Kennst du Begochiddy? Laut einer Legende der Navajo-Indianer war Begochiddy ein junger Mann, der eine besondere Gabe besaß: Er konnte die Wolken und das Wetter verstehen. Begochiddy wurde von den Ältesten seines Stammes dafür ausgewählt, das Wetter im Auge zu behalten und alle anderen zu warnen. Eines Tages bemerkte Begochiddy eine Gruppe von Wolken, die sich am Horizont zusammenbrauten. Er wusste, dass es sich um eine schwere Sturmfront handelte und warnte den Stamm vor den drohenden Gefahren. Viele der Navajo glaubten nicht an seine Vorhersage und ignorierten die Warnung. Der Sturm zerstörte viele ihrer Hütten. Nach dem Sturm erkannten die Navajo die Bedeutung von Begochiddys Gabe und respektierten ihn als „Wetterpropheten“. Er lehrte sie, wie man die Wolken liest und welche Auswirkungen sie auf das Wetter haben können. Die Fähigkeit, das Wetter vorherzusagen, wurde von Generation zu Generation weitergegeben und war ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur. Die Lehre für uns? Wir sind heute in unseren Beton-Bauten relativ unabhängig vom Wetter. Beim Wandern ist das allerdings anders. In den Jahren, die wir in Südamerika verbrachten, waren wir viel mit indigenen Stämmen in Kontakt. Es ist schon interessant, was die Älteren noch über die Natur wissen. Leider interessieren sich meisten der Jüngeren nicht mehr dafür. Dabei zeigt die Geschichte von Begochiddy, wie wichtig das Verständnis von Wolken und Wetterbedingungen ist, wenn man sich im Freien aufhält. Deshalb hier ein „Begochiddy-Crashkurs“. Was sind Wolken überhapt? Wolken sind schwebende Wassertropfen oder Eiskristalle. Wasserdampf steigt auf, kühlt ab und kondensiert dann. Dabei entstehen winzige Wassertropfen oder Eiskristalle, die sich in der Luft zu Wolken zusammenschließen. Woher kommt der Wasserdampf? Durch Verdunstung. Von Pflanzen, Seen, Flüssen, Meeren und natürlich auch vom Boden. Die Sonne liefert die Energie, die die Erde erwärmt und das Wasser verdunsten lässt. Sobald der Wasserdampf aufsteigt, kühlt er ab und wird zu Wassertröpfchen oder Eiskristallen, wenn er auf winzige Staubpartikel trifft. Schon hast du Wolken. Soweit so gut. Warum steigen sie nicht einfach weiter auf? Weil die Luftschichten unterschiedliche Temperaturen und Feuchtigkeiten haben. Sobald die aufsteigende Luft eine Schicht erreicht, in der sie abkühlt und kondensiert, bleibt sie dort und bildet Wolken. Und was sagt dir das über das bevorstehende Wetter? Dazu kommen wir jetzt. Wie die Wolken zu dir sprechen Wolken sprechen Bände, wenn man genau hinsieht. Sie helfen dir dabei, Wetterfronten und Stürme frühzeitig zu erkennen. Cumuluswolken und Cumulonimbuswolken Cumuluswolken erscheinen oft als flauschige Schäfchen am Himmel. Sie deuten auf ruhiges Wetter hin. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Cumuluswolken durch thermische Aufwinde entstehen. Diese Winde tragen feuchte Luft nach oben, wo sie abkühlt und zu Wolken kondensiert. Harmlose Cumuluswolken Im Laufe des Tages wachsen diese Wolken allerdings oft und können sich schnell zu Cumulonimbuswolken entwickeln. Das sind die großen Brüder der Cumuluswolken die berüchtigten Gewitterwolken. Cumulonimbuswolken reichen hoch in die Atmosphäre und kündigen Stürme und heftige Niederschläge an. Aktuelle Studien zeigen, dass der Klimawandel die Entstehung und Intensität von Cumulonimbuswolken beeinflusst. Durch höhere Temperaturen und mehr Wasserdampf in der Atmosphäre können sich diese Wolken mächtiger und bedrohlicher entwickeln. Das Ergebnis: Heftigere Unwetter und mehr Regen in kürzerer Zeit. Hier werden aus Cumuluswolken schon Cumulonimbuswolken Ein Forscherteam der Universität Reading fand heraus, dass solche Wolken auch Flugreisen beeinträchtigen können. Turbulenzen und heftige Winde entstehen, wenn Flugzeuge in ihre Nähe kommen. Piloten sind also gut beraten, Cumulonimbuswolken aus dem Weg zu gehen. Aber keine Panik nicht jede Cumuluswolke wird zum Gewittermonster. Stratuswolken und Nimbostratuswolken Stratuswolken sind bei Wanderern meist nicht gerne gesehen. Sie bedecken den Himmel wie ein grauer Schleier und bringen oft trübes Wetter, aber kein Unwetter. Forscher