Tatort Folge 1261: Geisterfahrt

Kurz und knapp – darum geht’s Ein Lieferwagen rast in eine Menschenmenge und tötet eine Frau: Göttingen ist in heller Aufruhr. War es eine Amokfahrt oder doch ein Unfall? Die Kommissarinnen Lindholm und Schmitz sind unterschiedlicher Meinung, und zusätzlich behindert ihr Chef, Kriminalrat Liebig, die Ermittlungen. Was stört ihn daran, dass Charlotte sich so gut mit seiner Frau Tereza versteht? Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz nehmen in ihrem letzten gemeinsamen Fall die Branche der Kurierdienste unter die Lupe, wo ein rauer Ton und brutale Arbeitsbedingungen herrschen. Doch schließlich offenbart sich ihnen noch eine ganz andere Dimension der Geschichte … zu sehen am 11.02.2024 um 20:15 Uhr im Ersten. Inhalt der Tatort-Folge „Geisterfahrt“ Ausgelassene Stimmung im Göttinger Polizeipräsidium: Der sonst eher nüchterne und bescheidene Kriminalrat Gerd Liebig schmeißt eine Party zu seinem 60. Geburtstag, und natürlich sind alle gekommen: Freunde, Familie, Kollegen. Kommissarin Charlotte Lindholm, die bekanntlich ihren eigenen Kopf hat und schon so manches Mal mit Liebig aneinandergeraten ist, lässt sich in ein launiges Gespräch mit Tereza Liebig verwickeln, nicht ahnend, dass es sich um die Gattin ihres Chefs handelt. Wie peinlich, als ihr der Fauxpas auffällt! Doch das ist schon im nächsten Moment ihr geringstes Problem, denn die Feier wird jäh unterbrochen durch einen Notruf: Mitten im Zentrum Göttingens ist ein Lieferwagen ungebremst in eine Menschenmenge gerast – Opferzahlen noch unklar. Sofort eilen Lindholm und ihre Kollegin Anaïs Schmitz zum Ort des Geschehens im NDR-Tatort „Geisterfahrt“. Tereza Liebig, die im Uniklinikum als Ärztin arbeitet, begutachtet den Fahrer des Kleinlasters bereits medizinisch. Charlotte Lindholm traut ihren Augen kaum: Erst kurz zuvor hat Kurierfahrer Ilie Balan das Geschenk für Geburtstagskind Liebig im Polizeipräsidium abgeliefert. Unmittelbar danach muss der Rumäne seine Unglücksfahrt angetreten haben. Er hat viele Knochenbrüche und innere Blutungen erlitten – fraglich, ob er durchkommt. Zwei Schwerverletzte und eine Tote: Das ist die traurige Bilanz am nächsten Morgen. Und natürlich schießen wilde Spekulationen in der Presse und den Sozialen Medien ins Kraut: Unfall, Amokfahrt, Suizidversuch, Terroranschlag – die sonst so beschauliche südniedersächsische Stadt ist aufgewühlt. Auch von ganz oben kommt bereits Druck: Der Ministerpräsident persönlich bittet darum, den Logistikkonzern DDP, für den Ilie Balan gefahren ist, aus den Ermittlungen herauszuhalten, denn das sei schließlich einer der größten Arbeitgeber in der Region, der nicht vergrault werden dürfe. Das Fahndungsteam um Liebig, Lindholm und Schmitz versucht derweil, einen kühlen Kopf zu bewahren und professionell zu agieren. Doch das ist nicht so einfach, zumal es auch unter den Kriminalisten unterschiedliche Einschätzungen zur Ursache des Unglücks im TV-Krimi „Geisterfahrt“ gibt. Anaïs Schmitz hält eine Amokfahrt für wahrscheinlich, denn in Balans Blut wurden keine Spuren von Alkohol oder Drogen gefunden. Er war also bei vollem Bewusstsein, als er in die Gruppe von Uniabsolventen, die gerade ihren Abschluss feiern wollten, gerast ist. Charlotte Lindholm ist jedoch skeptisch. „Der Fisch stinkt immer vom Kopf her“ – das ist die Quintessenz ihrer Erfahrung aus vielen Jahren Polizeiarbeit, und so ist sie auch diesmal überzeugt, dass man erstmal der Lieferfirma DDP auf den Zahn fühlen muss – egal, was ihre Vorgesetzten oder der Landesvater davon halten. Gut, dass wenigstens Gerd Liebig hinter ihr steht. Verdächtig erscheint der eigensinnigen Ermittlerin auch, dass Ilie Balans Handscanner, der seine gesamten Lieferungen minutiös dokumentiert, unauffindbar ist – bis er im Büro des Subunternehmers Mischa Reichelt zum Vorschein kommt. Der wäscht seine Hände jedoch in Unschuld. Balan habe zwar die Aufträge und Fahrtroute von ihm erhalten, formal sei er aber komplett selbstständig gewesen, quasi als Sub-Sub-Unternehmer, was er auch unterschrieben habe. Als Reichelt Lindholm einen standardisierten Vertrag im Juristendeutsch unter die Nase hält und ernsthaft behauptet, Balan habe wirklich verstanden, auf was er sich mit dem Job einlässt, platzt der Ermittlerin im Tatort „Geisterfahrt“ beinahe die Hutschnur. Sie ist überzeugt davon, dass DDP und deren Handlanger wie Reichelt massiven Druck auf die Auslieferungsfahrer ausüben. Und tatsächlich: Laut Handscanner hat Balan die erlaubte Arbeitszeit