Wechselschichten und Nachtarbeit: Darauf sollten Beschäftigte bei der Ernährung achten

Wer Schichtarbeit leistet, ist oft besonderen Belastungen ausgesetzt – insbesondere, wenn nachts oder in Wechselschichten gearbeitet wird. Damit das Wohlbefinden darunter nicht leidet, empfehlen Experten, die eigene Ernährung bei der Arbeit im Blick zu behalten. Wechselschichten oder Nachtarbeit beeinflussen wegen ihrer Eigenheiten auch das körperliche und seelische Wohlbefinden von Beschäftigten sowie deren Privatleben. Grund sind neben chronobiologischen Faktoren (die sog. Innere Uhr), die meist genetisch bedingt sind, die Funktionsweise des menschlichen Stoffwechsels sowie soziale Aspekte: Denn wer arbeitet, wenn eigentlich Schlafenszeit wäre, wird besonders belastet. Das bringt auch Herausforderungen in puncto Ernährung mit sich. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) klagen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Wechselschichten leisten, über Beschwerden wie Schlafstörungen und Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl sowie Verstopfung. Studien legen bei Nachtarbeit zudem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Adipositas und andere Erkrankungen nahe, berichtet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Als Ursache diskutieren Wissenschaftler laut DGE u.a. ein ungünstigeres Ernährungsverhalten und Ernährungsmuster in der Nachtschicht, eine andere zeitliche Verteilung oder Auslassen von Mahlzeiten innerhalb des Tages sowie Verzehrsmengen und eine andere Lebensmittelauswahl. Das Kernproblem dabei: Wer nachts arbeitet und isst, arbeitet und isst entgegen dem natürlichen Biorhythmus unseres Körpers. Da Menschen im Normalfall tagsüber aktiv sind, funktionieren viele Körperfunktionen nachts nur auf Sparflamme. Als Beispiele nennt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft u.a. Körpertemperatur und Blutdruck verringern sich, Puls, Herzschlag und Atmung gehen langsamer vonstatten und die Verdauungs- und Entgiftungsprozesse der Organe gehen zurück. Ein verschobener Schlafrhythmus und Schlafmangel greifen zudem auch in die hormonelle Regulierung von Hunger und Sättigung ein, ergänzt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Schichtarbeitende sollten daher besonders gut darauf achten, wie viel und in welcher Zusammensetzung sie essen. Auf Hungergefühl achten, nicht zu schwer und allein essen Wichtigste Regel dabei: Eine allgemeingültige Faustformel, die für alle Menschen gleichermaßen gilt, gibt es nicht. Denn Biorhythmus, körperliche und mentale Schwere der Arbeit sowie Rahmenbedingungen wie Pausenzeiten oder Arbeitsplatzgestaltung unterscheiden sich in jedem Fall. Grundsätzlich empfiehlt die Ernährungswissenschaft derzeit, dass Hauptmahlzeiten weiterhin tagsüber gegessen werden sollten. Nach DGUV-Angaben unterstützt das die natürlichen Abläufe des Verdauungssystems und kann Magen- und Darmproblemen vorbeugen. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen regen deshalb – sofern die Pausenregeln und die Schichttaktung dies erlauben – ein kleinteiligeres Mahlzeitenmuster und zwei Schlafphasen bei Nachtschichten an. Wer etwa von 22 bis 6 Uhr Dienst hat, kann sich demnach an folgendes Schema* anlehnen: Frühstück, zu Hause, 7 bis 8 Uhr (12 Prozent) Mittagessen, zu Hause,12 bis 13 Uhr (25 Prozent) Zwischensnack, 16 bis 17 Uhr (10 Prozent) Abendessen, zu Hause, 19 bis 20 Uhr (20 Prozent) Erste Nachtmahlzeit, 0 bis 1 Uhr (25 Prozent) Zweite Nachtmahlzeit, 4 bis 5 Uhr (8 Prozent) * Quelle: AOK-Bundesverband die Angaben in Klammern sind der prozentuale Anteil der Tagesenergiemenge. Während der eigentlichen Nachtschicht sollte man aus Sicht von Fachleuten darüber hinaus auch auf sein tatsächliches Hungergefühl achten. Denn wer aus reiner Routine isst, nimmt leicht mehr Kalorien auf, als Körper und Geist eigentlich brauchen. Auch von daher bleiben etwa Naschvorräte besser zuhause. Zugleich wird empfohlen, auf der Arbeit mindestens eine Mahlzeit zusammen mit Kolleginnen bzw. Kollegen einzunehmen. Was die Art der Speisen angeht, raten DGE-Ernährungsspezialisten dazu, nachts v.a. leichte, gut bekömmliche Speisen zu sich zu nehmen, da der gesamte Verdauungstrakt sich üblicherweise nachts im Ruhezustand befindet und nicht darauf vorbereitet ist, größere Mengen schwer verdaulicher Nahrung zu verarbeiten. Gerade fettreiche Lebensmittel und Gerichte brauchen länger als tagsüber, um verdaut zu werden. Um den Hunger zu später Stunde zu stillen, sind Gemüsesuppen, Sandwiches, Wraps oder ähnliches besonders gut geeignet. Auch mageres Fleisch oder Fisch mit Beilagen wie Reis und Salat werden empfohlen. Nicht vergessen werden sollte ferner, ausreichend zu trinken koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarztee oder Energy Drinks gilt es dabei nach Angaben des öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs im späteren Verlauf der Schicht zu meiden. Nach Ende einer Nachtschicht kann vor dem Schlafengehen übrigens ein kleines Frühstück ratsam sein. Weitere Anregungen und Empfehlungen – u.a. zu den Themen (tagsüber) Schlafen, Stressbewältigung und soziales Leben – bietet die Broschüre Leben mit Schichtarbeit Tipps für Beschäftigte der DGUV. Der Beitrag Wechselschichten und Nachtarbeit: Darauf sollten Beschäftigte bei der Ernährung achten erschien zuerst auf BetriebsratsPraxis24.de.

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