In meinem vorherigen Experten-Blog hatte ich erläutert, weshalb sich die Anschaffung einer IT-Monitoring Lösung für jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, lohnt. Heute möchte ich gerne ein paar grundlegende Dinge über eine Monitoring-Software im Konkreten beschreiben und zeigen, wie sie schon nach den ersten Schritten Unternehmen bei der Überwachung ihrer IT-Infrastruktur unterstützen kann. Wir bei Inwerken verwenden das Produkt Zabbix bereits seit einigen Jahren mit hoher Zufriedenheit und nutzen die Software auch, um unsere Kunden noch besser bei ihren IT-Prozessen unterstützen zu können. (Einige Monitoring- bzw. Zabbix-spezifische Begriffe innerhalb dieses Beitrages, die dem einen oder anderen Leser auf Anhieb vielleicht nicht bekannt sind, sind bei erster Nennung mit einem *-Zeichen markiert und werden unter der Überschrift “Zabbix-Begriffe” am Ende kurz erklärt.) Was ist Zabbix? Zabbix ist eine kostenlose Open-Source-Monitoring-Software der gleichnamigen Firma Zabbix aus Lettland. Zabbix bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die die Nutzung im Unternehmen sehr attraktiv machen. Ein paar der Pluspunkte, die mir besonders gefallen, sind: Viele essenzielle Features gebündelt in einem kostenlosen Produkt Problemerkennung und –alarmierung warnen in Echtzeit (und durch Verwendung von Trends und Prognosen sogar stellenweise vorbeugend) Historische Daten können aufbewahrt und untersucht werden, was Problemanalysen ermöglicht und erleichtert Berichte können generiert und versandt werden, um immer auf dem Laufenden zu bleiben Anpassbare Dashboards schaffen allgemeine oder detaillierte Überblicke über den Status der IT-Systeme Konfiguration mittels Templates* Vorlagen vereinfachen die Arbeit mit vielen ähnlichen Systemen Vorgefertigte Vorlagen von Zabbix und der Zabbix-Community ersparen viel initialen Konfigurationsbedarf Hohe Skalierbarkeit Ein Zabbix-Server läuft bereits auf minimaler Hardware Durch Netzwerkerkennung können neue Hosts* regelbasiert automatisch hinzugefügt werden Mit Proxy-Servern kann das Monitoring über mehrere Standorte ausgeweitet werden Verschiedene Überwachungsmethoden Zabbix unterstützt die eigene Zabbix-Agent-Software* zum Überwachen von Hosts sowie SNMP, Web-Szenarios*, benutzerdefinierte Skripte und mehr Gute Visualisierung und modernes Design Bis auf wenige Ausnahmen kann alles innerhalb der Weboberfläche konfiguriert werden Mit der neuen Version 7.0 sind viele neue Visualisierungs-Möglichkeiten für Dashboards hinzugefügt worden Allgemeine Installation Die einfache Installation der Zabbix-Server Software wird auf der Downloadseite vom Hersteller selbst beschrieben. Für detailliertere Informationen kann die offizielle Dokumentation eingesehen oder eine persönliche Beratung angefragt werden. Eine standardmäßige Installation beinhaltet folgende Schritte: Server-Voraussetzungen prüfen (Welches Betriebssystem nutze ich? Reichen die Hardware-Ressourcen?) Zabbix Pakete herunterladen und installieren Datenbank installieren und für Zabbix einrichten Zabbix Dienste erstmalig starten Ersteinrichtung des Zabbix-Servers über die Weboberfläche Überwachung der ersten Hosts (mit Zabbix-Agenten oder Agentless*) Den ersten Host einrichten Um in einem frisch installierten Zabbix-Server das erste System der Überwachung hinzuzufügen: Wähle den Reiter “Configuration” in der Zabbix-Weboberfläche und klicke auf “Hosts”. Klicke oben rechts auf “Create Host”, um einen neuen Host hinzuzufügen. In der neuen Maske müssen alle erforderlichen Felder gefüllt werden, um den neuen Host zu konfigurieren. Gib einen eindeutigen Namen ein und füge den Host einer Gruppe hinzu (z.B. “Linux Server” oder “Netzwerkswitche”. Gruppen helfen, Hosts in Zabbix zu ordnen). Bei der Konfiguration des Interfaces gibst du einen DNS-Namen sowie