Tatort Folge 1260: Das Wunderkind

Kurz und knapp – darum geht’s Ein Mord im Knast: Der intrigante Häftling Roland Gumbert wurde hinterrücks erstochen. Batic und Leitmayr ermitteln unter den Knackis, doch stoßen auf eine Mauer des Schweigens: viele Verdächtige, noch mehr Motive, alle halten dicht. Musterhäftling Dieter Scholz fiebert derweil seiner Entlassung entgegen und freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem hochbegabten Sohn. Kann er den Münchner Kommissaren helfen? Die Auflösung ist am 04.02.2024 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. Inhalt der Tatort-Folge „Das Wunderkind“ Es ist ein absoluter Super-GAU für die JVA München: Roland Gumbert, einer der Häftlinge, liegt leblos in der Duschkabine. Sein Mörder hat ihn hinterrücks angegriffen und ihm einen tiefen Stich direkt in die Halsschlagader verpasst. Gumbert hatte keine Chance. Doch wirkliche Trauer löst sein gewaltsamer Tod hinter schwedischen Gardinen nicht aus: Keiner seiner Leidensgenossen weint Gumbert eine Träne nach, außer sein Lover Martin Liebeck. Bei den anderen Knackis war Gumbert allenfalls geachtet, meistens aber verhasst. Er war Anführer einer Clique, die sich mit der Konkurrenztruppe um Metin Demir regelmäßig kleinere und größere Scharmützel liefert. Vor keiner Intrige hat Gumbert zurückgeschreckt, hat jeden Häftlingskollegen für seine Zwecke einzuspannen gewusst. Auch über Drogenschmuggel wird gemunkelt. Ein Fiesling, wie er im Buche steht. Es wird also keine leichte Aufgabe für die Münchner Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr, den Mörder von Roland Gumbert im BR-Tatort „Das Wunderkind“ aufzuspüren, denn keiner der JVA-Insassen hat etwas zu gewinnen, wenn er mit der Polizei spricht. Das gibt auch der Gefängnisdirektor den Ermittlern ziemlich eindeutig zu verstehen. Er rechnet jedenfalls nicht damit, dass der Mordfall schnell aufgeklärt wird – wenn überhaupt. Sei’s drum, das Duo Batic/Leitmayr nimmt mit Unterstützung des frisch beförderten Oberkommissars Kalli Hammermann die Arbeit auf und richtet in der Bibliothek der Haftanstalt die Ermittlungszentrale ein. So gut wie jeder Häftling hat ein Motiv für den Mord an Roland Gumbert, denn fast jeder war in irgendeiner Weise von ihm abhängig oder stand in seiner Schuld. Jeder, außer Dieter Scholz. Der Kfz-Mechaniker sitzt wegen Autodiebstahls ein und steht kurz vor seiner Entlassung. Er kann es kaum erwarten, seinen Sohn Ferdinand wiederzusehen – endlich, nach fünf langen Jahren. Die ganze Zeit war Scholz ein vorbildlicher Häftling, hat keine krummen Dinger gedreht, auch nicht mit Gumbert – behauptet er jedenfalls. Alles nur, um seinen Filius wieder in die Arme schließen zu können. Doch der ist in den letzten fünf Jahren bei seinen gutbürgerlichen Pflegeeltern Georg und Viola Seiffert aufgewachsen, die sein Talent nach Kräften gefördert haben. Ferdinand ist nämlich musisch hochbegabt und spielt schon im Kindesalter Klavier auf Weltklasseniveau. Gerade erst hat er ein neues Förderstipendium gewonnen. Für Viola Seiffert ist die Vorstellung unerträglich, dass ihr Schützling erneut in die Fänge seines vorbestraften Vaters gerät, der schon einmal wegen Kindesmisshandlung angezeigt wurde und der Ferdinand nicht ansatzweise ein vergleichbares kreatives Umfeld bieten kann. Besonders Kommissar Leitmayr geht das Schicksal des talentierten Jungen im TV-Krimi „Das Wunderkind“ zu Herzen, denn auch sein eigener Vater war gewalttätig und hat ihm nicht gutgetan. Vergeblich versucht er Dieter Scholz davon abzuhalten, nach seiner Entlassung wieder die Verantwortung für seinen Sohn zu übernehmen. Auch der kleine Ferdinand möchte lieber bei den gutsituierten Seifferts bleiben, die er nur „Mama und Papa“ nennt. Sein leiblicher Vater ist für ihn ein Fremder. Für den erfahrenen Fahnder ist klar, dass Scholz von allen JVA-Insassen am meisten zu verlieren hat – und damit das überzeugendste Motiv für einen Mord. Vielleicht hat Strippenzieher Gumbert doch versucht, Scholz für seine Zwecke einzuspannen, und ihm gedroht, Ferdinand etwas anzutun, falls er nicht mitspielen sollte? Kollege Batic erfährt derweil am eigenen Leib, dass die Polizei im Gefängnis alles andere als willkommen ist. Als ihn die JVA-Beamtin Anja Bremmer für einen Moment allein lässt, wird er sofort von einer