Wohnungsnot im Schwalm-Eder-Kreis

Neubau von 480 Wohnungen pro Jahr dringend notwendig – Leerstand oft unbewohnbarHOMBERG (EFZE). Im Schwalm-Eder-Kreis wird ein akuter Bedarf an neuem Wohnraum deutlich: Bis 2028 müssen jährlich rund 480 neue Wohnungen entstehen. Diese Prognose hat das Pestel-Institut in einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt ermittelt.  „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit von derzeit rund 1.180 fehlenden Wohnungen abzubauen und zugleich abgewohnte, unsanierbare Wohnungen in alten Häusern zu ersetzen“, erläutert Matthias Günther vom Pestel-Institut. Besonders betroffen seien Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung oft nicht mehr lohne. Doch der dringend notwendige Wohnungsbau kommt ins Stocken. Nach Angaben des Pestel-Instituts wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im gesamten Schwalm-Eder-Kreis lediglich 93 neue Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 189 Genehmigungen waren. „Damit sinkt die Bereitschaft, neuen Wohnraum zu schaffen, dramatisch“, warnt Günther. ANZEIGE Der hohe Leerstand im Kreis bringt dabei kaum Entlastung: Laut Zensus stehen aktuell rund 4.670 Wohnungen leer, das entspricht 5,3 Prozent des gesamten Wohnungsbestands. Doch viele dieser Wohnungen – rund 3.040 – sind bereits seit über einem Jahr ungenutzt und oft nicht mehr bewohnbar, da sie umfangreiche und kostenintensive Sanierungen erfordern würden. „Dabei ist ein gewisser Leerstand grundsätzlich notwendig, um Flexibilität bei Umzügen und Sanierungen zu gewährleisten“, betont Günther. Ein weiteres Problem sieht das Pestel-Institut in der Unsicherheit vieler Hauseigentümer bezüglich zukünftiger Sanierungsvorschriften, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz. „Es fehlt die politische Verlässlichkeit“, kritisiert Günther. Hinzu komme, dass viele Eigentümer nicht über die finanziellen Mittel für Sanierungen verfügen. Auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) teilt diese Einschätzung. Dessen Präsidentin, Katharina Metzger, fordert daher eine Vereinfachung der Baustandards, um kostengünstiger und schneller bauen zu können. „Es ist eine Milchmädchenrechnung, leerstehende Wohnungen gegen den aktuellen Bedarf aufzurechnen. Das funktioniert nicht“, stellt Metzger klar und übt scharfe Kritik an den politischen Rahmenbedingungen. Sie warnt davor, dass überzogene Förderkriterien, Normen und Auflagen den dringend benötigten Neubau von Wohnungen stoppen könnten. Es wird immer teurer und damit schwieriger, neue Wohnungen zu bauen. Der Baustoff-Fachhandel warnt: „Einfacher bauen. Sonst baut bald keiner mehr“, so Verbandspräsidentin Katharina Metzger. ©Foto: Tobias Seifert / nh Metzger und die Wissenschaftler des Pestel-Instituts sehen im geplanten Bundeshaushalt 2025 eine gefährliche Entwicklung. Besonders für den sozialen Wohnungsbau seien die vorgesehenen Mittel bei weitem nicht ausreichend. Während mindestens 12 Milliarden Euro jährlich notwendig wären, stellt der Bund für 2025 lediglich 3,5 Milliarden Euro bereit. „Das reicht hinten und vorne nicht“, so Metzger. Die aktuelle Entwicklung sieht Metzger als äußerst bedenklich: „Die Wohnungsbau-Branche erlebt einen regelrechten Absturz.“ Viele Unternehmen hätten bereits Kapazitäten abbauen müssen, und die Neubau-Zahlen gingen drastisch zurück. „Diese toxische Entwicklung muss dringend gestoppt werden, um soziale Spannungen zu vermeiden“, warnt Metzger. Der Wohnungsmangel könnte sonst zu erheblichen gesellschaftlichen Problemen führen. (wal) ANZEIGE

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