Vermeiden Sie diese häufigen Stolperfallen beim E-Learning-Design! Fehler Nummer 1: Keine klaren Lernziele Lernziele sind eine wichtige Komponente von E-Learning, da sie den Lernenden Orientierung, Motivation und Feedback bieten. Lernziele beschreiben, was die Lernenden am Ende eines E-Learnings wissen, können oder tun sollen. Wenn Lernziele in E-Learnings fehlen, kann das zu verschiedenen Problemen führen. Zum Beispiel: Die Lernenden wissen nicht, was sie vom E-Learning erwarten können und wie sie ihren Lernerfolg überprüfen können. Die Lernenden verlieren das Interesse oder die Motivation, weil sie keinen klaren Sinn oder Nutzen im E-Learning sehen. Die Lernenden haben Schwierigkeiten, sich auf die relevanten Inhalte zu konzentrieren und zu behalten, weil sie durch zu viele oder zu wenige Informationen über- oder unterfordert sind. Die Lernenden können das Gelernte nicht auf ihre Praxis anwenden, weil sie keine konkreten Beispiele oder Übungen erhalten haben. Um diese Probleme zu vermeiden, sollten E-Learning-Angebote immer klar definierte und messbare Lernziele enthalten, die an die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden angepasst sind. Die Lernziele sollten auch regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um sicherzustellen, dass das E-Learning effektiv und attraktiv bleibt. Meine Empfehlung: Das Portal Digitale Lehre der Technischen Hochschule Nürnberg. Dort gibt es einen didaktischen Leitfaden mit dem Titel “Lernziele definieren”, der Einblicke in verschiedene Kompetenzen sowie in die Unterscheidung und Klassifizierung von Lernzielen gibt und Anhaltspunkte und Hilfestellungen für die eigene Lernziel-Formulierung bereitstellt. Fehler Nummer 2: Keine klare Strukturierung des Lerninhalts Damit E-Learning erfolgreich sein kann, müssen die Lerninhalte klar strukturiert sein. Eine unklare Strukturierung kann zu verschiedenen Problemen führen: Die Studierenden können sich nicht orientieren und wissen nicht, was sie lernen sollen und wie sie vorgehen sollen. Die Studierenden verlieren schnell das Interesse und die Motivation, weil sie keinen roten Faden erkennen können. Die Studierenden haben Schwierigkeiten, die Lernziele zu erreichen und den Lernstoff zu verinnerlichen, weil sie keine logische Verknüpfung der Inhalte sehen können. Um diese Probleme zu vermeiden, sollten die Lerninhalte in sinnvolle Einheiten gegliedert werden, die einen klaren Zusammenhang haben. Außerdem sollte jeder Einheit ein Lernziel (siehe Fehler Nummer 1) zugeordnet werden, das den Studierenden vorgibt, was sie am Ende wissen oder können sollen. Darüber hinaus sollten die Lerninhalte didaktisch aufbereitet werden, z.B. durch Beispiele, Grafiken oder Übungen. Auf diese Weise kann das Lernen erleichtert und gefördert werden. Meine Empfehlung: Das Portal Digitale Lehre der Technischen Hochschule Nürnberg. Dort gibt es einen didaktischen Leitfaden mit dem Titel “Lerninhalte strukturieren und reduzieren”, der einen Überblick über die Strukturierung und Reduktion von Lerninhalten anhand der Lernziele gibt. Fehler Nummer 3: Keine Interaktivität und Feedbackmöglichkeiten Interaktivität und Feedback sind zwei zentrale Erfolgsfaktoren für effektives und motivierendes Lernen mit digitalen Medien. Sie ermöglichen die Aktivierung der Lernenden, die Steuerung des Lernprozesses und die Überprüfung des Lernerfolgs. Ohne Interaktivität und Feedback besteht die Gefahr, dass E-Learning zu einer passiven und isolierten Lernerfahrung wird, die weder das Interesse noch das Verständnis der Lernenden weckt. Daher ist es wichtig, dass E-Learning-Angebote in der Hochschulbildung verschiedene Möglichkeiten bieten, Interaktivität und Feedback zu ermöglichen. Dies kann sowohl synchron als auch asynchron geschehen, z.B. durch Online-Diskussionen, Quizzes, Umfragen, Peer-Feedback oder E-Assessment. Diese Methoden können die virtuelle Lehre bereichern, die Lernenden aktivieren und das Lernen sichtbar machen. Meine Empfehlung: Der Artikel “Lernförderliches Feedback in der Online-Lehre gestalten” von Silvia Hartung auf SpringerLink. Der Artikel gibt konkrete Hinweise, welche Feedback-Formen und technischen Ressourcen sich für Feedback im virtuellen Raum bewährt