Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 2 von 3)

Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen] Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 2 von 3) Einige Deiner Bücher erschienen auch auf dem internationalen Markt. Welche waren Deine erfolgreichsten Bücher auf dem nationalen wie internationalen Markt? Glaubst Du, dass Du mit einem neuen Buch nochmals an diese Erfolge anknüpfen könntest? Die IT-Welt ist sehr schnelllebig, und das merkt man besonders auch im Bereich der Softwaretitel. Praktisch jedes Jahr werden neue Programmversionen veröffentlicht, und Funktionen und Vorgehensweisen, die man heute beispielsweise unter Windows 10 erklärt, können sich mit dem nächsten Update schon wieder grundlegend verändert haben. Wie geht man als Windows-Autor mit diesem Umstand um? Ein Argument gegen den Kauf von Büchern lautet häufig, dass man diese Informationen doch auch über Google finden könne. Wie konterst Du diese Aussage? Unter Windows 10 verfolgte Microsoft die Idee, das System alle 6 Monate mit einem umfangreichen Funktionsupdate zu aktualisieren. Wie bewertest Du diese Idee und vor allem das tatsächliche Ergebnis. Wie wir nun seit einigen Tagen wissen, war Windows 10 eben doch nicht, wie ursprünglich angekündigt, das letzte Windows. Windows 11 ist auf dem Markt. War dieser Schritt, Windows einen neuen Anstrich zu geben, richtig, vielleicht sogar überfällig? Wie gefällt Dir Windows 11, ist es ein Schritt in die richtige Richtung oder vielleicht doch nur ein aufgehübschtes Windows 10? Unter Windows 11 ist es nun möglich, Android-Apps zu installieren und zu nutzen. Klingt für mich im ersten Moment richtig gut, allerdings suche ich für mich auch immer noch nach einem Anwendungsgrund. Was hältst Du von dieser Möglichkeit und kannst Du unseren Lesern und mit vielleicht einen großartigen Anwendungsgrund mitteilen? require(['Ui/Screen'], function(UiScreen) { var container = elById('tocContainer-02c3667c'); elBySelAll('.jsTableOfContentsHide, .jsTableOfContentsShow', container, function(button) { button.addEventListener('click', function(event) { event.preventDefault(); container.classList.toggle('open'); }); }); if (UiScreen.is('screen-sm-down')) { container.classList.remove('open'); } container.classList.remove('mobileForceHide'); }); Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 2 von 3) Welcher Buchtitel war der erfolgreichste, was hält Günter eigentlich vom neuen Windows 11 und wie bewertet er die Idee und die Durchführung, alle 6 Monate ein Update für Windows 10 zu veröffentlichen? Einige Deiner Bücher erschienen auch auf dem internationalen Markt. Welche waren Deine erfolgreichsten Bücher auf dem nationalen wie internationalen Markt? Glaubst Du, dass Du mit einem neuen Buch nochmals an diese Erfolge anknüpfen könntest? Auf dem deutschen Markt war ein Einsteigertitel zu Windows 95 mit irgendwo 99.800 verkauften Exemplaren der Erfolgstitel - Windows 98 kam eine Woche zu früh, sonst hätte ich die 100.000er Marke knacken können. Aber auch weitere Titel zu Windows XP oder Windows 7 verkauften sich anständig.Bei den internationalen Titeln gehören bei Microsoft Press USA erschienene Werke zur Windows 95/98 Registrierung zu den Spitzentiteln. Da habe ich aber keine genauen Zahlen, auch weil die Auflagen der Übersetzungen nie gezählt wurden und ich nicht mal alle Ausgaben aufgelistet bekam - durch Umorganisierungen bei Microsoft USA kam da einiges unter die Räder. Der Titel wurde jedenfalls inhouse bei den Windows-Entwicklern ausgiebig genutzt - und im Windows 98 Ressource Kit, der offiziellen Referenz für Windows 98, hat man ein Kapitel zur Registrierung aus meinem Werk übernommen. Ein schöner Erfolg.Heute sind diese Umsatzzahlen nicht mehr drin, da der Bedarf an Büchern nicht mehr so hoch ist, und die Lebenszeit eines Titels durch die Aktualisierung der Produkte als "Software as a Service" einfach zu kurz ist. Heute reden wir über Auflagenhöhen von 2.500 Exemplaren, wobei mit viel Glück zwei Auflagen unverändert gedruckt werden können.Wer weiß, dass ein Autor bei einem 20 Euro-Titel so ca. 1 Euro Tantiemen bekommt, kann sich ausrechnen, dass das Geschäftsmodell sehr schwierig geworden ist. Für mich ist das Thema IT-Bücher durch. Auf