Unkraut als verstecktes Talent im Garten

In der Natur gibt es kein Unkraut, denn das ist bloß eine Bezeichnung für wildwachsende Gewächse, die sich unerwünscht zwischen den sorgfältig angelegten Pflanzen im Garten ausbreiten. Und wenn für viele mit einem Garten ein echter Albtraum sind, haben Unkräuter auch eine nützliche und schöne Seite. Zu diesen Wildpflanzen gehören verschiedene Kräuter, Gräser, Moose und sogar Blumen, die eigentlich ein natürlicher Teil des Ökosystems sind und deshalb heute noch als „Wildkraut“ oder „Beikraut“ bezeichnet werden. Entdecken Sie warum und welche Unkräuter sollten Sie im Garten lassen. Es gibt verschiedene Gründe die wildwachsenden Pflanzen im Garten stehen zu lassen © Landsberg Garden Design Welchen Nutzen hat Unkraut tatsächlich? Ob aus ästhetischen Gründen oder als Bedrohung für die Lebensgrundlage kultivierter Pflanzen wird Unterkraut entfernt. Allerdings die vollkommene Entfernung von Unkräutern ist nicht nur zeitaufwendig, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Natur. Denn viele Wildpflanzen sind eine reichhaltige Nahrungsquelle für verschiedene Insekten wie Bienen, Schmetterlinge usw., können außerdem zum Verzehr oder als Heilpflanzen sowie als Schädlingsabwehr und natürliche Pestizide genutzt werden. Dazu noch kann Unkraut auch als Bodenverbesserer und Schattenspender dienen. Also man kann diese ungewollten Pflanzen ruhig als versteckte Talente beschreiben. Anzeige (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); Das sogenannte Unkraut kann auf die eine oder andere Art nützlich für Mensch und Natur sein © Mitja Škrjanec Unkraut als Nahrungsquelle für Bienen Viele blühende Unkräuter wie z.B. Löwenzahn, Gänseblümchen und Klee stellen eigentlich wertvolle Nektar- und Pollenquellen für Bienen dar. Sie sind eine ergiebige, oft ziemlich gut verfügbare und ausdauernde Nahrungsquelle sowohl für die häusliche Honigbiene als auch für die wilden Bienenarten, die von entscheidender Bedeutung für die Bestäubung von Garten- und Nutzpflanzen sind. Besonders für die Wildbienen sind blühende Unkräuter von unschätzbarem Wert, da ihre Blüten oft leicht zugänglich sind und eine frühzeitige und lang andauernde Saisonquelle für Nahrung bieten, wenn andere Pflanzen noch nicht blühen oder bereits verblüht sind. Daher ist es wichtig, nicht unbedingt jedes Unkraut im Garten auszureißen. Dadurch werden Sie einerseits die Bienenpopulation fördern und anderseits die Vielfalt in Ihrem Garten erhöhen. blühende Unkräuter dienen als wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber © Henryk Niestrój Die Vorteile von Unkraut als Bodendecker Die Fähigkeit von Unkraut, als natürlicher Bodendecker zu dienen, hat auch praktische Vorteile für den Garten. Ihr dichter Bewuchs sorgt einerseits dafür, dass die Bodenfeuchtigkeit besser erhalten bleibt und die Erde weniger austrocknet. Anderseits schütz die wertvollen Nährstoffe im Boden, die beim starken Regen weggespült werden können, besonders wenn es sich um Hanglagen und Gebieten mit lockeren Böden handelt. Dank der tiefreichenden Wurzelsysteme mancher Unkräuter wird sowohl den Boden aufgelockert als auch nährstoffreiche Schichten nach oben gebracht. Das verwandelt diese Pflanzen in natürliche Bodenbelüfter und Düngerlieferanten und damit in wahre Meister der Bodenverbesserung. Einige Unkrautarten mit dichten Blätter spielen auch die Rolle von Schattenspender, die den Boden kühlen und das Wachstum empfindlicher und schattenliebender Pflanzen fördern. Anzeige (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); Unkraut-Bodendecker haben auch ihre Vorzüge für den Garten © Earthbeat Seeds Unkraut als Schutz vor Schädlinge und unerwünschten Plagen Ein weiterer Vorteil der Unkräuter ist die erstaunliche Fähigkeit einiger Arten, Schädlinge fernzuhalten oder oder abzuschrecken. Dazu noch kann man auch natürliche Pestizide aus Unkraut