Südafrika Roadtrip: Rundreise auf eigene Faust

Ein Südafrika Roadtrip in drei Wochen? Und wie das geht. Dabei bleibt neben Afrikas Kultmetropole Johannesburg und dem hippen Kapstadt noch genug Zeit für Natur pur: ob bei den wilden Tieren in den Nationalparks, im Surfermekka Durban, entlang der rauen Küste des Indischen Ozeans oder rund um das Westkap – zwischen idyllischem Strandleben, weltbekannten Wein und jeder Menge Pinguinen. Tag 1: Anreise – Frankfurt nach Johannesburg Es gibt viele gute Flugverbindungen nach Südafrika, anders als zum Beispiel in den westafrikanischen Senegal oder nach Äthiopien. (Einen ausführlichen Reiseführer und alles über Backpacking Südafrika gibt es übrigens im Travellers Archive). Wer jedoch schon im Flugzeug den besonderen Charme des Landes einatmen will, der ist bei South African Airways gut aufgehoben. Von Vorteil ist dabei, dass die Airline direkt von Frankfurt nonstop nach Johannesburg anfliegt. Und das Beste ist, es geht abends um 20:30 Uhr los, was eine super Urzeit ist, um auch noch was von der Nacht zu haben und nach zehn Stunden so gut erholt wie möglich anzukommen. Tag 1-3: Johannesburg – Die besten Ecken von Jozi Johannesburg gilt, im Gegensatz zum hippen Kapstadt, als die letzte richtig afrikanische Bastion im südlichen Afrika. Es lohnt sich, ein paar Tage vor Ort einzuplanen, den die Stadt wartet mit einigen richtig schönen Stadtvierteln auf. Die hippen Stadtteile Maboneng und Melville zum Beispiel sind voller Cafés, charmanter Boutiquen und Kunstgalerien. Ganz andere Erfahrungen macht man bei einem Besuch von Soweto, dem größten Zusammenschluss von Townshipsiedlungen. Tag 3-5: Balule Private Game Reserve – Wilde Natur Genug vom Großstadtflair? Dann kann der Südafrika Roadtrip ja beginnen – am besten mit einem nicht allzu kleinen Mietwagen (z.B. von Sixt und First Car Rental), schließlich liegt eine ganz schöne Strecke vor einem. Von Johannesburg aus geht am besten Richtung Krüger-Nationalpark, oder vielmehr in eines der kleineren Wildreservate im Schatten des größten Wildschutzgebietes in Südafrika. Die sind nämlich nicht so überrannt von Touristen, obwohl sie eine mindestens genauso große Tier- und Pflanzenvielfalt aufweisen. An dieser Stelle sei das Balule Private Game Reserve empfohlen, das man von Johannesburg nach gut fünf Stunden Fahrt erreicht. Das vergleichsweise kleine Naturreservat befindet sich in privater Hand – und das ist auch gut so. Auf Initiative der privaten Reservate wie dem Klaserie und Balule wurden hier vor einiger Zeit die Zäune als Abgrenzung entfernt. Endlich können sich die Tiere frei bewegen – auch bis in den Krüger-Nationalpark. Gut übernachten lässt es sich im Naledi Bush Lodge. Die Anlage liegt fast zu idyllisch um wahr zu sein am Olifants River. Mit Glück lassen sich hier direkt von der heimischen Terrasse aus wilde Tiere beobachten. Diese kommen gerne in der Abenddämmerung her, zum Trinken und Planschen im trüben Nass. Nicht verpassen darf man natürlich die Game Drives, also die eigentliche Safari. Schon früh morgens um fünf Uhr geht es los. Mit dem Land Rover geht es los in die Wildnis. Natürlich nicht auf eigene Faust, sondern angeleitet von echten Rangern. In Falle des Naledi Enkoveni Camps heißen diese Opua und Prem und kennen die Gegend wie ihre Westentasse – schließlich sind die beiden Brüder hier großgeworden. Vor allem wissen sie als echte Guides und Tracker aber auch, wo sich welches Tier gerne aufhält und verstehen es wie kein anderer, Fährten zu lesen: von den Abdrücken von Löwenpranken bis hin zu frischen Dung eines Babynashorns. Wer mit den Jungs unterwegs ist, kann sich auf tierische Überraschungen freuen: von Elefanten, über Nilpferde und Zebras, bis hin zu Giraffen und Löwen. Und das Beste an den Games Drives ist, dass sie dreimal am Tag stattfinden: frühmorgens, am späten Nachmittag und am Abend. Safari pur! Tag 5: Panorama Route – Südafrika Roadtrip mit Ausblick Es lohnt sich mehrere Tage in Wildreservaten einzuplanen, alleine schon deshalb, weil sich die Tiere nicht immer blicken lassen. Wieso aber nicht noch ein