Woher kommen die Upcycling-Materialien?

Woraus sind die Taschen denn? Woher kommen die Upcycling-Materialien? Upcycling-Materialien, was soll das sein? Was ist das Besondere an Upcycling-Materialien? Der Stil der bolsos berlin -Taschen spricht für sich, aber zu den Materialien und zur Art wie daraus Produkte werden, dazu gibt es einiges zu sagen. Der ganze Prozess vom Design zur fertigen Tasche ist anders als bei Produkten von der Stange. Im Blogartikel Upcycling-Design habe ich zum Gesamtprozess schon einiges geschrieben. Auch einige Grundbegriffe und wichtige Werte, die uns täglich begleiten habe ich im Glossar einmal geordnet. Hier soll es jetzt aber um die verwendeten Materialien gehen. Es gibt sehr diverse Materialien mit sehr verschiedenen Eigenschaften und es kommen auch immer mal wieder neue hinzu. Gerade die große Bandbreite der Materialien inspiriert uns zu neuen Entwürfen. Zur Zeit gibt es Produkte in unserem Sortiment aus folgenden Materialien: Werbebanner an Tunneleinfahrt Werbebanner Meshbanner Werbefahnen Segel & Spinnakertuch Kitesurf Drachen-Material (Nylongewebe) Markisenstoff Gummitücher vom Offsetdruck Schulkarten mit Gummi beschichtetes Gewebe (dead stock) Was können die Materialien? Die Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien sind wie folgt: Werbebanner sind: wasserdicht, oft sehr groß, relativ leicht, bunt bedruckt, gut zu nähen, es gibt sehr viel davon Meshbanner sind meist auch Werbebanner: haben eine Netzstruktur, leicht, bunt bedruckt, nicht wasserdicht, sehr groß, gut zu nähen, in rauen Mengen zu haben Werbefahnen sind: stoffig, leicht, dünn, nicht wasserdicht, raffbar, bunt bedruckt, sehr gut zu nähen, kleinere und größere Formate Segel : ein sehr strapazierfähiges Material, sturmerprobt, leicht, dünn, mit original Nähten und Segelzeichen, meistens weiß, lässt sich nicht raffen, gut zu nähen Spinnaker-Segel auf Vorm-Winds-Kurs Photocredits: Moritzsails Spinnakertuch: ist ein dünneres Segel, meistens farbig, lässt sich raffen, gut zu nähen Kitesurf-Material (Nylon): wie Spinnakertuch, mehrfarbig, dünn, lässt sich raffen, gut zu nähen Markisenstoff: ein sehr schönes stoffiges Gewebematerial, wasserabweisend, schön zu nähen, durchgefärbt, gestreift oder unifarben Gummitücher vom Offsetdruck: ein sehr spezielles Material, eine Kombination aus dicker Gummischicht und festem Baumwollgewebe, wasserdicht, schwer, steif, schwer zu nähen, großer Reinigungsaufwand, schöne Farben (blau, grün, schwarz, lila), kleine Formate, stoß-absorbierend, kleinere Formate Schulkarten (I love Maps!) : Nur zu verwenden, wenn sie auf Plane gedruckt sind, bei plastifiziertem Papier leider kein sehr strapazierfähiges Material, begrenzt nähbar, Gummi beschichtetes Gewebe (dead stock): neuwertig, auf Rolle, leicht, wasserabweisend, dunkle Farben, raffbar Und woher kommen die Materialien denn nun? Das ist ganz unterschiedlich. Eine wirklich schwere Frage, denn jedes Material hat seine ganz speziellen Quellen. Das Geheimnis der ganzen Upcycling-Materialbeschaffung ist Netzwerken! Mit der Zeit haben sich unsere Kontakte zu Firmen, Institutionen und Organisationen stetig ausgebaut. Meistens sind es einzelne Menschen, die weiterdenken, nachhaltig denken UND handeln. Diese Menschen kontaktieren uns dann und wahrscheinlich entsteht eine Zusammenarbeit daraus. Oft sind es Leute, die in der Kultur- oder Veranstaltungsbranche arbeiten. Aus manchen Kontakten sind auch schon Freundschaften geworden, wie z.B. mit Florian Drummer, vielen Dank für die langjährige Zusammenarbeit! Theater und Museen haben meistens Meshbanner am Veranstaltungsort plaziert, welche über aktuelle Inszenierungen und Ausstellungen informieren. Viele kleinere und größere Firmen haben viel Bannermaterialien in Form von Rollups oder größeren Maßen im Keller liegen. Ganz besonders freut mich immer wieder die nun schon langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft mit Campact. Wir verarbeiten gebrauchte Demonstrationsbanner dieser Umwelt-und Bürgerbewegung. Manchmal sind auch Fahnen dabei. Die Materialien für unsere Produkte sind oft auch Reste von Kooperationen, die wir als B2B-Aufträge für Firmen, Stiftungen, Organisationen oder z.B. Verbände ausführen. Siehe hierzu auch den Blogbeitrag Business-Upcycling. Fahnenmaterialien bekommen wir durch Kontakte zu Messeveranstaltern und Kaufhäuser. Die Werbeaufsteller in Warenhäusern und großen Schaufenstern sind oft leichte (hinterleuchtete) Gewebe. Lieblingsmaterialien Zu den bei