77. Salon für Klang+Kunst am 22.09.2017

Klänge aus Jahrtausenden Udo Schindler und Xu Fengxia Erschienen in Süddeutsche Zeitung Von Reinhard Palmer, Krailling Auch wenn die freie Improvisation in der musikalischen Tradition Chinas als eigene Disziplin wohl keinen Bestand hat, weil sie vom Sinn her nicht der Logik der chinesischen Kultur entspricht, sind chinesische Musiker dennoch glänzende Improvisationskünstler. Das liegt daran, dass in der chinesischen Musik eine weitgehende Freiheit in der Ausgestaltung besteht. Entscheidend sind Klangfarbe, Ausdruck und Melodie. Wie sie jedoch dargeboten werden, obliegt dem Interpreten, der seinen eigenen Weg dafür finden darf. Wenn also Ad-hoc-Improvisationsmusiker Udo Schindler die vielseitige chinesische Tonkünstlerin Xu Fengxia in seinen Kraillinger Salon für KLANG+KUNST einlud, dann war hier eine ungewöhnliche Vorstellung zu erwarten. Das lag bereits am Instrumentarium. Sowohl die 21-saitige zitherartige Guzheng als auch die dreisaitige Langhals-Banjo-Variante Sanxia sind eng mit der chinesischen Tradition verbunden. Mit ihrer pentatonischen Stimmung ist die Guzheng geradezu der Inbegriff der Jahrtausende alten Tonkunst Chinas, die mit auf viele Arten geformtem Vibrato, Schleiftönen, Glissandi, Tremolos und vor allem singender Melodik basiert. Bei Xus stimmlichen Einsätzen kam eine Kuriosität hinzu: In unseren Ohren waren chinesische Lieder nicht immer von Improvisationen zu unterscheiden. So flocht Xu auch schon mal ein mongolisches Lied vom Pferderennen hinein, wohl weil es gerade zum galoppierenden Rhythmus gut passte. Im Kontext hatte der inbrünstig-leidenschaftliche Gesang mit kraftvoller, emotional stark modellierter Stimme schon viel Witz und fesselnde Eigenart. Für Udo Schindler an der Klarinette, Bassklarinette und Kontrabassklarinette keine leichte Aufgabe, damit umzugehen, neigte diese Musik doch stark zu Harmonie und Schönmelodik, die der spontanen Schöpfung schnell eben eine konventionelle Charakteristik untermischte. Dieses daraus resultierende gegenseitige Herausfordern brachte aber auch gerade deshalb viel Spannung ins Spiel, zumal Xo keinesfalls zaghaft und nur folkloristisch zur Sache ging. Als einstige Rockbassistin neigte sie auch zu bluesigen Grooves, mit denen sie Steigerungen bis hin zu Saiten-Schredderattacken in dröhnender Lautstärke oder auch auf der Guzheng handgetrommelte Rhythmen aufzubauen vermochte. Hier konnte Schindler mit wilden experimentellen Tongirlanden bis in die schrillsten Höhen antworten. Stimmig für das Duo erwies sich die Nutzung eines weiten Tonraums von dunklen Tiefen bis ins schmerzhafte Quietschen in extremen Hochlagen. Das machte viel Platz für Klangspiele und auch motivische Erfindungen, die vor allem Seitens Xu der Improvisation immer wieder sehr konkrete und auch harmonisch fassbare Züge bescherte. Doch es blieb dabei nicht bei der Schönklang-Pentatonik: Die Stege der Guzheng, auf denen die Saiten liegen, lassen sich leicht verschieben, das Instrument damit schnell umstimmen. So konnte die Harmonik des Instruments mit wenigen Handgriffen aufgehoben werden. Das so konkret gespielte Material forderte Schindler ebenfalls dazu heraus, dem minimalistische Passagen im Sinne Neuer Musik entgegenzusetzen. So kam es bisweilen zur satten Klangsubstanz, insbesondere mit den tiefen Klarinetten. Als Zugabe gab es von Schindler eine rhythmisierte Einlage auf einer Sheng ähnlichen chinesischen Rohrflöte. Xu brachte ein „Schlaflied“ aus dem Nordosten Chinas mit anschließender improvisatorischen Verarbeitung ein.

zum Artikel gehen

76. Salon für Klang+Kunst am 28.07.2017

Reißen, schrubben, klopfen Udo Schindler und Harald Kimmig improvisieren im Salon für Klang und Kunst Erschienen in Süddeutsche Zeitung Von Reinhard Palmer, Krailling Beide gehören im Grunde schon zum Urgestein der freien Improvisationsmusik. Während vie

zum Artikel gehen

Kunst am Baum

BBK-Bremen und GEDOK im RAUMPRO KUNST AM BAUM Shopping days im RAUMPRO – Projektraum für Kunst ​ Kunst trifft Waldatmosphäre im Weihnachtstrubel der Innenstadt: Die Ausstellung KUNST AM BAUM versammelt vom 14.-22.12.2023 Werke von Bremer bildenden Künst

zum Artikel gehen

Termine 2017

Auch 2017 gibt es neben unseren Pinstripe Kursen wieder einige Events auf denen ihr mich und meine Arbeiten finden könnt. 01.04.2017 Live Pinstriping bei Hang Loose Tattoo (Dinslaken) 08.04.2017 Saints Sinners in Venlo,NL (Facebook) Bereits zum 6. mal

zum Artikel gehen

VHS Reihe Wintersemester 2023

// Kunst am Bau / Kunst im ffentlichen Raum Eine Zustandsbeschreibung Neben der Baukunst ist es seit jeher die Kunst selbst, ber die ffentliche Rume sowohl innerhalb von Gebuden als auch auf Straen und Pltzen, identifiziert werden. D

zum Artikel gehen

68. Pop und Protest Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Radikal, bunt, kreativ - die Ausstellung "68. Pop und Protest" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg lässt eine spannende Epoche wiederauferstehen The post 68. Pop und Protest Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg appeared first on Abseits der Pfade.

zum Artikel gehen