anderes Nature Reserve besuchen? Zum Beispiel das Klaserie Nature Reserve weiter östlich. Schon die Fahrt lohnt sich. Denn auf den knapp zwei Autostunden in Richtung Osten passiert man unter anderem die berühmte Panorama Route die, wie der Name verspricht, mit eindrucksvollen Panoramen des Blyde River Canyon aufwartet. Und die Felsen der Three Rondavels sehen zum Beispiel selbst im wirren Spiel des Nebels aus wie ein Gemälde. Tag 5-8: Klaserie Nature Reserve – Suche nach den Big 5 Im Klaserie Nature Reserve lässt es sich gut zwei Tage aushalten. Das Wildreservat ist die Heimat von gleich mehreren Camps, wie dem erst vor kurzem renovierten Xanatseni Private Camp, geführt von den überaus sympathischen Managern. Während Iwan, der Herr des Hauses, auch als Ranger die zu empfehlenden Game Drives leitet, hütet seine Frau Zanél meistens die Anlage, kümmert sich um die Leitung der Küche und gießt den Rasen. Dies tut sie anscheinend so sorgfältig, dass das saftig grüne Gras ein kiloschweres Haustier anzieht, nämlich ein ausgewachsenes Nilpferd, das allabendlich über das Gelände grast. Aber keine Sorge, die Besitzer haben den mehr oder weniger willkommenen Gast ganz gut im Griff. Tag 8: Swasiland – Abstecher in die Schweiz Afrikas Tschüss Südafrika – hallo Swasiland! Denn die Grenze zum kleinen Binnenstaat ist nicht weit und so lädt Swasiland gerade auf einem Südafrika Roadtrip zu einem kurzen Zwischenstopp. Die knapp sechs Stunden Fahrt bis ins Phophonyane Nature Reserve sind es allemal wert. Dort lohnt sich eine Übernachtung im der urigen Phophonyane Falls Ecolodge, wo Gäste in der typischen Behausung des Landes nächtigen: einer Rundhütte aus Stroh, die an die Behausungen einiger Völkergruppen in Äthiopien erinnern. Diese haben so kleine Eingänge, dass man beinah hineinkriechen muss. Mit den Gedanken irgendwo zwischen Afrika und Auenland findet hier sicher jeder erholsamen Schlaf. Tag 9: St. Lucia – Südafrika Roadtrip bis an die Küste Genug Tiere und Berge? Dann ab ans Meer und die Küste entlang! Als erster Stopp ist St. Lucia zu empfehlen (Übernachtung z.B. im Elephant Lake Hotel). Die kleine Hafenstadt hat zwar nicht viel zu bieten, dafür aber ganz schön gewichtige Sehenswürdigkeiten: die Flusspferde des iSimangaliso Wetland Park. Wer sich auf eine Bootstour auf den St. Lucia Lake begibt, der kommt an den riesigen Zeitgenossen gar nicht vorbei. Im Gegenteil, wer Glück hat, der sieht vielleicht sogar den kleinen Nachwuchs über die Wasseroberfläche lugen. Tag 10: Durban – Das Surfermekka Südafrikas Von St. Lucia aus geht es in knapp drei Stunden die Küste entlang in Richtung Süd-West. Erster Halt: Durban. Die Küstenstadt ist die Surfmetropole Südafrikas und hat – um ehrlich zu sein – außer guten Wellen nicht viel zu bieten. Auch wenn die Stadt ihre beste Zeit längst hinter sich hat, lohnt sich ein kurzer Aufenthalt, um beim Flanieren auf der Strandpromenade das Surferflair Durbans einzuatmen. Ein gutes Hotel mit bester Lange direkt am Wasser ist das Hotel Garden Court Marine Parade. Tag 11-13: Lesotho und Sani Pass – Südafrika Roadtrip extrem Genug Wassersport? Dann gehts wieder ins Landesinnere und rein in die Drakensberge. Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung ist das verwunschene Örtchen Underberg, wo sich eine Übernachtung im schön gelegenen Malachite Manor anbietet. Von hier aus empfiehlt sich ein Tagesausflug nach Lesotho über den berüchtigten Sani Pass, der höchstgelegene Pass des ganzen Kontinents. Da der Weg auf 2873 Meter über dem Meeresspiegel größtenteils eine freiliegende Schotterpiste ist, dürfen nur erfahrene Fahrer eines Allradwagens die Strecke befahren. Wer sich das nicht zutraut, dem sei eine geführte Tagestour empfohlen. Dann geht es ab ins Niemandsland – denn der Gebirgspass liegt zwischen Südafrika und Lesotho, wo man nach mehrstündiger Fahrt ankommt. Oben erwartet einen nicht nur ein neuer Stempel im Reisepass, sondern auch der höchste Pub in Afrika. Tag 13-15: Kapstadt – Endlich in der Mutterstadt Nach so viel Natur ist wieder Zeit für eine echte Metropole? Dann kann der