uns verwendeten Segeln, Spinnakern und Kites besteht eine ganz besondere Beziehung. Ich (Britta) bin selbst Seglerin, kenne diese Materialien sehr gut und liebe es sie zu schönen Upcyclingprodukten weiter zu verarbeiten. Aus jeder Tasche aus Segel strömt die Seeluft uns entgegen! Schon in meiner Jugend lernte ich die Arbeit mit diesem Material in meinem Schülerpraktikum und beim Drachennähen kennen. Mehr dazu erfährst du im Blogartikel Wie ich wurde was ich bin. Zu den gebrauchten Segeln führen persönliche Kontakte. Skipper mit eigenem Boot, oder in Vereinen sehr aktive Segler melden sich und bringen Segel vorbei (oder wir holen sie). Und als Dankeschön gibt es dann ein kleineres oder größeres Geschenk, gefertigt aus IHREM Segel. Je nach Menge und Qualität der abgegebenen Segel. Auch Segelschulen sind hier aufgerufen sich zu melden! Von einer Kite-Surf-Schule stammen z.B. die 2 riesigen Kitesurf-segel welche gerade im Lager warten und coole Taschen werden wollen, wie z.B. diese hier. Surfsegel vom Windsurfen haben wir übrigens früher mehr verwendet. Es eignen sich eigentlich nur die alten Segel, die die nicht so viel steifes Plastik (ohne Gewebe) integriert haben. Sehr speziell Hast du schon einmal von Gummitüchern vom Offsetdruck gehört? Das hatte ich vor vielen Jahren auch nicht, aber dann, als ich sie das erste Mal zum Upcycling zur Verfügung hatte sprang die Inspirationsmaschine in mir an. Ja, es ist ein herausforderndes Material, welches sich nicht einfach nähen lässt. Aber ich nehme diese Challenge gerne an. Sie fordert mich immer wieder zu neuen Designs und Produktentwicklungen heraus. Auch Kunstobjekte sind schon daraus entstanden. Die einzelnen Gummitücher, oder auch Druckmatten genannt, fallen in Druckereien beim Offsetdruckverfahren an. Mit ihnen wird die Druckfarbe von der Druckplatte auf das Papier gebracht. Hier ist das Verfahren gut erklärt. Auf den zum Upcycling bereitstehenden Gummitüchern befinden sich meist noch einige Reste der Druckfarben und -Motive. Sie müssen gereinigt werden, das ist recht aufwendig, lohnt sich aber. Schriften sind spiegelverkehrt erkennbar. Die Farben der Gummitücher sind meistens Blau, Schwarz, Grün und Lila. Das ergibt sich aus dem Grundton des Gummituches und der verwendeten Druckfarbe. Hellblaues Tuch mit Rot=Lila, mit Gelb= Grün, mit Blau= Blau, mit Schwarz= Blauschwarz. I love geographics Schulkarten sind auch ein ganz besonderer Schatz in unserem Lager. Ich habe eine kleine Schwäche für Geographie. Karten, Landkarten, Seekarten, Wanderkarten, Stadtpläne Für das Upcycling zu genähten Taschen eignen sich (leider) nur Schulkarten, welche auf Plane gedruckt sind. Aber diese Karten gibt es. Vielen Dank, wenn sich einzelne Lehrer:innen darum kümmern, daß alte Schulkarten bei der Inventur nicht einfach weggeworfen werden, sondern dem Upcycling zur Verfügung gestellt werden! Es können so einzigartige Produkte daraus entstehen! Und dann gibt es noch gummiertes Gewebe. Diese Gewebe sind dead stock-Materialien. Das heißt, es sind neuwertige Materialien (auf Rolle!) die ihren vorigen Job als Stoff zur Prototypenentwicklung in einer Firma erfüllt hatten und jetzt als Rollen-Rest nicht mehr gebraucht wurden. Sie wären entsorgt worden wenn nicht, wieder war ein persönlicher Kontakt im Spiel, sie jemand uns als Upcyclingdesigner zur Weiterverarbeitung angeboten hätte! Mehr zu dem Begriff dead stock findest du hier im Glossar. Upcycling-Materialien als Inspirationsquelle! Und das Interessanteste und Inspirierendste am Upcycling ist: es werden uns sicher noch viele andere Materialien begegnen, welche viel zu schade sind zum Wegwerfen, die es in rauen Mengen gibt, die den globalen Müllberg unnötig vergrößern und die ein 2. Leben verdient haben, weil sie einfach unglaublich robust, schön sind und schon eine interessante Geschichte mitbringen. Lasst uns alle mithelfen, daß mehr Ressourcen geschont werden, daß die existierenden Materialien im Kreislauf (Cycling) bleiben und daß es schönere, sinnvollere und individuellere Produkte gibt, welche dann sehr lange nutzbar sind. Wenn du auch ein Material entdeckt hast, welches sich vielleicht zum Upcycling eignet, dann mach mit, melde dich und wir kreieren etwas Neues draus! Ich freue mich schon auf diese Herausforderung. Kommentiere auch gerne unter dem Beitrag, ich freue mich über den Austausch. Der Beitrag Woher kommen die Upcycling-Materialien? erschien zuerst auf bolsos berlin.

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