haben festgestellt, dass Stratuswolken entstehen, wenn feuchte Luftmassen horizontal vermischt werden. Im Gegensatz zu Cumuluswolken, bei denen thermische Aufwinde eine Rolle spielen, ist bei Stratuswolken die Vertikalbewegung eher gering. Nimbostratuswolken sind ihre nasseren Verwandten und sorgen für ausgiebige Regenschauer oder sogar Schnee. Sie entstehen, wenn Stratuswolken dicker werden und den Himmel mit Regen überziehen. Sie sind meist mit längeren Regenperioden verbunden. Eine Studie zeigt, dass der Klimawandel auch auf Stratus- und Nimbostratuswolken Einfluss hat. Es könnte zu einer Zunahme von Stratuswolken in einigen Gebieten und einer Abnahme in anderen kommen. Wie sich das auf die Niederschlagsmengen auswirkt, wird momentan noch erforscht. Aber: Stratus- und Nimbostratuswolken haben auch ihre guten Seiten – sie sorgen für notwendige Niederschläge und bringen dem Boden die Feuchtigkeit, die Pflanzen und Tiere brauchen. Für dich heißt es einfach: Regenjacke und wasserdichte Wanderschuhe an, und los gehts Gute Laune trotz Stratuswolken Altocumuluswolken Altocumuluswolken, kleine wellenförmige Wölkchen, verraten eine herannahende Wetterfront. Siehst du Altocumuluswolken, dann bereite dich auf Regen oder Schnee vor. Meine Mutter nannte sie Schäfchenwolken die Altocumuluswolken. Sie sehen wirklich hübsch aus – die flauschigen Wolkenbällchen. Sie befinden sich in mittlerer Höhe und sind meist harmlos. Sie können aber auch Boten eines herannahenden Sturms sein. Altocumuluswolken entstehen in Schichten von feuchtwarmer Luft. Sie bilden sich, wenn die Luft in mittlerer Höhe aufsteigt und abkühlt. Wenn die Wolken gleichmäßig verteilt sind, spricht man von Altocumulus mackerel sky – ein Himmel, der an Fischschuppen erinnert. Wusstest du schon? Altocumuluswolken können auch in Verbindung mit Flugzeugkondensstreifen stehen können. Eine Studie zeigt, dass sich Wasserdampf und Aerosolpartikel in der Atmosphäre vermischen und dadurch teilweise zu diesen Wölkchen formen. Altocumuluswolken sind also nicht nur hübsch anzusehen, sie geben auch Hinweise auf die Wetterlage. Altocumuluswolken die Schäfchen am Himmel Cirruswolken und Cirrostratuswolken Cirruswolken sind diese zarten, fast unsichtbaren Fäden am Himmel. Sie befinden sich in großer Höhe und bestehen aus Eiskristallen. Sie kündigen oft eine Wetteränderung zum Beispiel eine Warmfront an. Forscher vermuten, dass Cirruswolken die Wärmestrahlung der Erde beeinflussen und so zum Klimawandel beitragen können. Anja bestaunt die Cirruswolken Cirrostratuswolken hingegen sind dünne, durchscheinende Schleierwolken, die den gesamten Himmel bedecken können. Sie entstehen ebenfalls aus Eiskristallen. Wenn sie auftreten, kündigen sie oft Regen oder Schnee an. Wusstest du schon? Ein schöner Nebeneffekt: Durch die Brechung des Lichts können Cirrostratuswolken einen Halo um die Sonne oder den Mond erzeugen. Ein Halo ist optisches Phänomen, das auftritt, wenn das Licht durch die Eiskristalle in Cirrostratuswolken gebrochen wird. Diese Wolken sind so dünn und durchsichtig, dass das Licht hindurchscheinen kann. Durch die Brechung des Lichts an den Eiskristallen entsteht ein ringförmiges Leuchten um die Sonne oder den Mond. Ein Halo kannst du ebenfalls als Anzeichen für eine bevorstehende Wetteränderung interpretieren. Da Cirrostratuswolken oft vor einer Warmfront auftreten, kann das Erscheinen eines Halos auf Regen oder Schnee in den nächsten Stunden oder Tagen hindeuten. Aber die Anzeichen sind nicht absolut verlässlich. Ein Halo mit gut sichtbaren Cirrostratuswolken Übersicht aller Wolkentypen In der folgenden Tabelle findest du alle gängigen Wolkentypen und woran du sie erkennst, in welcher Höhenlage sie sich befinden und was für eine Auswirkung sie auf das Wetter haben: Es wird grundsätzlich zwischen hohen Wolken, mittelhohen Wolken, tiefen Wolken und vertikalen Wolken unterschieden. Das sind die Wolkenfamilien. Dabei geht es nur darum, auf welcher Höhe sie sich befinden. Die Form einer Wolke zeigt dir dann, um welchen Wolkentyp oder welche Wolkengattung es sich handelt. Es gibt insgesamt 10 Wolkentypen. Eine weitere Unterteilung der