Vom Winde verweht

Kilometerweite Giftfracht durch die Luft Ein wichtiges Anliegen der kobauern ist die Produktion unbelasteter Lebensmittel. Eine Qualitt von Bio-Lebensmitteln resultiert demnach aus der Kontrolle eines sauberen Produktionsprozesses ohne die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Folgerichtig sind Bio-Produkte hufig frei von Pestizidrckstnden oder weisen zumindest deutlich geringere Belastungen auf. Einen Anspruch auf Rckstandsfreiheit knnen jedoch auch Bio-Produkte nicht erheben, da auch deren Produktion Umwelteinflssen ausgesetzt ist, die Bio-Bauern nicht beeinflussen knnen. Die Abdrift von Pflanzenschutzmitteln aus der konventionellen Landwirtschaft ist daher seit jeher eine Belastungsquelle fr Pflanzenschutzmittelrckstnde und sehr problematisch. Mit Pflanzenschutzmittelrckstnden belastete Produkte sind natrlich nicht mehr als Bio-Produkte vermarktbar. Ein Bio-Bauer kann dann sein nach bestem Wissen und Gewissen sauber produziertes Lebensmittel nicht mehr verkaufen. Einen Anspruch auf Schadensersatz kann er aber nur geltend machen, wenn der Verursacher nachgewiesen werden kann. In der Praxis ist das selten mglich und der rger auf dem Land ist damit vorprogrammiert. Seit einigen Jahren tritt zudem ein neues Phnomen mit Pflanzenschutzmittelrckstnden auf. So werden immer wieder Rckstnde von zwei Herbizidwirkstoffen (Pendimethalin und Prosulfocarb) in Bio-Lebensmitteln gefunden. Das Problem: Diese Wirkstoffe wurden nachweislich auf keinem Betrieb im nheren Umkreis eingesetzt! Erst die Hartnckigkeit eines betroffenen Bio-Bauern in Brandenburg hat dazu gefhrt, dass das Landesamt fr Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz der Sache auf den Grund gegangen ist, mit erschreckendem Ergebnis: Die Wirkstoffe werden ber groe Entfernungen (bis zu 30 km!) im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Winde verweht und gehen dann mit dem Regen auf den koflchen nieder. Inzwischen wissen die Fachbehrden um das Problem. Die betreffenden Wirkstoffe gelten als leicht flchtig und knnen daher ber weite Strecken mit der Luft transportiert werden. Trotz dieser Erkenntnisse wurde die Zulassung dieser Mittel sogar wieder verlngert das Problem Fernabdrift spielte dabei gar keine Rolle. Einige Pflanzenschutzdienste empfehlen zwar auf andere Mittel auszuweichen, dies bleibt jedoch ohne jegliche Wirkung. Im Gegenteil, die in Deutschland verkauften Mengen von Pendimethalin und Prosulfocarb sind in den letzten Jahren sogar angestiegen. Dieser Zustand ist sowohl fr Verbraucherinnen und Verbraucher als auch fr Bio-Betriebe v#xF6;llig unzumutbar! Die Lsung wre einfach und kann nur lauten: 1. Das Risiko der Fernverwehung muss als Kriterium bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln bercksichtigt werden 2. Wirkstoffe mit entsprechendem Risiko drfen nicht zugelassen bzw. mssen verboten werden 3. Es muss eine Steuer auf Pflanzenschutzmittel eingefhrt werden, aus deren Einknften entsprechende Schden ausgeglichen werden Es kann nicht sein, dass wider besseren Wissens Verbraucherinnen und Verbraucher diesem Risiko ausgesetzt werden und geschdigte Bio-Bauern auf den zum Teil Existenz bedrohenden Schden sitzen bleiben.

Netz: Biotopia Greifenhagen - BIOTOPIA Greifenhagen - Bioland Betrieb, Bio-Lieferservice, Bio-Kiste, Gemüs
Aktualisiert: 24.5.2024

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