es gibt "ihn"...den "Dackelblick", aber warum können Hunde dies? Wer einmal ein feines Butterbrot auf dem Sofa gegessen hat und einen Hund seinen besten Freund nennen kann, DER weiß von was ich hier schreibe wenn ich den "Dackelblick" erwähne. Dieser Blick mit verschieden gezuckten Augenbrauen, welche einen in die irre leiten sollten, uns ablenken von dem bösen Satz "nein, du bekommst nix, du hast grad was gefutter". .... Unsere Vorfahren haben vor einiger Zeit begonnen, also vor ein paar Tausend Jahren, die ersten Wölfe zu domestizieren, wobei sie den Grundstein, also den prinzipiellen Weg des heutigen Familienhundes geebnet und geprägt haben. Wenn man sich diesen Weg ansieht, so können wir ganz klar neben einer körperlichen, auch soziale Anpassungen feststellen. Gerade letzteres ist dem Menschen immer mehr und mehr gelungen und Fellnasen verstehen nun unsere Blicke zu deuten, gar diese zu erwidern. Mittlerweile ist der Augenkontakt von Hund zu Mensch und umgekehrt eine ganz wichtige und überlebenswichtige Gestik in der Kommunikation. Hunde sind in der Lage in unserem Gesicht zu lesen, ob wir traurig, gut drauf sind oder gar trauern...und sie können dieses durchaus erwidern, uns also auch "ihre" Empfindungen zeigen, also nicht nur durch die reine Körperstellung wie Zähne zeigen, Knurren, usw. oder ggf. Schmerzanzeichen, wie z.B. die Gebetsstellung. Es ist also normal dass Hunde immer wieder Augenkontakt mit ihrem Besitzer suchen – ein Verhalten, dass unter Menschen wesentlich zur Manifestation sozialer Bindungen beiträgt und nun auch Einzug in das Hunde-Mensch-Verhältnis gefunden hat. Hunde verbinden also unsere Stimmlage, körperliche Haltung und Gesichtsausdruck und erkennen somit was in uns ggf. vorgeht. Aber warum ist das so, warum können Hunde dieses, denn ehrlich gesagt, sein Urahn, der Wolf, er ist dazu nicht in der Lage. In Untersuchungen hat man festgestellt das bei Hund und Wolf im Grunde alle Muskelpartien gleich sind, alle gleich......? Nun, nicht alle ! Denn gerade im Bereich der Augen fehlt dem Wolf da ein bisschen was, genauer gesagt sind es zwei Muskeln, einer, welcher von vorne betrachtet zwischen Auge und Stirn sitzt und nach oben zur Schädelmitte verläuft, der andere an der Aussenseite des Auges, verlaufend Richtung Ohr. Auch scheint der Muskel, der den schläfenseitigen Lidwinkel zu den Ohren zieht, bei Hunden grundsätzlich stärker ausgeprägt zu sein als bei Wölfen....wirklich faszinierend ! Dieses ermöglicht es dem Hund scheinbar auch einen "kindlichen Blick" darzustellen, welcher gerade bei Welpen einen enormen Einfluss auf uns Zweibeiner hat. Es weckt noch mehr den Beschützer in uns und wir benutzen des öfteren Sätze wie "Oh wie süß der Hund schaut" / "ach wie knuddelig" / "ach wie niedlich" / "na gut, nur dieses eine Mal" / okay, aber verrate Frauchen nix" Ich bin mir relativ sicher das sich JEDER Hundebesitzer in meinen Beispielen mindestens einmal wiederfindet, wenn nicht sogar in allen...also bei mir ist dieses definitiv so und je mehr ich mir bewusst machen das mich meine Hunde lesen können, desto wichtiger wird es mir auch in deren Gesichter / Augen, deren Bedürfnisse, Anforderungen, Wünsche, Emotionen wahrnehmen zu können. Diese Mensch - Hund - Evolution ist einfach faszinierend und ich bin stolz darauf, gemeinsam mit unseren Hunden, ein Teil davon zu sein.... Tierisch liebe Grüße , Kai
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