Minister Schmidt sorgt fr Fassungslosigkeit Am liebsten wrde ich in Abwandlung Joschka Fischer zitieren: Mit Verlaub Herr Minister, Sie sind Doch selbst im grten rger bewahre ich mir noch mehr Anstand als besagter Herr Minister. Bisher ist der noch amtierende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) nicht durch Taten, sondern eher durch wenig aussagekrftige Worte und vor allem durch das Verfassen etlicher unverbindlicher Papiere aufgefallen. Staatliches Tierschutzlabel oder sein berhmtes Grnbuch, in dem er die Leitlinien der zuknftigen Agrarpolitik vorstellt, sind hierfr prominente Beispiele. Doch nun, wo das Ende seiner Amtszeit in Sicht ist und er sein Amt nur noch geschftsfhrend ausbt, lt er es so richtig krachen. Angeblich im Alleingang stimmte er im EU-Ministerrat fr eine 5-jhrige Verlngerung der EU-weiten Zulassung von Glyphosat und verschafft dieser damit, entgegen der offiziellen Position der Bundesregierung, die notwendige Mehrheit. Diese schien in weiter Ferne, da inzwischen auch politische Schwergewichte in der EU, wie z.B. Frankreich, sich gegen eine Verlngerung der Zulassung ausgesprochen hatten. Nur kurz zur Erinnerung: Das Totalherbizid Glyphosat findet sich vom Getreide ber Msli und Brot bis hin zum Bier in nahezu allen Produkten der Nahrungskette und ist daher inzwischen auch fester Bestandteil des menschlichen Urins. Es gilt als wahrscheinlich krebserregend und ist nachgewiesenermaen der Artenkiller Nummer eins und damit hauptverantwortlich fr den dramatischen Artenrckgang. Unter Naturwissenschaftlern gilt der Verlust der Diversitt als das Zukunftsthema fr die Landwirtschaft. Und fr dessen Fortschreiten trgt Minister Schmidt nun die Hauptverantwortung. Wenn die Landwirtschaft nicht mehr Haupttreiber des Artensterbens sein soll, muss der Einsatz von Totalherbiziden beendet werden. Doch hierzu wird es nun so schnell nicht kommen. Der Einsatz von Glyphosat ist einfach kostengnstiger als alternative Verfahren und wird daher auch weiter das Standardverfahren der Unkrautbekmpfung in der konventionellen Landwirtschaft bleiben. Mit seiner verantwortungslosen Entscheidung ignoriert Minister Schmidt wissenschaftliche Studien und brskiert Verbraucherinnen und Verbraucher, Umweltverbnde und Biobauern und auch seinen Regierungspartner. Er erweist aber auch der konventionellen Landwirtschaft einen Brendienst. Diese wird die nchsten Jahre wegen des fortwhrenden Einsatzes von Glyphosat weiter zu Recht am Pranger stehen. Schmidt verhindert so Innovationen in der Landwirtschaft durch die Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu Glyphosat und die von ihm angestrebte Ausshnung von Landwirtschaft und Gesellschaft.
Die Redaktion des BAYERNKURIER wünscht allen Lesern einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr! Der Beitrag Guten Rutsch! erschien zuerst auf Bayernkurier.
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