Commerzbank: Spare in der Zeit!

Bei 224 Euro notierte die Commerzbank-Aktie im Mai 2007. Dann kam die Finanzkrise und innerhalb von nur neun Monate stürzte der Kurs um 92 % ab. In den darauffolgenden elf Jahren büßte der Titel nochmal 80 % an Wert ein. Die früher großzügigen Dividendenzahlungen wurden eingestellt. Die Bank geriet zwischenzeitlich sogar unter staatliche Kontrolle, als ihr eine teure Übernahme der Dresdner Bank zum Verhängnis wurde. Zuletzt kletterte der Aktienkurs der Bank wieder nach oben, die Geschäfte laufen besser. Und schon wird das Management der Commerzbank erneut übermütig. Im Juni beschloss man ein – zugegebenermaßen kleines – Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 122 Mio. Euro. Aber das nächste Programm ist schon angekündigt. Die Begründung: Man wolle die Eigenkapitalrendite erhöhen und die Aktie für Investoren attraktiver machen. Mir erscheinen Aktienrückkaufprogramme im Bankensektor – obwohl sehr beliebt – derzeit allerdings aus mehreren Gründen kein sinnvolles Instrument zu sein. Die Finanzaufsicht BaFin sieht das Finanzsystem seit März in einem Stresstestszenario. Die Bankenkrise in den USA in diesem Jahr hat gezeigt, welche Auswirkungen Zinsänderungen haben können. Deshalb fordert der Präsident der BaFin, Mark Branson, von den deutschen Instituten, obwohl er diese als robust bezeichnet, mehr Liquidität vorzuhalten und sich außerdem auf Kreditausfälle vorzubereiten. Die Commerzbank plant trotzdem weitere Aktienrückkäufe. Dabei musste die Bank in den letzten Jahren bereits 1,7 Mrd. Euro als Vorsorge für Fremdwährungskredite ihrer polnischen Tochtergesellschaft mBank zurückstellen. Und wenn man die aktuelle Entwicklung des Immobiliensektors in Polen betrachtet, könnte der Bank dort zukünftig weiteres Ungemach drohen. Aktienrückkaufprogramme dienen dazu, den Aktienkurs zu pushen. Man kauft eigene Aktien zurück und vernichtet diese. Dadurch verteilen sich künftige Gewinne und Dividenden auf weniger Aktien, was den Kurs anschieben soll. Doch Aktionäre von Banken wissen aus leidlicher Erfahrung, dass die Finanzbranche in den letzten Jahren regelmäßig von Krisen und Kurseinbrüchen heimgesucht wird. Die Aktie der Commerzbank scheint davon besonders stark betroffen zu sein. Der Absturz im März 2023 um 24 % ist der beste Beweis hierfür. Ihre Volatilität, also ihre Schwankungsbreite, liegt in einem Zeitraum von fünf Jahren (48 %) deutlich höher als bei anderen Banken. Fakt ist, der Markt hat eine Vorliebe, gerade bei Bankaktien in unregelmäßigen Abständen mit einem Schlag die Kursgewinne der letzten Monate auszuradieren. In diesem Szenario sind Aktienrückkaufprogramme zur Kurspflege reine Geldvernichtung. Wenn eine Bank nach Einschätzung des Managements zu viel Geld auf dem Konto hat, sollte sie es den Anlegern direkt über Dividenden ausschütten. Dann haben die Aktionäre die Wahl, den ihnen zustehenden Gewinnanteil in weniger riskante Anlagen zu stecken. Möglicherweise ist den gebeutelten Bankaktionären derzeit außerdem eine komfortable Eigenkapitalquote wichtiger. Denn eine solide Eigenkapitalquote schafft Sicherheit in weiterhin turbulenten Zeiten. Deshalb werden Banken ab 2025 im Zuge von Basel III auch mehr Eigenkapital vorhalten müssen. Bankmanager wären daher mit dieser Weisheit gut beraten: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not! Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. Foto: © Commerzbank AG Der Beitrag Commerzbank: Spare in der Zeit! erschien zuerst auf AnlegerPlus.

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