Afghanische Kriegsverbrecher in Berlin?

(Aktualisiert 7: 38) Seit vergabgenem Montag waren die drei Kriegsverbrecher in Berlin. Auf Initiative von vier amerikanischen Kongressabgeordneten einer Demokratin und den Republikanern Dana Rohrabacher, Loretta Sanchez  und Steve King. Angelich handelte es sich dabei um ein Privattreffen , das ausloten  (sollte) wollte, welche neuen Machtstrukturen sich in AFG bilden lassen könnten, damit das Land nicht wieder im Terror der Taliban versinke.  Dostum, Massoud und Mohaqiq hatten bereits am 22.12.11 in Afghanistan die Nationale Allianz gegründet, einer Kraft/Macht, die sich gegen die Taliban stellen will, wenn die internationalen Truppen das Land verlassen und ein neuer Bürgerkrieg ansteht. Gut informierte Beobachter dieses Berliner Treffens vermuten, dass bei den Republikanern in Amerika derzeit eine neue Strategie gesucht würdenämlich eine, ohne den amtierenden Präsidenten Karsai (den Amerika ja selbst aufgebaut und nach Afghanistan gebracht hat). Dieses Treffen soll im Berliner Luxushotel Adlon stattgefunden haben,  berichten die einen Insider, andere wollen das  aber nicht kommentieren oder bestätigen. Herauszufinden war, dass nur eine handvoll Hauptstadtjournalisten über dieses Treffen informiert waren, aber nur wenige bis keine hätten einer Pressekonferenz beigewohnten, die offenbar ohne deutsche Medien stattgefunden haben muss.  Lediglich zwei Welt-Kollegen haben die drei Kriegsverbrecher interviewt und zwar am 11. Januar 2012 gegen 18 Uhr (den Artikel können Sie weiter unten lesen). Blog augengeradeaus.de hat  eine Pressemitteiling des Auswärtigen Amtes zum Thema ausgebuddelt: Dem AA ist bekannt, dass auf Einladung des Aspen Instituts in Berlin gestern und heute Gespräche zwischen Abgeordneten des US-Kongresses und Vertretern der afghanischen Nord-Allianz stattgefunden haben. Die Veranstaltung wurde in eigener Verantwortung durch das Aspen-Institut Berlin vorbereitet und durchgeführt. Vertreter der Bundesregierung haben an diesem Meinungsaustausch nicht teilgenommen. Die internationale Gemeinschaft hat sich auf der Bonner Afghanistan-Konferenz am 05. Dezember 2011 im Konsens zur Notwendigkeit einer politischen Lösung für Afghanistan bekannt, wobei der Friedens- und Versöhnungsprozess und sein Ergebnis auf den in Paragraph 18 der Konferenzschlussfolgerungen genannten Prinzipien beruhen müssen. Auf der Grundlage dieses internationalen Konsenses teilt die Bundesregierung die hiervon abweichenden Forderungen der Konferenzteilnehmer nicht. Weitere Informanten berichten darüber, dass vom 9. bis 11. Januar 2012 das aspeninstitute.org und eine deutsche politische Stiftung  im Adlon Hotel eine sicherheitspolitsche Veranstaltung durchgeführt haben sollen, zu der auch angeblich einige deutsche Journalisten eingeladen waren. Widerum und das auch nur im Konjunktiv soll parallel zu dieser Veranstaltung offenbar in einem Nebenzimmer das Gespräch zwischen den Amerikanern und Afghanen stattgefunden haben. Ob die Journalisten davon wußten, war nicht herauszubekommen. Lediglich zwei Nachrichtenagenturen aus Amerika sollen über dieses Treffen informiert gewesen sein. Das spricht dann auch dafür, warum in deutschen Medien darüber so wenig bis  gar nichts zu entdecken war. Kriegsverbrecher treffen sich in der Bundeshauptstadt? Afghanisches Oppositionellen Treffen in Berlin. Nationale Allianz für Afghanistan? Tödliche Gefahr für Karsai? Hammergeschichte über die ich gerade stolpere. Die Szenerie ist wahrhaft ungewöhnlich: In einem Berliner Hotel der Luxusklasse muss man einen schmalen, eichengetäfelten Gang entlanggehen, bis man nach etlichen Metern und zwei Ecken in einen eleganten Vorraum gelangt, schreibt die Welt.  