haben und stellt ein Umsetzungsbeispiel für eine nachhaltige Feedback-Strategie in einem Online-Seminar vor. Fehler Nummer 4: Zu schwierig , zu schnell Wenn E-Learnings zu schwierig oder zu einfach sind, können die Lernenden frustriert oder gelangweilt werden. Bei der Gestaltung der Lerninhalte, der Interaktionen und des Feedbacks sollte daher immer die Angemessenheit des Schwierigkeitsgrades hinterfragt werden. Die Anpassung des Schwierigkeitsgrades und des Lerntempos an die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Lernenden ist wichtig für effektives E-Learning. Meine Empfehlung: Studie zum aktuellen Stand der E-Learning-Aktivitäten in der Hochschullehre mit dem Titel „So gelingt E-Learning“ in Kooperation mit der Rheinischen Fachhochschule Köln. Die Studie deckt Chancen und Grenzen digitaler Lehre aus der Sicht der Studierenden auf und bietet Gestaltungshinweise für digitale Lehr- und Lernangebote. Fehler Nummer 5: Mangelnde Relevanz und Transferfähigkeit Wenn E-Learning keinen Bezug zur Praxis oder zum realen Kontext hat, können die Lernenden den Sinn und Nutzen des Gelernten nicht erkennen. Eine hohe Transferfähigkeit ist entscheidend für nachhaltiges E-Learning. Meine Empfehlung: Webseite der Universität Ulm. Dort gibt es einen Artikel mit dem Titel “Transferfaktoren für die Lehre”, der zwölf wirksame Transferfaktoren herausarbeitet, mit denen sich die Transferleistung deutlich steigern lässt. Die Faktoren betreffen die Teilnehmer, das Transferdesign und die Organisation. Fehler Nummer 6: Nichtbeachtung der technischen Möglichkeiten und Grenzen E-Learning erfordert eine angemessene technische Ausstattung und Kompetenz der Lernenden, um erfolgreich zu sein. Werden diese Aspekte nicht berücksichtigt, kann dies zu Frustration, Demotivation und Lernbarrieren führen. Beispielsweise können Lernende Schwierigkeiten haben, sich in der digitalen Umgebung zurechtzufinden, Inhalte zu verstehen oder zu bearbeiten oder mit Lehrenden und anderen Lernenden zu kommunizieren. Daher ist es wichtig, dass Lehrende die technischen Möglichkeiten und Grenzen ihrer Zielgruppe kennen und bei der Konzeption und Durchführung von E-Learning berücksichtigen. Meine Empfehlung: Der Artikel “E-Learning – Erwartungen, Möglichkeiten und Grenzen” von Juraj Hromkovic und Regula Lacher auf SpringerLink. Der Artikel gibt einen Überblick über das Potenzial des E-Learnings und diskutiert die Chancen und Möglichkeiten sowie die Grenzen des E-Learnings. Fehler Nummer 7: Keine Qualitätssicherung Diese Fragen sind oft nicht oder nur unzureichend geklärt: Wie wird die Qualität von E-Learning sichergestellt? Welche Kriterien und Standards müssen erfüllt sein, um effektives und nachhaltiges Lernen zu gewährleisten? Und welche Rolle spielen Lehrende und Hochschulen bei der Entwicklung und Evaluation von E-Learning-Angeboten? Es gibt verschiedene Maßnahmen zur Qualitätssicherung von E-Learning, die sowohl auf inhaltlicher, technischer als auch didaktischer Ebene ansetzen. So können Lerninhalte auf der Basis von Fach- und Zielgruppenanalysen erstellt und regelmäßig aktualisiert werden. E-Learning-Angebote sollten nutzerfreundlich, barrierefrei und sicher sein. Das didaktische Design sollte auf die Lernziele, Lernformen und Lernenden abgestimmt sein. Darüber hinaus sollten E-Learning-Angebote evaluiert werden, um ihre Wirksamkeit und Zufriedenheit zu überprüfen und zu verbessern. Lehrende und Hochschulen haben eine wichtige Verantwortung bei der Qualitätssicherung von E-Learning. Sie müssen sich über die Möglichkeiten und Herausforderungen von E-Learning informieren und qualifizieren. Sie müssen auch ethische und rechtliche Aspekte wie den Datenschutz (siehe Fehler Nummer 10), das Urheberrecht (siehe Fehler Nummer 9) oder die Plagiatserkennung beachten. Meine Empfehlung: Die Webseite von e-teaching.org. Dort gibt es ein Themenspecial mit dem Titel “Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren – messen – weiterentwickeln”, das zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten von Qualität anregt und erfolgreiche Ansätze zur Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität in der Lehre mit digitalen Medien aufzeigt. Fehler Nummer 8: Vernachlässigung der Barrierefreiheit Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Einschränkungen, gleichberechtigt an Bildungsangeboten teilhaben können. Wenn E-Learning-Angebote nicht barrierefrei gestaltet sind, kann dies zu Benachteiligung, Diskriminierung und Frustration bei den betroffenen Studierenden führen. Darüber hinaus kann es zu rechtlichen Konflikten mit geltenden Gesetzen und Richtlinien zur Barrierefreiheit kommen. Daher ist es wichtig, dass sich Hochschullehrende über die Anforderungen und Möglichkeiten der Barrierefreiheit informieren und ihre E-Learning-Angebote entsprechend anpassen. Meine Empfehlung: Die Webseite von e-teaching.org. Dort gibt es eine Themenseite mit dem Titel “Barrierefreie digitale Hochschullehre”, die nützliche Informationen, Hinweise und Tipps zum Thema bereitstellt. Fehler Nummer 9: Keine Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen Bei der Erstellung und Nutzung von E-Learning-Angeboten sind verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten, z.B: Das Urheberrecht: Es schützt die geistigen Schöpfungen von Autorinnen und Autoren wie Texte, Bilder, Videos oder Audiodateien. Bei der Erstellung von E-Learnings müssen die Urheberrechte der verwendeten Materialien beachtet und gegebenenfalls Lizenzen eingeholt werden. Bei der Nutzung von E-Learnings sind die Urheberrechte der bereitgestellten Materialien zu beachten und dürfen nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet oder verändert werden. Das Fernunterrichtsschutzgesetz: Es gilt für E-Learnings, die als Fernunterricht angeboten werden, also einen Abschluss oder eine Qualifikation vermitteln. Bei der Erstellung von E-Learnings müssen die Anforderungen des Fernunterrichtsschutzgesetzes erfüllt und gegebenenfalls eine Zulassung beantragt werden. Bei der Nutzung von E-Learning sind die vertraglichen Bedingungen des Fernunterrichtsschutzgesetzes zu beachten und einzuhalten. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen dienen dem Schutz (zum Datenschutz s. Fehler Nummer 10) und der Qualitätssicherung (s. Fehler Nummer 7) von E-Learnings in der Hochschullehre und sollten von allen Beteiligten ernst genommen werden. Meine Empfehlung: Die Webseite von e-teaching.org. Dort gibt es eine Rubrik mit dem Titel “Rechtemanagement beim E-Learning”, die Lehrenden Hilfestellung hinsichtlich Rechtsfragen beim Einsatz von E-Learning und digitalen Medien in der Lehre gibt. Fehler Nummer 10: Mangelnder Datenschutz und Datensicherheit Das Datenschutzrecht regelt den Schutz personenbezogener Daten, wie Namen, E-Mail-Adressen oder Lernfortschritte. Bei der Erstellung von E-Learnings müssen die Datenschutzrechte der beteiligten Personen gewahrt und gegebenenfalls Einwilligungen eingeholt werden. Bei der Nutzung von E-Learnings sind die Datenschutzrechte der anderen Teilnehmenden zu beachten und dürfen nicht unbefugt weitergegeben oder missbraucht werden. Um die Datensicherheit bei E-Learnings zu berücksichtigen, sollten Hochschullehrende einige Maßnahmen ergreifen, wie z. B.: Die Verwendung sicherer Plattformen und Tools, die den Datenschutzgesetzen entsprechen und eine Verschlüsselung der Daten bieten. Die Sensibilisierung der Studierenden für die Risiken von Cyberangriffen und die Vermittlung bewährter Verfahren für die sichere Nutzung von E-Learnings, wie z. B. starke Passwörter, regelmäßige Updates und Virenschutz. Die Begrenzung des Zugriffs auf die E-Learning-Materialien nur für autorisierte Personen und die Löschung oder Anonymisierung der Daten nach Abschluss des Kurses oder bei Bedarf. Die regelmäßige Überprüfung der Datensicherheit und bei Bedarf oder bei Änderungen der rechtlichen oder technischen Rahmenbedingungen die Anpassung der Maßnahmen. Meine Empfehlung: Die Webseite der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft. Dort gibt es ein Positionspapier mit dem Titel “Datenschutzkonforme digitale Tools in der Lehre”, das das Problem erläutert und dazu auffordert, einen Rahmen zu schaffen und Prozesse zu implementieren, die den rechtssicheren Einsatz digitaler Tools in der Lehre ermöglichen. Bildquelle: Woman Laughing by piacquadio / motionarray.com
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