Co-Abhängigkeit: Symptome, Ursachen, Therapie

Dein Partner trinkt zu viel? Oder ist depressiv? Dann hat nicht nur er ein Problem. Früher oder später hast auch Du eines. Denn häufig rutschen Angehörige von (sucht)kranken Menschen in eine sogenannte Co-Abhängigkeit. Sie wollen dem Betroffenen um jeden Preis helfen und opfern sich für ihn auf. Woran Du eine Co-Abhängigkeit erkennen kannst, welche Ursachen es dafür gibt und wie Du Dich am besten aus einer Co-Abhängigkeit löst, erfährst Du hier. Co-Abhängigkeit: Definition Der Begriff Co-Abhängigkeit bedeutet, dass zum Beispiel ein Angehöriger eines suchtkranken Menschen Verhaltensweisen zeigt, die zum Fortbestehen seiner Sucht beitragen. Die Bezeichnung Co-Abhängigkeit wurde ursprünglich nur im Zusammenhang mit Alkoholismus verwendet. Heute ist sie aber auch im Kontext mit anderen Suchtobjekten wie Computerspielen oder Drogen gebräuchlich. Verkürzt kann man sagen: Der Süchtige ist abhängig von seinem Suchtmittel. Der Co-Abhängige ist abhängig vom Partner und damit auch indirekt vom Suchtstoff. Co-Abhängige entwickeln Verhaltensweisen, von denen sie denken, sie würden dem anderen damit helfen. Aber auf lange Sicht tun sie damit weder sich selbst noch dem Süchtigen einen Gefallen. Auch wird der Begriff Co-Abhängigkeit inzwischen oft im Zusammenhang mit Erkrankungen wie einer Depression gebraucht. Es gibt aber auch Co-Abhängigkeit in Beziehungen, ohne dass eine Sucht oder Erkrankung vorliegt. In dem Fall richtet der Co-Abhängige sein gesamtes Denken und Handeln nur noch auf den Partner aus. Das eigene Leben wird dadurch praktisch aufgegeben. Co-Abhängigkeit: Symptome Du lebst in einer gesunden Beziehung? Super! Doch wenn Du daran zweifelst, lohnt es sich, die Beziehung einmal auf den Prüfstand zu stellen. Co-abhängige Personen lassen sich an folgenden Einstellungen und Verhaltensweisen erkennen: Sie stellen sich und ihre Wünsche immer hintenan.Sie leben in einer unglücklichen und lieblosen Partnerschaft.Sie haben kaum noch ein eigenes Leben oder haben es bereits vollständig aufgegeben.Sie versuchen, dem Partner immer zu Willen zu sein und geben eigene Sichtweisen, Gefühle und Entscheidungen auf.Ihre Gedanken kreisen nur um den Partner und darum, wie sie ihm helfen können (Überfürsorglichkeit oder „Helferkomplex“).Sie sind süchtig nach dem Gefühl, gebraucht zu werden, sonst fühlen sie sich wertlos.Sie ziehen sich von ihren Freunden zurück und geben eigene Interessen auf, um ganz für den (z. B. narzisstischen, depressiven oder süchtigen) Partner da zu sein.Sie leugnen eine Suchterkrankung beim Partner oder spielen sie herunter.Sie schämen sich für das Verhalten des Suchtkranken. Daher tun sie alles dafür, dass niemand von der Suchterkrankung erfährt.Sie kontrollieren den Partner fortwährend und suchen nach Hinweisen, ob dieser wieder seiner Sucht nachgeht.Sie entschuldigen das Suchtverhalten/ das rücksichtslose Verhalten des Partners immer wieder.Sie geben sich die Schuld am Suchtverhalten des Partners.Sie fördern die Sucht gegen ihren Willen, indem sie ihm das Objekt seiner Begierde schließlich doch gewähren oder ihm beim Zugang behilflich sind.Sie übernehmen im gemeinsamen Leben die Aufgaben, für die der Partner (auch) zuständig ist (z.B. Kindererziehung).Sie leiden unter psychosomatischen Beschwerden