Self-Publishing bin ich wegen des Aufwands und der mangelnden Erfolgsaussichten nie umgestiegen. Die IT-Welt ist sehr schnelllebig, und das merkt man besonders auch im Bereich der Softwaretitel. Praktisch jedes Jahr werden neue Programmversionen veröffentlicht, und Funktionen und Vorgehensweisen, die man heute beispielsweise unter Windows 10 erklärt, können sich mit dem nächsten Update schon wieder grundlegend verändert haben. Wie geht man als Windows-Autor mit diesem Umstand um? Ich selbst habe den größten Teil meiner Titel in diesem Bereich eingestellt oder an andere Autoren abgegeben. Nur bei den Titeln für die Zielgruppe der Senioren gibt es Restprojekte. Da steckt mein Herzblut drin, da ich dieses Buchkonzept und die Buchreihe mal um das Jahr 2000 konzipiert und als Erster mit Markt+Technik auf den Markt gebracht habe. In den Büchern versuche ich den roten Faden zu vermitteln, damit Einsteiger der Altersgruppe 50 Plus eine Hilfe an der Hand haben. Das klappt auch ganz gut, die Leserschaft akzeptiert das - und nimmt die Bücher auch dankbar an.Aber Spaß macht mir das Ganze nicht mehr wirklich, weil ich immer noch den Anspruch habe, dem Leser das bestmögliche Buch zu liefern. Wenn Du dann hunderte an Screenshots neu erstellen musst, nur weil eine Menübezeichnung, Bedienelemente oder sonstige Kleinigkeiten geringfügig geändert wurden, frustet das. Und wenn sich dann kurz nach Drucklegung durch ein App-Update doch noch was ändert, ist das für den Leser einfach Mist. Mir ist auch schon passiert, dass ich beim Überarbeiten eines Android-Buches Kapitel mehrfach anfassen musste, weil sich in dieser Zeit einiges durch App-Updates gravierend geändert hatte. Ein Argument gegen den Kauf von Büchern lautet häufig, dass man diese Informationen doch auch über Google finden könne. Wie konterst Du diese Aussage? Ein gutes Buch konnte früher Informationen zielgruppengerecht rüber bringen. Das geht heute auch noch, wobei dies durch die ständigen Änderungen aber sehr schwierig wird. Ich denke, sowohl Bücher, also auch Webseiten haben ihre Berechtigungen. Wer IT affin ist, wird per Google die Informationen über Webseiten erhalten, muss sich diese aber selbst suchen, ggf. aufbereiten und die Spreu vom Weizen trennen. Bei einem Buch bekomme ich als Leser, der sich in eine Sache einarbeiten möchte, ggf. den schnellen, für einen selbst passenden, Gesamtüberblick. Unter Windows 10 verfolgte Microsoft die Idee, das System alle 6 Monate mit einem umfangreichen Funktionsupdate zu aktualisieren. Wie bewertest Du diese Idee und vor allem das tatsächliche Ergebnis. Ich gestehe, 2014, als Microsoft ein neues Windows vorstellte, welches wieder ein Startmenü erhalten sollte, war ich begeistert. Endlich von der elendigen Kacheloberfläche aus Windows 8.1 Abschied nehmen. Die Ankündigung von Windows as a Service habe ich gar nicht so wahrgenommen. Dem folgte aber bald Ernüchterung, denn ein schlankes Windows 10, ähnlich wie Windows 7, erwies sich als Trugschluss. Es wurde mit Apps gebastelt und als dann aber die ersten Updates kamen, sah ich ziemliche Probleme voraus.Wer will die Anwenderschaft alle sechs Monate auf neue Funktionen schulen? Für Bücher ist diese Updateritis tödlich, denn die kommen, produktionsbedingt, so ca. 3 Monate nach einem neuen Release auf den Markt, haben also theoretisch eine Aktualitätslebensdauer von 3 Monaten. Und wer soll das ganze Versionschaos überblicken.Heute stelle ich fest: Das Konzept ist auf der gesamten Linie gescheitert. Microsoft ist mehrfach bei den halbjährlichen Funktionsupdates krachend gegen die Wand gefahren und musste das Rollout wegen gravierender Probleme stoppen. Die Updates für die vielen Windows 10-Builds haben die Entwickler an den Rand des Leistungsvermögens geführt.Bugs schleppen sich über Monate durch die diversen Windows 10-Versionen. Und wir haben mit schöner Regelmäßigkeit die Update-Katastrophen, wo nach dem Patchday nichts mehr geht. Updates müssen zurückgezogen oder mehrfach durch Korrekturupdates fehlermäßig ausgebessert werden.Seit Windows 10 Version 2004 (April 2020) ist das ursprüngliche Konzept faktisch schon tot. Es gab zwar halbjährliche Funktionsupdates. Aber die Codebasis für Windows 10 in den Versionen 2004, 21H1 und 