der größte Unterschied ist, dass die Prüfungen in Ungarn mündlich und in Deutschland schriftlich abgefragt werden. In Ungarn hat man außerdem fast jede Woche irgendeine Prüfung. Das ist zum Einen gut, weil man am Ball bleibt, zum Anderen stresst es aber schon sehr, weil man wirklich ununterbrochen am Lernen ist. Ein weiterer Unterschied ist, dass man das ganze Physikum über in kleineren Gruppen von 15 bis 20 Studierenden, also quasi wie im Klassenverband, zusammen ist. Das ist eher etwas verschulter, aber auch ganz schön, weil es nicht so unpersönlich ist und man viel mehr Kontakt zu den Dozenten hat. Und man kennt eigentlich alle Leute, die im gleichen Semester sind. Ein anderer wesentlicher Unterschied sind natürlich die Studienkosten. Würdest du nochmal wechseln? Welche Gründe sprechen dafür, bzw. dagegen? Ja, ich würde definitiv noch mal wechseln. Ich hätte natürlich am liebsten direkt in Deutschland angefangen, der Studienbeginn in Ungarn basierte also nicht auf hundert Prozent Freiwilligkeit. Aber ich würde auch sagen, dass das kein Fehler war, denn ich freue mich, dass ich dadurch überhaupt Medizin studieren konnte. Und darüber hinaus lernt man auch sehr viel nebenbei bei einem Studium im Ausland und steht vor anderen Herausforderungen, was das alltägliche Leben anbelangt. Aus Kostengründen wäre es natürlich viel, viel einfacher gewesen, direkt in Deutschland anzufangen. Was den Wechsel etwas schwerer macht, ist die Tatsache, dass man von seinen Freunden im Ausland, mit denen man schon viel zusammen erlebt hat und vielleicht zu einer kleinen Schicksalsgemeinschaft zusammengewachsen ist, losgerissen wird. Man hat sich ja doch eine Menge aufgebaut, was man dann verlässt. Aber ansonsten ist es schon sehr schön, wieder in der Heimat und näher an der Familie zu sein. Gibt es etwas, das du uns, bzw. künftigen Bewerber:innen gerne mitgeben würdest, um den Wechsel noch einfacher zu gestalten? Ich finde, der Ablauf war eigentlich recht einfach und unspektakulär. Ich hab meine Sachen einfach an euch gegeben und dann lief ja eigentlich alles von alleine. Nee, also ich weiß gar nicht, was man da noch einfacher machen könnte. Bei mir lief alles wirklich reibungslos. Klar, man muss dann trotzdem irgendwie Glück haben, um einen Studienplatz zu bekommen. Aber ich hätte überhaupt nicht die Zeit gehabt, mich selbst zu bewerben und für mich war es das Geld auf jeden Fall wert. Der Beitrag Studienortwechsel: von Szeged nach Deutschland erschien zuerst auf Bewerbungsrenner.

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