Vom Spreewald zum Spreepark

...oder: Tausche Kamelle gegen Gurke Tag 1 "Alle Jahre wieder" - auch im Jahr 2013 ist der Karnevals-Funke bei mir noch nicht bergesprungen, was neben dem Kurzurlaub in einer mglichst karnevalsfreien Zone den schnen Nebeneffekt einer winterlichen Fototour hat. Da sich der Osten Deutschlands schon im letzten Jahr bewhrt hat, wurde er erneut angesteuert: Diesmal war der Spreewald bzw. die angrenzende Niederlausitz das Ziel. Glcklicherweise vernderte sich das Wetter, so dass vom Regen-/ Schnee-/ Hagel-Matsch der Hinfahrt wenig blieb, stattdessen erstrahlte am ersten Morgen die Umgebung, genauer gesagt das kleine rtchen Tornitz im winterlichen "Pulverschneeglanz" mit strahlend blauem Himmel. Die weit auslaufenden Kiefernwlder luden frmlich zum Spaziergang ein: // Die Mittagspause wurde dann Mitten im Spreewald, in Burg, eingelegt. Ein wirklich bemerkenswerter Vorteil des Reisens in der Nebensaison ist die groflchige Abwesenheit anderer Touristen - ein Nachteil vielleicht die ebenso groflchige Abwesenheit der Betreiber von Restaurants und Cafs...aber wer suchet, der findet. Und manchmal findet man dabei sehr urige Orte: In Burg ist einer davon sicherlich der alte Spreewaldbahnhof Burg, 1970 stillgelegt, seit 1995 als Gaststtte betrieben - drauen auf dem Gelnde findet man noch alte Eisenbahnwaggons, drinnen fahren diese sogar noch und bringen die Getrnke an die Tische: // Gleicher Tag, anderer Ort: Tief im Spreewald, in der Nhe von Leipe, sieht die Vegetation ganz anders aus als in den Wldern der Niederlausitz - und auch der zarte Pulverschnee war nicht mehr zu finden: // Tag 2 Ein Besuch im Spreewald ohne Kahnfahrt durch die Fliee ist keiner; nun ist im Winter keine Hochsaison der Bootsverleiher (man knnte auch sagen, alle haben geschlossen...), glcklicherweise fanden wir aber in Lbbenau im groen Hafen einen Fhrmann, der immerhin vier Personen und einen Hund durch die Tiefen des Spreewaldes bis hin zum mit dem PKW nicht zu erreichenden Drfchen Lehde und zurck schipperte. // Tag 3 Klimatische Gegenstze: Winter (Schnee) - Sonne - Winter... Nach dem strahlenden Sonnenschein bei der Kahnfahrt folgte ein winterlicher Tag mit Spaziergang in der Niederlausitz: // Tag 4 Der vierte Tag stand ganz im Zeichen der Burg: Die Slawenburg Raddusch, ein am archologischen Standort originalgetreu nachgebauter Rundwall mit integrierter Dauerausstellung, zog uns in ihren Bann - Spa an dem Auengelnde hatte zunchst vor allem der "germanische" Wotan: // Fotografisch faszinierend war der zugefrorene Wassergraben rund um die Burg: // In der Ausstellung waren viele gerettete Fundstcke der Region zu sehen, die bei den Ausgrabungen des Braunkohletagebaus ans Licht kamen: // Tag 5 Aufbruch nach Berlin - vom Spreewald in den Spreepark. Gemeinsam ist die Nhe zur Spree, ansonsten mu man wohl eher von einem krassen Stilbruch sprechen, denn auf die schne, lieblich verwunschene Natur des Spreewaldes mit den teilweise Jahrhunderte alten traditionellen Husern folgte der Besuch eines seit 2001 brach liegenden Freizeitparks. Der 1969 zu DDR Zeiten als "VEB Kulturpark" erffnete, sptere Spreepark, wurde nach der Wende von einer Betreiber-GmbH bernommen und neu gestaltet, nur das Land Berlin legte immer wieder neue Steine in den Weg, so dass es unweigerlich 2001 zur Insolvenz kommen musste...Seitdem liegt das Gelnde brach, einige Fahrgeschfte wurden abgebaut und verkauft, immer wieder kommt es zu Vandalismus und Diebstahl, und ein neuer Investor hat sich immer noch nicht gefunden. Trotzdem - oder gerade deswegen - geht vom ganzem Gelnde ein groer Reiz aus, zieht es weiterhin viele Besucher an, die am alten Eingang das Caf Mythos besuchen oder auch an einer Fhrung teilnehmen. Wen es interessiert: Hier die alte, bis 2001 gltige Homepage vom Spree-Park Plnterald (hier knnte man von "Web-Archologie" sprechen...;-)). //

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