FeG-Präses Bevor ich es vergesse: Das Bedeutsame sehen

FeG-Präses | Gedanken und Impulse Das Bedeutsame sehen Bevor ich es vergesse: FeG-Präses Henrik Otto beschreibt in seiner Rubrik, warum uns manche Ereignisse bedeutsam erscheinen – während andere zunächst im Verborgenen entstehen, dann aber eine riesige Strahlkraft entwickeln. Auf dem Weg in den Sommerurlaub machen wir in Bozen halt. Wir wollen die Stadt erkunden und vor allem das Südtiroler Archäologiemuseum. Oder schlicht: Wir wollen Ötzi besuchen, den Mann aus dem Eis! Eisig ist es an diesem Tag allerdings nicht, eher sehr heiß. Da hilft auch das Eis im Hörnchen nur zeitweise. Aber irgendwann ist es soweit und wir können endlich rein in das Museum und eintauchen in eine Welt lange vor unserer Zeit. Nach ein bisschen Fundgeschichte im Erdgeschoss erwartet uns im 1. Stock die Mumie. Sie liegt in einer Kühlzelle und ist durch ein Fenster zu sehen. So kann der ohnehin schon steinalte Kamerad noch ein paar Jahrhunderte aushalten … Ob er sich das so vorgestellt hat? So viel Betrieb um seine Person? Wohl eher nicht. Würde er plötzlich die Augen aufschlagen und den Rummel sehen, Häuser aus Stein, Smartphones und Eisverkäufer – er würde sofort wieder in die Berge fliehen! Für ihn wäre der ganze Trubel sicher nicht von Bedeutung. Bedeutsam waren für sein Leben vermutlich ganz andere Dinge: Seine Familie möglicherweise, die Handelsroute über die Alpen und ganz sicher die Flucht vor seinem Widersacher, der ihn am Ende doch tödlich verletzte. Den Gewinner von damals kennt heute natürlich niemand mehr, dafür ist der Unterlegene berühmt geworden. Schon verrückt. Betrieb ist nicht gleich Bedeutung Ötzi hat mir geholfen zu verstehen, dass man nicht zu sehr auf Berühmtheit, Aufmerksamkeit und Betrieb setzen sollte. Sie kommen oft zur falschen Zeit, wegen der falschen Dinge oder auch ganz und gar zu spät. (Was hat der arme Kerl in der Kühlzelle heute noch von all den Besuchern?!) Bedeutung haben dagegen oft Menschen und Ereignisse, die zunächst noch klein und unscheinbar wirken und nur von Wenigen bemerkt werden. Es braucht dafür einen speziellen Blick, der nicht den Massen folgt, sondern das Bedeutsame sucht. Was für ein Segen, wenn es zum Beispiel in einer Gemeinde Personen gibt, die in anderen Menschen Potenziale sehen – noch bevor sie Früchte tragen! In meiner Gemeinde gab es solche Menschen, die uns als Jugendliche herausgefordert haben. Sie gaben uns Aufgaben, die wir kaum erfüllen konnten – daran sind wir gewachsen. Und wir fühlten uns geehrt, dass wir gefragt wurden. Auch in der Bibel lesen wir regelmäßig von bedeutenden Ereignissen, die nur wenige miterlebten. Ich denke zum Beispiel an die Jünger, die Jesu Herrlichkeit sahen (Matthäus 17,1–9): Es waren nur drei. Unter dem Kreuz standen nur noch zwei, die zu Jesus hielten. Und die Auferweckung am dritten Tag hat gleich gar niemand verfolgt. So verwundert es auch nicht, dass bei der Himmelfahrt Jesu nur der Jüngerkreis anwesend war, obwohl das Ereignis die ganze Welt betrifft! Die Himmelfahrt von Jesus ist vermutlich eines der am meisten unterschätzten Geschehnisse der Weltgeschichte. Dabei gewährt uns dieser Bericht einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen und ist eine doppelt gute Nachricht! Der erste Teil dieser guten Nachricht lautet: Jesus steht außerhalb dieser Welt. Er steht ihr gegenüber, ist nicht identisch mit ihr. Was auch immer auf Erden geschieht, es kann die Sache Jesu nicht auslöschen. Er ist immer größer, immer souverän. Das ist entscheidend, denn sonst könnte man