Südafrika Roadtrip ja weitergehen – nach Kapstadt. Wer allerdings den langen Weg zum Kap nicht mit dem Auto auf sich nehmen will, der kann von Durban aus in rund zwei Stunden hinfliegen (z.B. South African Airways oder Mango Airlines). Vor Ort empfiehlt sich ein Mietwagen (z.B. von Sunny Cars) – den man am besten direkt vom Flughafen Kapstadt abholt. So spart man sich den Transport in die Stadt. Kapstadt bietet alle nur erdenklichen Unterkünfte von echten Luxushotels wie dem The Twelve Apostels bis hin zu richtig hübschen und gut gelegenen Hostels wie dem quirligen und jungen The Backpack. Für Kapstadt selbst lohnt es sich mindestens zwei volle Tage einzuplanen. Zum Bummeln an der Waterfront, zum abendlichen Spaziergang auf dem Tafelberg (rechtzeitig vor Sonnenuntergang mit der Gondel hochfahren!) oder zum Souvenirshopping in Woodstock. Oder wie wärs mit Kapstadt von oben? Am besten mit NAC Helicopters, die kurze aber eindrucksvolle Rundflüge über die Stadt, Camps Bay und bis runter zum Cape of Good Hope anbieten. Wer lieber selbst lenkt, der kann sich alternativ beim Paragliding mit Para-Pax vom Lions Head oder Signal Hill herabstürzen. Tag 15-17: Western Cape – Camps Bay, Pinguine und Co. Kapstadt besuchen, heißt auch die Gegend um den Kap zu besuchen und mal rauszukommen aus der Stadt. Besonders Camps Bay bietet sich für einen mehrtägigen Aufenthalt an, zum Beispiel in einem Airbnb-Apartment. Das idyllische Örtchen liegt direkt an einer Meeresbucht und doch nur wenige Autominuten von der Innenstadt entfernt. Von hier aus lohnen sich gleich mehrere Tagesausflüge ins Umland: runter zum Kap der Guten Hoffnung, auf die andere Seite des Kaps zu den Pinguinen von Simons Town oder zum Surfen an den Muizenberg Beach, der besonders für Anfänger ideale Bedingungen bietet. Ganz viel Zeit lassen sollte man sich beim Südafrika Roadtrip für eine der berühmtesten Panoramastraßen der Welt: den Chapman’s Peak Drive, der sich 114 Kilometer unmittelbar zwischen Meer und steilen Felswänden entlang von Hout Bay nach Noordhoek schlängelt. Würde das ständige Hupen an jeder Kurve nicht fehlen, fast wähne man sich an der Amalfitana. Tag 17-19: Stellenbosch – Die Wine Route auf der Zunge Ob weiß, rot oder rosé – Südafrika ist berühmt für seine Weine. Eines der bekanntesten Anbaugebiete des Kontinents befindet sich nicht einmal eine Autostunde von Kapstadt entfernt: Stellenbosch. Idyllisch gelegen und bei besten klimatischen Voraussetzungen, wachsen rund um diesen beschaulichen Ort einige der besten Reben der Welt. Und das Endprodukt lässt sich vorzüglich bei der ein oder anderen Weinprobe am eigenen Leib probieren – oder besser: am eigenen Gaumen. Zum Beispiel bei den Weingütern L’Avenir, Peter Falke oder Spier, die den Weingenuss selbstverständlich mit ausgewählten Käsesorten und Schokolade garnieren. Nächtigen lässt es sich übrigens sehr gut im Wedgeview Country House & Spa. Ein ganz anderes Stellenbosch erlebt man bei einer Tour durch das Township Kayamandi. Was lange bei vielen als ein Ort galt, den es zu meiden gilt, ist heute sowas wie die lachende Seele der Stadt. Wer tief eintauchen will in das schwarzafrikanische Stellenbosch, der ist bei Tourguide Tembi genau richtig. Sie führt interessierte Besucher auf einer zweistündigen Tour durch das Kayamandi Township, ihr Zuhause und zu kickenden Kindern, gut gelaunten Kioskbesitzern und stolzen Modeschmuckverkäufern. Eine Reise ins Township ist immer auch eine Reise mitten hinein in das Herz Südafrikas. Alles was du über Südafrika wissen musst? Gibts in unserem neuen Travellers Archive Reiseführer Südafrika. Offenlegung: Der Südafrika Roadtrip wurde von South African Tourism, Stellenbosch Tourism, KPRN, sowie den erwähnten Unterkünften und Autovermietungen unterstützt. Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.  Mehr Reiseberichte, Geschichten und Reiseführer zu einer Vielzahl asiatischer Länder gibt es im Travellers Archive. Zum Beispiel: ein ausführlicher Hongkong Reiseführer mit den allerbesten Hongkong Reisetipps.

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