Wolkentypen sind dann die Wolkenarten, Unterarten, Sonderformen und Begleitwolken. Das zu analysieren, würde hier allerdings zu weit führen. WolkenfamilieTemperatur (°C)Wolkentyp (lat)Deutsche BezeichnungHohe Wolken -60 bis -20 CirrusHohe FederwolkeHohe Wolken-60 bis -20 CirrocumulusHohe SchäfchenwolkeHohe Wolken-60 bis -20 CirrostratusHohe SchleierwolkeMittelhohe Wolken0 bis 7 AltokumulusGrobe SchäfchenwolkeMittelhohe Wolken0 bis 7 AltostratusMittelhohe SchichtwolkeTiefe Wolken0 bis 15StratokumulusSchicht-HaufenwolkeTiefe Wolken0 bis 15StratusNiedrige SchichtwolkeVertikale WolkenunterschiedlichCumulus Haufenwolke Vertikale WolkenunterschiedlichNimbostratusRegen-SchichtwolkeVertikale WolkenunterschiedlichCumulunimbusSchauer- und Gewitterwolke In der folgenden Tabelle findest du alle Wolkentypen, wie sie aussehen, auf welcher Höhe sie sich befinden und welche Auswirkung sie auf unser Wetter haben. WolkentypAussehenHöhenlageAuswirkungen auf das WetterCirrusDünne weiße Fäden oder Bänder6.000 bis 12.000 MeterKönnen Vorboten von schlechtem Wetter in den nächsten Tagen seinCirrocumulusKleine, flauschige Wolken in Form von Wellen oder Rippeln6.000 bis 12.000 MeterKönnen auf eine bevorstehende Wetteränderung hinweisenCirrostratusDünne, milchige Schleierwolken6.000 bis 12.000 MeterKönnen auf eine bevorstehende Wetteränderung hinweisenAltokumulusFlauschige, weiße oder graue Wolken in mittlerer Höhe2.000 bis 6.000 MeterKönnen auf eine bevorstehende Wetteränderung hinweisenAltostratusGraue oder bläuliche Schleierwolken in mittlerer Höhe2.000 bis 6.000 MeterKönnen zu leichtem Regen oder Schneefall führenStratokumulusWolkenballen, die an der Unterseite miteinander verbunden sindBoden bis 2.000 MeterKönnen Niederschlag bringen, stehen aber eher für eine ruhige WetterlageStratusFlach, grau, oft mit Nebel verbundenBoden bis 2.000 MeterKönnen zu Nieselregen oder leichtem Schneefall führenCumulus Flauschig, weiß und wollig, in HaufenBoden bis 2.000 MeterKönnen auf sonnigen Tagen zu Gewittern führenNimbostratusBedecken den Himmel mit einer dicken grauen SchichtBoden bis 12.000 MeterKönnen Schnee und Graupel bringenCumulunimbusMächtige, aufgetürmte GewitterwolkenBoden bis 12.000 MeterKönnen zu schweren Gewittern, Starkregen, Hagel und Tornados führen Achte also beim Wandern immer auf Veränderungen am Himmel. Ziehen Wolken schnell, verdichten sie sich oder nehmen sie neue Formationen an? Das kann auf eine herannahende Wetterfront oder einen Sturm hindeuten. Überprüfe zusätzlich die Windrichtung. Kommt der Wind aus Westen oder Südwesten, ist meist gutes Wetter in Sicht. Dreht der Wind auf Ost oder Nordost, kann das schlechteres Wetter bedeuten. Wolken können dir also so einiges sagen, wenn es um das Wetter geht. Mit ein bisschen Übung und Beobachtungsgabe kannst du diese Geheimnisse entschlüsseln und schon früh erkennen, ob sich Wetterfronten oder Stürme ankündigen. Wie kannst du die Höhe von Wolken abschätzen und wie wird sie gemessen? Warum ist die Höhe von Wolken wichtig? Die Höhe gibt uns Hinweise auf das Wetter und die mögliche Entwicklung von Wetterphänomenen wie Regen oder Stürmen. Am einfachsten ist es, die Wolkentypen zu kennen und ihre Höhen. Tief liegende Wolken wie Stratus und Cumulus befinden sich meist unter 2.000 Hm. Mittelhohe Wolken wie Altocumulus und Altostratus liegen zwischen 2.000 und 6.000 Hm. Die hohen Wolken wie Cirrus und Cirrostratus sind weit oben, oft über 6.000 Hm (siehe Tabelle im Artikel). Die wirkliche Höhenmessung ist allerdings Sache der Experten. Sie nutzen Instrumente wie Wetterballons, Ceilometer oder Radar. Wetterballons steigen in die Atmosphäre auf und sammeln Daten, während Ceilometer Laserstrahlen aussenden, die von den Wolken reflektiert werden. Radar sendet Radiowellen aus, die von Wolken zurückgestreut werden und so Informationen über Höhe und Struktur liefern.
Der C# Crashkurs ist ein prgnanter berblick ber die Syntax der Programmiersprache C# in der aktuellen Version 11.0. Dieser Crashkurs ist geeignet fr Softwareentwickler, die von einer anderen objektorientierten Programmiersprache (z.B. C++, Java, Vis
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