die IP-Adresse des Ziel-Systems an und wählst, mit welcher Methode der Host überwacht werden soll (mit einem installierten Zabbix-Agenten oder Agentless, z.B. mittels SNMP). Auf einem Ziel-System mit Windows oder Linux Betriebssystem kann der Zabbix Agent von der offiziellen Webseite heruntergeladen und installiert werden. Im Anschluss an die Installation muss die Konfigurationsdatei des Agenten (zabbix_agent2.conf) angepasst werden (mit dem Hostnamen des Agenten-Systems sowie DNS-Name bzw. IP-Adresse des Zabbix-Servers). Wähle “Templates” aus und füge dem Host mindestens eine Vorlage hinzu. Vorgefertigte Vorlagen, die offiziell von Zabbix sowie von der Zabbix-Community erstellt werden, können von https://www.zabbix.com/integrations heruntergeladen werden. Ansonsten können Templates persönlich angepasst oder komplett neu erstellt werden. Sobald alle notwendigen Informationen eingegeben sind, klicke auf “Add” bzw. “Update”, um den neuen Host hinzuzufügen bzw. zu aktualisieren. Damit ist der Host erfolgreich der Überwachung hinzugefügt! Nun kannst du im Zabbix Server unter dem Reiter “Monitoring” beispielsweise unter “Latest Data” schauen, ob bereits die ersten Überwachungs-Daten für dein System in Zabbix gesammelt werden. Monitoring leicht gemacht – mit viel Platz nach oben Ich hoffe, dass ich mit diesem kurzen Beitrag zeigen konnte, wie unkompliziert die ersten Schritte zur grundlegenden Nutzung von Zabbix Monitoring sind. Zabbix-Server zu installieren und einige Hosts* zu überwachen, bedarf im Vergleich zu den Vorteilen, die es bringt, wenig Zeit und Aufwand. Selbstverständlich eröffnen sich jenseits dieser Grundlagen eine Vielzahl verschiedener interessanter Themen; von der automatischen Entdeckung neuer Hosts* und Items*, über das Erstellen vielzähliger detaillierter Dashboards bis zur Verwendung selbstgeschriebener Skripte, um vollkommen neue Monitoring-Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Zabbix-Begriffe Host: Ein System, welches mit Zabbix überwacht werden soll (z.B. ein Mailserver, Datenbankserver, eine Webseite oder ein Netzwerk Switch). Zabbix-Agent: Eine Software, die auf einem Host installiert ist und Monitoring-Daten an den Zabbix-Server sendet. Trigger: Ein “Auslöser”, also eine Bedingung oder Schwellwert, der ein Problem auslöst, sobald er erfüllt ist (z.B. “Problem, wenn CPU-Nutzung >= 99%”). Item: Eine überwachte Metrik, die von Zabbix erfasst wird (z.B. CPU-Auslastung, Festplattennutzung, Systemerreichbarkeit, etc.). Template: Ein vordefiniertes Set von Items, Triggern und Graphen, das auf mehrere Hosts angewendet werden kann. Discovery Rules: Regeln, die automatisch neue Hosts entdecken und in Zabbix hinzufügen können. Auch Inhalte innerhalb von Hosts können entdeckt und ins Monitoring mit aufgenommen werden. Prototyp: Eine Konfiguration für Items, Triggers oder Hosts als Vorlage innerhalb einer Discovery Rule, auf dessen Basis mehrere echte Objekte dieses Typen erstellt werden können (z.B. ein Item “Aktuelle Festplattennutzung in GiB” für jede Festplatte eines überwachten Hosts). Proxy-Server: Ein Zabbix-Server mit eingeschränkten Funktionen, der dazu dient, Daten von Hosts an einem Standort zu sammeln und an einen primären Zabbix-Server weiterzugeben. Web-Szenario: Ein benutzerdefiniertes Szenario, das die Funktionalität einer Webanwendung testet (z.B. das erfolgreiche Anmelden auf einer Website). Agentless Monitoring: Eine Methode zur Überwachung von Hosts ohne die Installation einer separaten Agent-Software.
JETZT GIBT’S AUF DIE OHREN – SECURITY ON AIR – DER ANMATHO PODCAST Aller Anfang ist schwer – auch bei der Einführung eines ISMS stellen sich viele Fragen: warum, wie, wer? Einfach anfangen ist auch nicht ratsam, ein unstrukturiertes Vorgehen verschwendet
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