21H2 ist identisch - und es gibt auch die gleichen Update-Pakete. Nur werden in den einzelnen Builds kleinere Neuerungen zu- oder abgeschaltet.Mit der Einführung von Windows 11 zum 5. November 2021 hat Microsoft bereits jährliche Funktionsupdates eingeführt. Kurze Zeit später wurde dann verkündet, dass auch Windows 10 ab Version 21H2 nur noch einmal jährlich ein Funktionsupdate bekommt. Das ist so etwas wie "Gesicht wahren" von Seiten Microsofts.Die bisher abgelieferten Ergebnisse braucht in meinen Augen kein Mensch, Windows ist immer noch ein Betriebssystem, welches als Arbeitspferd in Büros funktionieren soll. Die Druckerprobleme, die Administratoren in Unternehmen seit einem halben Jahr plagen, sind ein Offenbarungseid von Seiten Microsofts. Ich kann dem Ansatz Software as a Service nichts mehr abgewinnen. Wie wir nun seit einigen Tagen wissen, war Windows 10 eben doch nicht, wie ursprünglich angekündigt, das letzte Windows. Windows 11 ist auf dem Markt. War dieser Schritt, Windows einen neuen Anstrich zu geben, richtig, vielleicht sogar überfällig? Meiner Meinung nach wird die Katastrophe Windows 10 jetzt mit Windows 11 fortgesetzt. Es ist der Versuch des Marketings, alte Konzepte in neuen Schläuchen zu servieren, weil Windows 10 verbrannt ist. Das dürfte aber schief gehen, weil Windows 11 schlicht den Ansatz verfolgt, die Fehlentwicklung Windows 10X noch irgendwie zu retten. Windows 10X wurde von Großkunden deutlich abgelehnt (braucht kein Mensch). Dann kam die Ankündigung, Teile von Windows 10X zu retten und irgendwie in Microsoft-Produkten weiter zu verwenden.Das Ergebnis ist Windows 11, was mich von der Optik nicht vom Hocker reißt. Wer sich aus ergonomischen Gesichtspunkten beispielsweise mit dem neuen Startmenü auseinander setzt und mehrere hundert Anwendungen verwendet, wird seinen Spaß bei der Auswahl bekommen. Die optischen Gimmicks mit abgerundeten Ecken gehen auf Kosten der Leitungsfähigkeit. Und die Hardwareanforderungen von Windows 11 sind eine Katastrophe - 60% der Systeme erfüllen diese zur Zeit nicht. Wie gefällt Dir Windows 11, ist es ein Schritt in die richtige Richtung oder vielleicht doch nur ein aufgehübschtes Windows 10? Im Prinzip ist die Frage ja in obigem Punkt beantwortet. Windows 11 ist das alte Windows 10, mit allen Bugs und Problemen, dem dann die GUI-Komponenten des gescheiterten Windows 10X aufgepfropft wurden. Das kann in meinen Augen nicht gut gehen - und die bisherigen Bugs bestätigen das. Seit 2015 bastelt Microsoft an einem "unfertigen Windows", und das wird sich mit Windows 11 auch nicht ändern. Unter Windows 11 ist es nun möglich, Android-Apps zu installieren und zu nutzen. Klingt für mich im ersten Moment richtig gut, allerdings suche ich für mich auch immer noch nach einem Anwendungsgrund. Was hältst Du von dieser Möglichkeit und kannst Du unseren Lesern und mit vielleicht einen großartigen Anwendungsgrund mitteilen? Kann ich persönlich nichts mit anfangen. Nicht nur, weil ich keine Hardware für Windows 11 habe. Wenn ich Android-Apps nutzen möchte, greife ich zu einem Android Smartphone oder Tablet. Ansonsten verwende ich unter Windows Win32-Anwendungen und keine Apps. Plastisch ins Bild gesetzt: Wenn ich einen Hammer brauche, nehme ich einen, und klopfe den Nagel nicht mit einem Schraubendreher in die Wand. Und wenn ich eine Schraube eindrehen möchte, nehme ich den Schraubendreher und nicht den Hammer für diese Aufgabe. Nur bei Software meint man, alles irgendwie mit einem Produkt wie Windows 11 abdecken zu müssen.Aber persönlich muss ich sagen, dass ich nach wie vor auf meinen Produktiv-Systemen mit Windows 7 und erweitertem ESU-Support arbeite. Windows 10 läuft hier nur auf Testsystemen, und Windows 11 wurde nur in einer virtuellen Maschine für Tests gefahren. Ich plane auf Linux zu wechseln, da ich mit einem Betriebssystem arbeiten möchte und dieses nicht als Selbstzweck betrachte. Hier geht es zum 3. Teil des Interviews.  Dieses Interview im Forum diskutieren  Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born - Teil 1Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born - Teil 2 Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born - Teil 3

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