Und dort sitzen die drei wichtigsten nichtpaschtunischen oppositionellen Afghanen vom Hindukusch: Ahmad Zia Massud (Bruder von Ahmad Shah Massoud) und Schwiegersohn von Rabbani (Ex-Präsident AFG ), Raschid Dostum (Nordallianz) und Mohammed Mohaqiq (Wahdat Partei). Drei wahrlich nicht unumstrittene Persönlichkeiten. Sie sind zu einem Treffen gekommen. Ich bin erstaunt, dass in deutschen Medien über dieses Treffen nicht viel zu lesen ist. Angeblich beschäftigen sich afghanische Medien seit gestern mit kaum etwas anderem. Offenbar sollte auch der Ex-Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah und Mohammad Atta Noor , Privinzgouverneur von Balkh, dabei gewesen sein, berichten mir bislang vereinzelte afghanische Quellen (unbestätigt!!!), andere Quellen behaupten jedoch, sie hätten das Treffen abgesagt. Dostum und Atta sind Todfeindeinsofern kann ich mir nicht vorstellen, dass die an einem Tisch gesessen haben sollen. Ich habe mal geschaut, was ich an Informationen zusammentragen konnte. Die Ausbeute ist allerdings spärlich. Weitere englischsprachige Artikel finden Sie hier und hier. Die afghanische Community in Deutschlang zeigt sich nach einigen Telefonrecherchen empört über ein solches Treffe auf deutschem Boden, hat sich die Bundesrepublik bisher für eine solide Zukunft Afghanistans eingesetzt, trifft sie sich nun mit Männern, die in der Vergangenheit in Blut gebadet haben. Foto: Reuters -Drei gegen Karsai: Ahmad Zia Massud, Raschid Dostum und Mohammed Mohaqiq in Berlin Deutschland verstärkt seine Vermittlungsbemühungen im Afghanistan-Konflikt. Beteiligt sind daran alle Seiten, die USA ebenso wie die Taliban und deren Widersacher von der sogenannten Nordallianz. Auch bei der geplanten Eröffnung eines Taliban-Verbindungsbüros in Katar ist offenbar hinter den Kulissen Deutschland beteiligt. In Berlin finden derzeit vermehrt Sondierungsgespräche statt, so soll sich auch der berüchtigte Warlord Rashid Dostum in der Hauptstadt aufhalten. Offiziell heißt es von deutscher Seite dazu lediglich, man unterstütze den Prozess der inneren Aussöhnung in Afghanistan. DW-WORLD.DE hat darüber mit dem Afghanistan-Experten Jochen Hippler gesprochen. Die Welt berichtet: Sie bringen für Präsident Karsai eine tödliche Gefahr: Drei der einflussreichsten Afghanen haben schon einmal die Taliban besiegt und sind bereit, wieder zu kämpfen. Die Szenerie ist wahrhaft ungewöhnlich: In einem Berliner Hotel der Luxusklasse muss man einen schmalen, eichengetäfelten Gang entlanggehen, bis man nach etlichen Metern und zwei Ecken in einen eleganten Vorraum gelangt. Auf einem Marmortisch liegen ein paar geleerte Pizzakartons. Die Bewacher mit den auffallend breiten Schultern wollen wissen, was man hier sucht. Wenn man antwortet, man möchte „zu den Herren aus Afghanistan“, dann tun die Sicherheitsleute, als wüssten sie von nichts. Doch dann geht die Tür auf, und in dem engen, nach außen abgedunkelten Raum dahinter sitzen drei Männer, die für Afghanistans Präsident Hamid Karsai tödliche Gefahr bringen. Da ist zunächst einmal Ahmed Zia Massud, der Bruder des bekanntesten afghanischen Nationalhelden unserer Zeit: Ahmed Schah Massud befehligte die sogenannte Nordallianz, die den Taliban bis 2001 die Stirn bot und ihr Regime nach dem 11. September mit amerikanischer Hilfe stürzte. Mord mit einer getarnten Fernsehkamera Doch da war ihr Anführer schon tot – ermordet mit einem als Fernsehkamera getarnten Raketenwerfer, zwei Tage bevor die Türme fielen. Doch hier in Berlin sitzt auch der wichtigste Kampfgefährte des Ermordeten: General Raschid Dostum, der einst aufseiten der Sowjets gegen die Mudschahedin kämpfte, als Anführer der usbekischstämmigen Afghanen gilt und als Urheber zahlreicher Kriegsverbrechen. Während er und Massud im Nadelstreifen gekommen sind, trägt der Dritte im Bund traditionelles Gewand: Mohammed Mohakik, Anführer der schiitischen Volksgruppe der Hasara, die ebenfalls zur Nordallianz gehörten und denen seit jeher die besondere Sorge ihrer Glaubensbrüder im Iran gilt und ein ganz spezieller Hass der sunnitischen Taliban. Diese drei sind gekommen, um von einem neuen Bündnis zu berichten, das dem von einst stark ähnelt. Auf den ersten Blick geht es dabei um wichtige, aber gewaltlose Ziele: „Wir wollen alle Gruppen in Afghanistan zusammenführen und ein neues nationales Projekt beginnen“, sagt Massud zu Beginn. Darum habe man gemeinsam die Nationale Allianz gegründet. „In unserem Land herrschen Unsicherheit, Korruption und Chaos“, so fährt Massud fort, eloquent und konzentriert. „Eine der Hauptursachen dafür ist Überzentralisierung, die Konzentration der Macht auf den Präsidenten in Kabul und der dem gegenüber zu geringe Einfluss der politischen Parteien und der Provinzen.“ (weiter auf Welt.de)

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