Gruppe Knackis eingekreist und zusammengeschlagen. Zufall? Oder ist auch die unnahbare und emotionslose Bremmer selbst in illegale Machenschaften verstrickt? Schließlich soll sie Dieter Scholz einen Job in einer Kfz-Werkstatt vermittelt haben, die im Verdacht steht, frisierte Autos zu verkaufen. Und merkwürdig ist auch, dass die Videoaufnahmen des Sport- und Duschbereichs – also des Tatorts – komplett verschwunden sind. Doch außer dem JVA-Personal hat niemand Zugriff darauf – es sei denn, Mithäftling und IT-Nerd Kevin Schneider hat jemandem einen Gefallen getan. Die Kommissare Leitmayr und Batic kommen nur mühsam voran mit ihren Ermittlungen im Tatort „Das Wunderkind“: zu viele Verdächtige, zu viele Motive, zu viel Schweigen, zu wenig Kooperation. Dann jedoch gibt es einen zweiten Toten – zwar nicht im Gefängnis, doch die Spur führt erneut genau dorthin … Besonderes vor und hinter der Kamera Ihr 94. Fall führt die Münchner Ermittler Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in den Mikrokosmos Gefängnis, wo sie einen Mord aufklären müssen. Tatsächlich ist der Tatort „Das Wunderkind“ zu großen Teilen – mit Beratung und Unterstützung von Experten – in der Justizvollzugsanstalt Landshut gedreht worden, und zwar bei laufendem Betrieb. Regisseur und Autor Thomas Stiller sagt zur besonderen Location: „Ein Gefängnis ist eine geschlossene Welt in sich, eine Welt, die ihre eigenen Spielregeln hat. Hier haben die Kommissare nicht die Hoheit, die sie draußen in der Freiheit haben – und genau diese Form von Ohnmacht, Mauer, die es für die Kommissare zu überwinden gilt, war für mich der Reiz an der Geschichte. […] [D]iese Welt realistisch, glaubwürdig und in ihrer Härte zu zeigen, war mir wichtig.“ Die weiteren Szenen des Kriminalfilms entstanden vom 17. Januar bis zum 15. Februar 2023 in München und Umgebung. Im TV ist „Das Wunderkind“ erstmals am Sonntag, den 4. Februar 2024 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. Tatort-Kritik Die Redaktion von Tatort-Fans meint: Gewalt gebiert Gewalt – das zeigt dieser Tatort auf bedrückende Weise. Auch die Darstellungen des harten Gefängnisalltags wirken ungeschönt, realistisch, authentisch. Danke an alle Verantwortlichen, die diesen ungewöhnlichen Drehort ermöglicht haben. Die Geschichte selbst bezieht ihren Reiz vor allem aus dem Kontrast zwischen der abgeschotteten, brutalen Gefängniswelt mit ihren eigenen Regeln und der scheinbar bürgerlichen Idylle „draußen“. Allein das beklemmende Familiendrama um Dieter Scholz und sein „Wunderkind“ hätten 90 Minuten gut ausgefüllt – so wirkt der Film inhaltlich beinahe überladen, zumal die Rivalitäten und Gruppendynamiken zwischen den Häftlingen nur ansatzweise herausgearbeitet werden und größtenteils im Ungefähren bleiben. Dennoch ein absolut sehenswerter Fernsehkrimi mit herausragender Besetzung. Besetzung Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec Oberkommissar Kalli Hammermann – Ferdinand Hofer Anja Bremmer, JVA-Beamtin – Jule Ronstedt Stefan Claussen, JVA-Beamter – Felix Hellmann Dieter Scholz, Häftling – Carlo Ljubek Ferdinand, Sohn von Dieter Scholz – Phileas Heyblom Viola Seiffert, Ferdinands Pflegemutter – Sarah Bauerett Georg Seiffert, Ferdinands Pflegevater – Lasse Myhr Kevin Schneider, Häftling – Alexander Martschewski Ahmet Yilmaz, Häftling – Yasin Boynuince Birol Yilmaz, Ahmets Bruder – Samy Abdel Fattah Nabil Yilmaz, Ahmets Vater – Mohammed-Ali Behboudi Roland Gumbert, Häftling – Ralph Herforth Martin Liebeck, Häftling – Merlin Leonhardt Heiner Berger, Häftling – Thomas Darchinger Metin Demir, Häftling – Kailas Mahadevan Gefängnisdirektor – Thomas Huber u. v. a. Stab Drehbuch – Thomas Stiller Regie – Thomas Stiller Kamera – Marc Liesendahl Musik – Fabian Römer Casting – Mai Seck Kostüm – Antonella Schneider Schnitt – Vessela Martschewski Ton – Nikolas Mühe, Moritz Monorfalvi Requisite – Paul Spitzkopf, Patrick Lebrun Maske – Sabine Hehnen-Wild, Amelie Hartwig Licht – Kai Giegerich Aufnahmeleitung – Heike Schweiger, Mohamed Ezzat, Hans-Peter Abts Produktionsleitung – Winfried Demuss Herstellungsleitung – Melanie Bührdel Produzent – Hamid Baroua Redaktion – Cornelius Conrad Der Beitrag Tatort Folge 1260: Das Wunderkind erschien zuerst auf Tatort Fans.

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