herstellen. Hier sind einige Beispiele für ausgezeichnete Schädlingsabwehrpflanzen: Ringelblumen – Mit ihrem Duft können die schönen Blumen schädliche Insekten wie Blattläuse und Weiße Fliegen abschrecken und dadurch Ihre Gemüse schützen. Tagetes (Tagetes spp.) Bekannt auch als Studentenblume, hat die Tagetes einen starken Geruch, der viele Schädlinge wie z.B. Nematoden und Blattläuse vertreibt und fördert somit die Gesundheit Ihrer Nutzpflanzen. Brennnessel (Urtica dioica)- Auch wenn sie als Unkraut angesehen wird, dient die Brennnessel der Biodiversität im Garten, denn sie für viele nützliche Insekten wie Schmetterlinge und Marienkäfer attraktiv ist, die ihrerseits natürliche Feinde vieler schädlicher Garteninsekten sind. Bohnenkraut (Satureja spp.) – Diese Pflanze hat einen starken Duft, der Schädlinge wie Blattläuse, Kohlweißlinge und Fliegen fernhält und bietet dadurch Schutz Ihren Gemüsepflanzen. Aus Pflanzen wie Brennnessel und Knoblauchsrauke lassen sich auch natürliche Pestizide ganz einfach herstellen, mit denen Sie Blattläuse und andere Schädlinge bekämpfen können und zwar ohne die Gesundheit Ihres Gartens zu gefährden. Bestimmte Unkräuter halten Schädlinge fern und können zur Herstellung natürlicher Pestizide verwendet werden © Christine Darnell Gardens Unkraut in der Küche Unter den zahlreichen als ‚‚Unkraut‘‘ betitelten Pflanzen, gibt es viele essbare Arten, die eine köstliche Bereicherung für Ihre Mahlzeiten sein können. Essbare Unkräuter bieten dabei eine tolle Möglichkeit, die Natur auf eine neue Art und Weise zu erleben sowie von den Geschmacksrichtungen und Nährstoffen dieser übersehenen Pflanzen sich zu überraschen. Entdecken Sie welche kulinarischen Highlights vielleicht auch in Ihrem Garten wachsen. Löwenzahn (Taraxacum officinale): Löwenzahn gehört zu den bekanntesten essbaren Unkräuter. Die jungen Blätter der Pflanze werden in Salaten verwendet, während seine Blüten zur Herstellung von Gelee, Honig, vielfältigen Desserts, Wein und Tee genutzt sind. Aus Löwenzahn lässt sich auch einen Kaffee brühen sowie Eiscreme zubereiten.Erkennungsmerkmale: krautige, bis zu 25 cm hohe Pflanze gezähnte, bis zu 30 cm lange Blätter hohler, mit Pflanzenmilch gefüllter Stängel Blütenstand mit vielen kleinen, gelben Zungenblüten Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen lässt sich dieses Unkraut als Superfood bezeichnen © Vladka_ Simply beyond herbs Giersch (Aegopodium podagraria): Giersch ist bei Gärtnern ein gefürchtetes Unkraut, da er sich durch unterirdische Ausläufer massiv ausbreitet. Dabei ist diese Pflanze auch ein äußerst geschmackvolles Würzkraut. Außer an Vitaminen und anderen Vitalstoffen reich, haben die jungen Blätter von Giersch auch einen frischen, würzigen Geschmack und lassen sich in Suppen, Salaten, Smoothies oder als Pesto-Zutat verwenden. Dabei kann Giersch hervorragend als Ersatz für die Petersilie sowie zur Herstellung von Kräuteressig und Kräuteröl verwendet werden.Erkennungsmerkmale: Der hohle Blattstängel hat eine dreieckige Form. Vom bis zu 20 Zentimeter langen Stängel gehen drei Blattgruppen ab. Die Blattgruppen sind wiederum dreifach unterteilt, in sogenannte Fiederblättchen. Die Fiederblättchen haben eine blau- bis mittelgrüne Färbung. Die Wurzeln sind einen bis drei Millimeter dick, lang und weiß. Die Pflanze verströmt einen angenehmen Duft nach Möhre und Petersilie. Anzeige (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); Giersch essen statt bekämpfen: Ein altes Heilmittel, das auch Abwechslung auf die Speisekarte bringt © Foto: Sirli Raitma Vogelmiere (Stellaria media): Betrachtet als lästiges Unkraut ist Vogelmiere in vielen Gärten zu finden. Sie enthält dabei nicht nur zahlreiche Vitalstoffe, sondern ist auch ähnlich mild und zart wie Salat und lässt sich genauso zubereiten. Deshalb eignet sich das weit verbreitete Wildkraut als gesunde Zutat für die kalte und warme