wie depressiven Verstimmungen oder Rückenverspannungen (infolge des schwierigen Lebens, z. B. mit einem Süchtigen). Co-Abhängigkeit: Alkohol Etwa zwei Millionen Menschen sind in Deutschland alkoholabhängig. Das bedeutet auch, dass viele Menschen – Partner, Kinder, Freunde, Verwandte – in einer Co-Abhängigkeit vom Alkohol leben. Nicht nur der Suchtkranke selbst leidet unter dem Alkohol, sondern auch sein engeres Umfeld. Viele nahestehende Menschen beschäftigen sich gedanklich fortwährend mit dem Süchtigen und dem Alkohol. Sie fragen sich: Wann wird der Suchtkranke wieder trinken? Wie wird er sich mir gegenüber verhalten? Wo könnte er den Alkohol vor mir versteckt haben? Co-abhängige Angehörige geraten in einen Kreislauf aus Hoffnung, dass der Süchtige das Trinken in den Griff bekommt und der Enttäuschung darüber, dass es nicht klappt. In vielen Fällen zermürbt das ständige Trinken des Süchtigen den Co-Abhängigen, sodass dieser selbst irgendwann hilfsbedürftig wird. Der Co-Abhängige fühlt sich oft schuldig, wenn der Suchtkranke trotz Versprechungen wieder getrunken hat. Er glaubt daran, dass wenn er sich nur bemüht, er das Suchtverhalten des Süchtigen in den Griff bekommt. Doch das muss fehlschlagen, denn das Verhalten eines anderen Menschen lässt sich von niemandem kontrollieren. Nur der betroffene Mensch selbst hat die Macht zur Veränderung. Co-Abhängigkeit: Depression Auch bei einer psychischen Erkrankung wie einer Depression kann eine nahestehende Person in eine Co-Abhängigkeit rutschen. Sie hat dann eine sogenannte Co-Depression. In dem Fall fühlen sich Betroffene hilflos, wollen dem Erkrankten aber dennoch unbedingt helfen. Sie haben vielleicht Trennungsgedanken, bleiben aber mit dem Partner zusammen, da sie die Sache nicht noch schlimmer machen wollen. So leiden sie weiterhin mit dem Partner und stellen sich und ihre Bedürfnisse hintenan. Auch hier sind co-abhängige Angehörige der Meinung, dass es in ihrer Macht stünde, die Erkrankung zu besiegen, wenn sie sich nur richtig anstrengen. Doch ohne Unterstützung durch eine Psychotherapie gelingt eine Heilung nur selten. Und der Wille zur Änderung muss immer von der erkrankten Person ausgehen. Co-Abhängigkeit in der Beziehung Co-Abhängigkeit kann in einer Beziehung auch vorkommen, ohne dass beim Partner eine konkrete Sucht vorliegt. Co-Abhängige suchen in dem Fall krampfhaft nach Liebe und tun daher alles, um dem Partner in seinen Problemen zu helfen oder so zu sein, wie er sie haben möchte. Oft geben sie sich und ihr Leben dabei völlig auf. Sie rutschen in eine tiefe Abhängigkeit zum Partner. Alles dreht sich nur noch um ihn. Eigene Freunde oder die Familie werden vernachlässigt. Ein Beispiel für eine Co-Abhängigkeit in der Beziehung ist, wenn eine Frau einen Narzissten liebt. Das ist ein stark ichbezogener, rücksichtsloser Mensch mit übersteigertem Geltungsdrang. Hier tut die Co-Abhängige alles, um den narzisstischen Partner nicht zu verlieren und nimmt dafür auch selbstschädigendes Verhalten in Kauf. Sie entschuldigt sämtliche Fehltritte des Partners und glaubt, an den toxischen Verhaltensweisen ihres Partners schuld zu sein. Sie hält ihren Partner für die große Liebe. Dabei ist sie unbewusst in eine tiefe emotionale Abhängigkeit geraten, die mit Liebe nicht mehr viel zu tun hat. Sie ist