deutlich überschritten. Über 250 Pakete an einem Tag – man mag sich nicht vorstellen, unter welchem Stress er gestanden haben muss. Doch als Lindholm mit ihrem Team vor dem DDP-Lager steht, um dort alles auf den Kopf zu stellen, erlebt sie eine böse Überraschung: Es gibt bisher keinen Durchsuchungsbeschluss für die Firma, obwohl Kriminalrat Liebig ihr fest zugesagt hat, diesen beim Amtsgericht zu beantragen. Telefonisch ist er nicht zu erreichen, also muss Lindholm unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Spontan fährt sie abends bei den Liebigs vorbei, um ihren Chef zur Rede zu stellen. Gattin Tereza ist hocherfreut über den unerwarteten Besuch und wirkt beinahe enttäuscht, als Lindholm nicht zum Abendessen bleiben will. Doch nachdem Gerd Liebig ihr erklärt hat, dass die Verdachtsmomente gegen DDP nicht ausreichten und er den Fall ans Verkehrsdezernat abgegeben habe, ist der Abend für die couragierte Fahnderin im Kriminalfilm „Geisterfahrt“ gelaufen. Enttäuscht flüchtet sie sich in die Arme von Nick Schmitz, dem Mann ihrer Kollegin Anaïs – eine Nacht, die die einsame Kommissarin später noch bereuen wird. Woher kommt Liebigs plötzlicher Sinneswandel? Es gibt keine neuen Erkenntnisse, die DDP entlasten würden. Als sich Lindholm am nächsten Morgen bei Tereza Liebig nach Ilie Balans Zustand im Krankenhaus erkundigen will, kann sie die Ärztin nicht erreichen: Sie hat sich krankgemeldet. Charlotte überkommt ein komisches Gefühl, das sich – je intensiver sie ihm nachgeht – zu einem ungeheuerlichen Verdacht ausweitet … Besonderes vor und hinter der Kamera Nach fünf Jahren und sechs Fällen (darunter der Udo-Lindenberg-Tatort „Alles kommt zurück“) endet mit dem Tatort „Geisterfahrt“ die Zusammenarbeit der Kommissarinnen Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) bei der Polizei Göttingen, sodass dieser Sonntagskrimi der vorerst letzte ist, der in der südniedersächsischen Universitätsstadt spielt. Lindholm kehrt ins Landeskriminalamt nach Hannover zurück, während Schmitz noch einmal im nächsten Bundespolizei-Tatort des NDR an der Seite von Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) zu sehen sein wird. Der letzte Einsatz des Duos Lindholm/Schmitz dreht sich um die prekären Arbeitsbedingungen im der Lieferdienst-Branche, aber auch um das Thema häusliche Gewalt. Drehzeit war vom 15.11. bis zum 14.12.2022 in Göttingen und Hamburg, seine TV-Premiere feiert der 1261. Tatort am Sonntag, den 11. Februar 2024 um 20:15 Uhr im Ersten. Tatort-Kritik Die Redaktion von Tatort-Fans meint: Das Thema Kurierdienste scheint beim Tatort Konjunktur zu haben; auch im Kölner Tatort „Des anderen Last“ wurde es jüngst aufgegriffen. Der letzte Göttingen-Tatort des NDR kombiniert die Problematik geschickt mit dem ebenso brisanten Sujet der häuslichen Gewalt und schafft es, beides in einem spannenden Plot zusammenzuführen. Ein letztes Mal dürfen Lindholm und Schmitz sich gegenseitig kleine Nadelstiche versetzen, ohne ihrem spannungsgeladenen Verhältnis noch neue Facetten abzutrotzen. Auserzählt ist eben auserzählt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Niedersachsen-Tatorte weiterentwickeln. Wenn Lindholm künftig wieder als „einsame Wölfin“ im LKA-Auftrag durch die Weiten der norddeutschen Tiefebene streift, wäre das – nach dem mitunter etwas nervigen Beziehungs-Hin-und-Her in Göttingen – ein „Back to the roots“, das dem Format insgesamt guttun würde. Besetzung Hauptkommissarin Charlotte Lindholm – Maria Furtwängler Hauptkommissarin Anaïs Schmitz – Florence Kasumba Kriminalrat Gerd Liebig – Luc Feit Tereza Liebig, seine Frau – Bibiana Beglau Polizeipräsidentin Wiebke Kreuzer – Wiebke Puls Gerichtsmediziner Nick Schmitz – Daniel Donskoy Polizist Leon Ciaballa – Jonas Minthe Mischa Reichelt – Christoph Letkowski Jutta Reichelt – Lea Willkowsky Ilie Balan – Adrian Djokić u. v. a. Stab Drehbuch – Christine Hartmann, nach einer Vorlage von Stefan Dähnert Regie – Christine Hartmann Bildgestaltung – Peter Nix Schnitt – Andreas Althoff Kostümbild – Alexander Beck Maskenbild – Kurosch Akhavan; Jeanette Kellermann Casting – Antje Wetenkamp Szenenbild – Juliane Hoffrecht Musik – Fabian Römer Ton – Thorsten Schröder Produktionsleitung – Daniel Buresch (NDR), Jörn Kasbohm Producerin – Susanna Enk Produzentin – Iris Kiefer Redaktion – Christian Granderath, Sabine Holtgreve Bild: NDR/Christine Schröder Der Beitrag Tatort Folge 1261: Geisterfahrt erschien zuerst auf Tatort Fans.

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