Küche. Die zarten Triebe der Pflanze eignen sich hervorragend als Salatbeilage oder können in grüne Smoothies gemischt werden. Mit ihrem mild-würzigen Geschmack bildet Vogelmiere eine perfekte Grundlage für ein aromatisches Pesto und eignet sich wunderbar noch als Zutat für einen vitalstoffreichen Brotbelag.Erkennungsmerkmale: krautiger Bodendecker, wird bis zu 40 Zentimeter hoch dünner, weicher, runder und behaarter Stängel spitz zulaufende, ovale, bis zu drei Zentimeter lange Blätter, die ähnlich zart und saftig sind wie Pflücksalat und auch ähnlich schmecken kleine, weiße, sternförmige Blüten Die weitverbreitete Vogelmiere enthält zahlreiche Vitalstoffe und ist daher eine gesunde Zutat für die kalte und warme Küche © Grow Forage Cook Ferment Taubnessel (Lamium spp.): Die Taubnessel zählt zu den wahren Alleskönnern unter den regional wachsenden Pflanzen, denn sie ist komplett essbar: Blüten, Triebe, Blätter, Stängel, Wurzeln können unterschiedlich lecker zubereitet werden. Ihre Blätter sind mild im Geschmack und können auch in Suppen oder als Beilage in Gerichten verwendet werden. Die oberen frischen Triebe der Taubnessel lassen sich roh für Salate und grüne Smoothies verwenden. Aus den blühenden Trieben kann man Nesseltee kochen und die süßen Blüten zu einem Sirup verarbeiten und diesen für Limonaden und Schorlen nutzen. Die zarten Blüten eignen sich noch zum Dekorieren von Desserts.Erkennungsmerkmale: Der Stängel ist vierkantig und hat einen aufrechten Wuchs. Die Blätter sind herz-eiförmig, gezahnt und gegenständig am Stiel angeordnet. An den oberen Blattpaaren sitzen dicht am Stiel die Lippenblüten, die von April bis in den Herbst blühen. Taubnessel: dieses köstliche und gesunde Heilkraut wächst fast überall © THE HERBAL ACADEMY Gundermann (Glechoma hederacea): Statt den Gundermann auszureißen, lohnt es sich, das vermeintliche Unkraut einfach wachsen zu lassen, denn es ist ausgesprochen nützlich für die Gesundheit und als würzige Zutat in der Küche. Gundermann hat einen leicht minzigen Geschmack und kann in Suppen und Eintöpfen hervorragend verwendet werden. Er eignet sich auch gut als Tee und für eine erfrischende Kräuterlimonade. Dazu noch lassen sich die jungen Blättchen von Gundermann auch kandieren und als süß-würzige Spezialität genießen.Erkennungsmerkmale: gegenständige, rundliche, gewellte oder gekerbte Blätter mit kurzem Stiel kleine blauviolette, lippenförmige Blüten, die direkt am Stängel über den Blättern wachsen aufrechte Blütentriebe, bodendeckend wachsende, nichtblühende Sprossachsen typischer, würziger Geruch wächst auch im Winter, sogar unter einer Schneedecke Anzeige (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); Desserts und Kuchen mit würzigen Wildkräutern wie Gundermann verfeinern © FOUR MAGAZINE Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata): Das würzige Aroma der Knoblauchsrauke sorgt dafür, dass sie in der Küche vielseitig zum Einsatz kommen kann. Wie der Name schon sagt, hat die Knoblauchsrauke einen dezenten Knoblauchgeschmack. So harmonieren die Blätter der Knoblauchsrauke wunderbar mit einem Pflücksalat oder verfeinern Quark, Suppen und Gemüsegerichte. Die pfeffrige, scharfe Note der Rauken-Blätter kann dabei für eine selbstgemachte Kräuterbutter oder einen Frischkäse mit Wildkräutern verwendet werden.Erkennungsmerkmale: Die Pflanze trägt kleine, weiße Blüten, die an der Spitze der Rauke zu finden und in kleinen Trauben angeordnet sind. Reibt man ihre Blätter zwischen den Fingern, sollte sich deutlich der Duft nach Knoblauch entfalten. Die Blätter der Knoblauchsrauke haben eine dreieckige Form und erinnern an die Blätter einer Brennnessel. Allerdings ohne die fiesen Brennhaare und an den Blatträndern sind sie meist deutlicher gezackt. Der Beitrag Unkraut als verstecktes Talent im Garten erschien zuerst auf fresHouse.

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