co-abhängig vom Narzissmus ihres Partners und hält diesen und dessen toxischen Auswüchse mit aufrecht. Co-Abhängigkeit: Wer sind die Betroffenen? Co-abhängig können im Prinzip alle Menschen im Umfeld eines Süchtigen oder psychisch Erkrankten werden. Dies können die Lebenspartner sein (meist Frauen), die eigenen Kinder, die Eltern oder Geschwister. Aber auch Freunde, Bekannte und Kollegen rutschen oft in ein co-abhängiges Verhalten, ohne es zu erkennen. Zudem können die Therapeuten und Ärzte der betroffenen Person sich co-abhängig machen. Co-Abhängigkeit: Folgen Die Folgen einer Co-Abhängigkeit liegen auf der Hand: Eine co-abhängige Person ist emotional so abhängig vom Partner, dass sie ihr eigenes Leben weitgehend aufgibt. Die Lebensqualität sinkt, weil sie sich ständig um den Suchtkranken kümmert und Aufgaben für ihn übernimmt. Eigene Interessen, schöne Aktivitäten und Freunde kommen zu kurz. Man ist tief verstrickt in die Probleme des Süchtigen. Extreme Gefühle wie Wut, Trauer, Hoffnung, Liebe und Enttäuschung bestimmen das Leben und die Beziehung. Im schlimmsten Fall versinkt die co-abhängige Person selbst in der Sucht oder in einer Depression. Sieht sie keinen Ausweg mehr und sucht sich keine Hilfe, kann eine Co-Abhängigkeit sogar im Suizid enden. Co-Abhängigkeit: Ursachen Menschen, die in ihrer Beziehung in eine tiefe Abhängigkeit zum Partner rutschen, haben oft unbewusste Gründe dafür. Als Ursachen für co-abhängiges Verhalten kommen infrage: Die Betroffenen haben als Kind nicht gelernt, die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen oder ihre Belastbarkeitsgrenzen klar zu erkennen.Die Betroffenen stammen selbst aus Familien, in denen Sucht, Depression oder Narzissmus eine Rolle spielte. Dadurch haben sie das helfende/ co-abhängige Verhalten verinnerlicht und rutschen auch leichter in problematische Beziehungen. Die Betroffenen haben ein geringes Selbstwertgefühl. Sie brauchen immer wieder das Gefühl, gebraucht zu werden, um sich vollständig zu fühlen.Die Betroffenen haben in der Kindheit zu wenig Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen und konnten kein stabiles Selbstwertgefühl entwickeln. Vielleicht gab es diese Dinge nur bei guter Leistung und selbstlosem Verhalten.Meist sind die Betroffenen Frauen. Zum einen, weil in der Hauptsache Männer Suchtprobleme haben. Zum anderen aber auch wohl deshalb, weil sie gesellschaftlich in die Rolle der (zuweilen übertriebenen) Fürsorge gedrängt werden (Frau gilt als Versorgerin und „Kitt“ der Familie). Co-Abhängigkeit: die Intensitätsstufen Der Psychotherapeut Jens Flassbeck unterteilt die Co-Abhängigkeit wiederum in drei verschiedene Intensitätsstufen: Stufe 1: Die Verhaltensweisen zeigen erste Anzeichen einer Co-Abhängigkeit.Stufe 2: Der Angehörige ist bereits bedenklich in die Sucht des Partners verwickelt.Stufe 3: Das co-abhängige Verhalten ist so stark ausgeprägt, dass der Partner des Erkrankten eine Persönlichkeitsstörung entwickelt hat. Co-Abhängigkeit: Therapie und Selbsthilfe Du glaubst, dass Du in einer Beziehung co-abhängig geworden bist? Dann ist es an der Zeit zu handeln. Zugegeben: Der Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben ist nicht einfach, aber er lohnt sich. Oft zerbricht eine Beziehung an der Sucht oder der Depression. Manchmal wachsen zwei Menschen aber durch diese Erfahrung erst recht zusammen. Folgende Wege stehen Dir offen, um Dich aus der Co-Abhängigkeit zu befreien: Erkenne, dass Dein Partner ein Problem hat und dass auch Du mittlerweile ein Problem hast. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.Benenne das Problem klar vor Deinem Partner. Mache dem Suchtkranken klar, dass Du so nicht weiter mit ihm zusammen sein willst. Rede mit ihm auch darüber, wie Du Dich mit dem Verhalten Deines Partners fühlst.Ziehe Grenzen: Gib die Verantwortung für die Erkrankung wieder an den Betroffenen zurück. Mache Dir bewusst, dass Du den anderen nicht „retten“ kannst. Er selbst muss den Willen für eine Veränderung aufbringen. Du trägst an seinem Zustand keine Schuld.Lerne, wieder an Dich zu denken. Nimm Dein eigenes Leben wieder auf, verfolge Deine Interessen und unternimm etwas mit Deinen Freunden.Gestehe Dir ein, dass Du mit der Situation überfordert bist. Suche Dir Unterstützung bei Freunden oder der Familie.In einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken, depressiv Erkrankten oder Narzissten kannst Du Dich mit anderen Betroffenen austauschen.Nimm eine Psychotherapie in Anspruch. Finde gemeinsam mit dem Therapeuten Möglichkeiten, wie Du wieder in Dein eigenes Leben zurückfindest. Ein Paartherapeut kann Euch dabei helfen, Eure Beziehung zu retten – wenn Du das möchtest und die Beziehung nicht bereits zu kaputt ist.Bei emotionaler oder körperlicher Gewalt suche ein Frauenhaus auf. Du kannst Dich aber auch an eine Beratungsstelle (zum Beispiel an eine Suchtberatung) wenden.Stelle den Antrag für eine Kur in einer psychosomatischen Klinik, wenn Du wegen der Beziehungsprobleme schon psychosomatische Beschwerden entwickelt hast.Nenne dem Suchtkranken mögliche Anlaufstellen für sein Problem. Das ist die einzige Hilfe, die Du ihm in seiner Situation zukommen lassen kannst. Sage ihm, dass Du erstmal auf Abstand gehen musst, aber weiterhin in einem gewissen Rahmen für ihn da bist. Natürlich nur, wenn Du das noch möchtest. Alles Weitere liegt bei ihm.Trenne Dich vom Partner, wenn Du Dich dazu entschlossen hast. Bleibe in dem Fall auch dabei und brich den Kontakt zum Ex-Partner vollständig ab. Bachblüten bei Co-Abhängigkeit Bachblüten können Dich auf der feinstofflichen Ebene dabei unterstützen, seelische Veränderungen in Dir anzustoßen. Um Dich aus einer emotionalen Abhängigkeit zu einem anderen Menschen zu befreien, brauchst Du zunächst ein starkes Selbstbewusstsein. Dafür kannst Du mit der Bachblüte Larch arbeiten. Sie kann Dich bestärken in Deinem Glauben an Dich selbst und an Deine Fähigkeit, im Leben allein zurechtzukommen. Sehr wertvoll bei Co-Abhängigkeit ist die Bachblüte Chicory. Bei dieser Blüte geht es um freiwillige Fürsorge. Denn in der Regel sind es ich-bezogene Impulse, die in eine Co-Abhängigkeit führen. Mit der Bachblüte Pine ist es möglich, Deine unbegründeten Schuldgefühle dem Partner gegenüber anzugehen. Diese Bachblüte kann Dich dabei unterstützen, Dich von einem schlechten Gewissen zu befreien und Dich ohne Schuldgefühle aus abhängigkeitsschaffenden Verhaltensmustern bzw. aus der Beziehung zu lösen. Der Beitrag Co-Abhängigkeit: Symptome, Ursachen, Therapie erschien zuerst auf Bach-Blüten-Portal.

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