Von 50 auf 700 Fahrzeuge in 10 Jahren

25.06.2018 | Lesezeit ca.: 3 MinutenBettina EggerBettina Egger betreut als Fuhrparkleiterin bei der ABLE Management Services die rund 700 Dienstwagen und Poolfahrzeuge der ABLE GROUP. Langweilig wird es ihr in diesem Job eigentlich nie. „Das liegt aber weniger an den Fahrzeugen an sich als mehr an meinen sehr abwechslungsreichen Aufgaben und den unvermeidlichen Herausforderungen, die die hohe Dynamik der ABLE GROUP mit sich bringt“, sagt sie. Welche dies sind, verrät Bettina Egger im Interview.Frau Egger, seit mehr als zehn Jahren sind Sie nun bereits verantwortlich für den Fuhrpark zunächst der FERCHAU, dann der gesamten ABLE GROUP. Hatten Sie diesen Werdegang vorhergesehen? Bettina Egger: Ganz und gar nicht. Ich bin gelernte Steuerfachangestellte und kam 2007 als Teamassistentin für die Abteilung Finanzen zur FERCHAU. Ich brachte Kenntnisse in der Buchhaltung, im Steuer- und Versicherungswesen und in der Mietverwaltung mit. Letzteres sollte auch zunächst mein Hauptaufgabenfeld sein. Den Fuhrpark mit damals rund 50 Fahrzeugen habe ich nebenher mitbetreut. Welche Entwicklung hat Ihre Karriere dann im Weiteren genommen? Egger: Ich übernahm die Organisation umfangreicher Aufgabengebiete. Die Entwicklung einer Car Policy für das Unternehmen war mein erstes großes Projekt. 2009 wurde ich Office Managerin in der kaufmännischen Leitung und übernahm 2013 die Fuhrparkleitung. Die Car Policy wird bis heute kontinuierlich weiterentwickelt. Darin ist beispielsweise festgelegt, welche Image- und Umweltziele der Fuhrpark erfüllen soll. Weitere Punkte sind etwa Budgetvorgaben, Pflichten des Fahrers und Haftungsumfänge. Zusätzlich zur Car Policy habe ich standardisierte Strukturen und Prozesse entwickelt, um das Fahrzeug-Management effizient zu halten. Anders wäre es heute auch kaum möglich, die mehr als 700 Fahrzeuge der ABLE GROUP zu betreuen. Welche Aufgaben umfasst das Fuhrparkmanagement heute? Egger: Meine Aufgaben reichen von der Fahrzeugauswahl und der Budgetfestsetzung über Haftungsfragen bis hin zum Reporting. Zudem sind mein Team und ich Ansprechpartner für alle Mitarbeiter der ABLE GROUP bei Fragen rund um die Gestellung und Nutzung der Dienstwagen. Wann immer also ein neues Fahrzeug benötigt, ein bestehendes zurückgegeben oder auf einen anderen Kollegen übertragen wird, kümmern wir uns darum, dass dieser Prozess reibungslos und ordnungsgemäß abläuft. Um das operative Geschäft ebenso wie um das Schadensmanagement kümmert sich jedoch ein externer Dienstleister. Zudem verwalten wir rund 50 Pool-Fahrzeuge sowie einen kleinen Transporter-Fuhrpark, der von den unternehmenseigenen Entwicklungswerkstätten genutzt wird. So ergibt sich ein sehr vielseitiges Aufgabenfeld aus Telefonsupport, Budgetkontrolle, Fahrzeug-Disposition, Dienstleistersteuerung – und auch die Strafzettel für die Ordnungswidrigkeiten, die mit Fahrzeugen des Fuhrparks begangen werden, treffen bei uns sein. Darüber hinaus müssen wir oftmals auch in die Rolle des Vermittlers schlüpfen. Wann genau ist das der Fall? Egger: Nun, die Identifikation eines Mitarbeiters mit dem Unternehmen steigt durch die Nutzung eines Dienstwagens. Gleiches gilt für die Motivation. Wir agieren hier also in einem hoch emotionalen Thema. Nicht immer stimmen die Wünsche des Mitarbeiters an seinen Dienstwagen mit dem Budget überein. Dann müssen wir diese Diskrepanz mit Geduld, aber auch mit Bestimmtheit auflösen. Einer meiner Vorteile: Ich habe keine emotionale Bindung zu Fahrzeugen. Welche Sonderausstattung verbaut ist, welche Leistung der Motor bringt, ist für mich zweitrangig. Ein Fahrzeug stellt, von meinem Standpunkt aus betrachtet, in erster Linie ein Arbeitsmittel dar und muss die Kollegen wirtschaftlich und zuverlässig von A nach B bringen. Dennoch bin auch ich mir natürlich über den Motivationsaspekt eines Dienstwagens und die damit einhergehenden Emotionen im Klaren. Wie wird Ihrer Meinung nach der Fuhrpark der Zukunft aussehen? Welche Pläne treiben Sie voran? Egger: Auch wenn der Dienstwagen nach wie vor zu den beliebtesten Motivationsinstrumenten zählt, zeigen gesellschaftliche Trends, dass sich die Anforderungen an die Mobilität ändern. Eine große Herausforderung in den nächsten Jahren wird es sein, Fuhrpark- und Travelmanagement zusammenzuführen und neue Mobilitätsstrategien zu entwickeln. Mitarbeiterbindung, Umweltaspekte, Kosten für Mobilität, aber auch Antriebskonzepte der Zukunft spielen dabei eine große Rolle. Eine kurzfristige Umstellung einer Flotte auf Elektrofahrzeuge in der Fläche hingegen ist noch kein Thema. Dafür sind neben den noch sehr hohen Anschaffungskosten weder die Reichweiten noch die Ladeinfrastruktur ausreichend. Frau Egger, vielen Dank für das Gespräch.

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