Two-Tier-Strategie bei Wilo: Chancen und Risiken in einer hybriden Systemlandschaft

Kurzinterview mit Bastian Schiermeister, Group Vice President bei Wilo SE Herr Schiermeister, Sie sind beim Thementag der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) „Two-Tier-Szenario mit S/4HANA Public Cloud“ am 27. Juni 2024 als Referent vertreten. In Ihrem Vortrag wird es über die Chancen und Risiken in einer hybriden Systemlandschaft gehen. Geben Sie uns bitte einen kleinen Einblick vorab: Was waren für Wilo die entscheidenden Kriterien, auf ein Two-Tier-Szenario umzustellen? Bastian Schiermeister: Zunächst zur Einordnung: Die Wilo Gruppe ist ein multinationaler Technologiekonzern mit rund 9.000 Mitarbeitenden und einer der weltweit führenden Premiumanbieter von Pumpen und Pumpensystemen für die Gebäudetechnik, die Wasserwirtschaft und die Industrie. Weltweit gehören zu unserem Konzern heute mehr als 70 Produktions- und Vertriebsgesellschaften. Als historisch gewachsenes Unternehmen hat die Wilo SE jahrzehntelang von ihrer Zentrale in Deutschland aus die Niederlassungen weltweit unterstützt und auch durch Anpassung an lokale Märkte an Vielfalt und Stärke gewonnen. Nach und nach haben sich allerdings zwischen den Märkten Gemeinsamkeiten herauskristallisiert, sodass die Vertriebsgesellschaften weltweit schließlich vor ähnlich gelagerten Herausforderungen standen: An den jeweiligen Niederlassungen verantwortet das operative Personal zahlreiche Aufgaben. Es gibt zwar flache Hierarchien vor Ort, aber auch viele Prozesse und Arbeitsschritte. Hier mussten Prozessvereinfachungen her. Das Ziel: Mit wenigen Schritten zum Ergebnis kommen. Im bisherigen Template waren Sales, Service und Finance die Schwerpunktthemen mit starker Verknüpfung zum Customer Relationship Management (CRM). Es gab großen Bedarf nach einer E-Commerce-Lösung. Ein Fokus auf Produktionsthemen fehlte, nur wenige Procurement-Prozesse waren vorhanden. Es herrschte ein hohes Kostenbewusstsein in Bezug auf die IT- und Personalkosten. Die Anforderungen der Produktionsgesellschaften waren entsprechend tiefergehend in allen Prozessen: Es sind viel mehr Personen in einen End-to-End-Prozess involviert. Das Materialmanagement und die Prozesshoheit für alle Produkte liegen in den Produktionsgesellschaften. Die Anbindung von SAP Extended Warehouse Management (EWM) und die verschiedener Satellitensysteme (Transportmanagement, Qualitätssicherung etc.) muss berücksichtigt werden. Aus den gemeinsamen Anforderungen heraus entwickelte sich der Two-Tier-Ansatz: ein vereinfachtes Template für die Vertriebsgesellschaften und ein vollumfängliches Template für die Produktionsgesellschaften. Wann wurde die Implementierung des SAP S/4HANA One ERP Approach angestoßen, warum genau zu diesem Zeitpunkt und wie ist der aktuelle Stand? Bastian Schiermeister: Vor etwa sechs Jahren stand Wilo vor der Herausforderung, die Zukunft der Business-Prozesse und Systeme neu zu überdenken. Die Cloud wurde präsenter und es ergaben sich neue Möglichkeiten. Gerade die Idee, mehr in Richtung Standardisierung zu gehen und den Fokus von der technischen Wartung und den dadurch freigewordenen Ressourcen auf die Prozessoptimierung zu verlegen, wurde zum Leitbild: Eine einheitliche Business-Prozess-Landkarte und Systemlandschaft mit harmonisierten Datenmodellen (z.B. für Kunden- und Materialstammdaten) durch den One ERP Approach und den One CRM Approach ist nun das Ergebnis. Auf welche Herausforderungen sind Sie bisher gestoßen – insbesondere im Hinblick auf die 70 Niederlassungen, die umgestellt werden sollten bzw. sollen? Bastian Schiermeister: Bei jeder der bisher umgestellten Niederlassungen stoßen wir auf lokale Prozesse, die in der Regel auch ihre Daseinsberechtigung haben. Es gibt keine Niederlassung, die perfekt in die Schablone passt. Das bedeutet für uns, immer kreativ zu werden und herauszufinden, ob hier eine Template-Anpassung nötig ist oder eine organisatorische Änderung den Prozess zum Fliegen bringt. Die Cloudsysteme sind alle noch im Aufbau und entwickeln sich auch parallel mit uns weiter. Wir merken beispielsweise, dass wir bei lokalen Details oft genau hinschauen müssen, was die Gesetzgebung besagt. Aber darüber hinaus spüren wir, dass andere Kunden mit uns in demselben System arbeiten und profitieren von deren Ideen und Veränderungen. Wie diese und weitere Herausforderungen bei Wilo gelöst wurden und was Bastian Schiermeister Anwendern rät, die ebenfalls auf ein Two-Tier-Szenario umstellen möchten – die Antworten darauf gibt’s beim hybriden Thementag am 27. Juni 2024. Zur Veranstaltung Der Beitrag Two-Tier-Strategie bei Wilo: Chancen und Risiken in einer hybriden Systemlandschaft erschien zuerst auf dsag.de.

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