meinen, dass das Evangelium nicht mehr ist als das, was man von ihm sieht. Dann hätte die Gemeinde Jesu die Last zu tragen, dass Jesus keine Hände, keine Füße und kein Gesicht in der Welt hätte außer dem ihren. So sehr ich Gemeinde liebe – damit wäre sie doch ein bisschen sehr verklärt, überhöht und überfordert. Wie gut, dass Jesus selbst unsichtbar präsent ist. Der zweite Teil dieser guten Nachricht lautet: Jesus ist für die Welt zuständig. Für die ganze Welt, nicht nur für die Gemeinde! Nun kann man sich fragen, warum dann so viel Chaos und Schmerz diese Welt bestimmen dürfen. Damit darf man es sich nicht zu einfach machen. Auch die Gegenfrage, ob es nicht vielleicht viel schlimmer stünde, wenn Jesus nicht regierte, ist natürlich kein wirklicher Trost. Klar ist aber, Jesus Christus ist die bestimmende Macht in dieser und der himmlischen Welt, und er wird beide in einer Weise zusammenführen, sodass etwas völlig Neues entsteht. Etwas Unsagbares, unendlich Schönes. Was in Zukunft sichtbar wird Das alles spielt sich noch im Verborgenen ab, ohne viele Zuschauer. Aber es ist real, und wir können Ausschau halten nach allem, was für das Reich Gottes bedeutsam ist. Daran können wir uns hängen, uns hinein investieren, Momente voller Sinn und Zukunft erleben. Es ist eben nicht der Besuch bei einer Mumie im Museum, sondern wir folgen dem Auferstandenen Sohn Gottes! Genau das erfüllt mit großer Hoffnung, manchmal gerade abseits der ausgetretenen Wege. So wie der Moment, in dem Jesus von der für uns sichtbaren Wirklichkeit in Gottes uns umgebende Wirklichkeit aufgenommen wurde. Das hat wie erwähnt nur ein recht kleiner Kreis von Menschen miterlebt. Kein Eisverkauf und keine Eintrittskarten. Und doch handelte es sich um ein Ereignis von größter Bedeutung. Die volle Aufmerksamkeit wird Jesus Christus erhalten, wenn er wiederkommt. So ist es angekündigt und versprochen. Dann werden alle sehen und verstehen, dass immer nur einer zu Recht „Herr“ genannt wurde. Jesus, der zur Rechten Gottes sitzt und diese Welt regiert. Henrik Otto | Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR | praeses.feg.de Henrik Otto | Zur Person Henrik Otto wurde am 11. November 1976 in Ellwangen (Jagst) geboren. Nach seinem Studium am Theologischen Seminar Ewersbach (heute Theologische Hochschule Ewersbach) war er von 2002 bis 2013 Pastor der FeG Füssen und der FeG Schongau, von 2013 bis 2016 Pastor der FeG Siegen-Mitte. Seit 2016 ist er FeG-Bundessekretär für die Region Süd. Am 17. Juni 2023 wurde Henrik vom Bundestag des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Siegen-Geisweid zum Präses gewählt und hat das Amt im Januar 2024 angetreten. Henrik Otto ist verheiratet mit Evelyne. Das Ehepaar hat vier Söhne und wohnt in Rieden (Allgäu). Anmerkungen | Downloads Dieser Text ist in der FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE 05/2024 erschienen und kann frei und ungekürzt für die Medien der FeG-Gemeinden vor Ort übernommen werden. Weitere Verwendung darüber hinaus bitte erfragen: presse@feg.de Download Foto Henrik Otto | https://link.feg.de/fotoshenrikotto CHRISTSEIN HEUTE | FeG-Forum Die FeG Zeitschrift für Freie evangelische Gemeinden Kostenlosen Testabo der FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE >> monatliche Erscheinungsweise im SCM Bundes-Verlag gGmbH tiefgehende Dossierthemen und Impulse für Glauben und Leben, hilfreiche Tipps für Gemeindeleitung und Mitarbeitende FeG-Forum erscheint vierteljährlich als Beilage für den kompletten Bund FeG: Infos aus Bund FeG und Bundeswerken ANGEBOT: FeG-Hauptamtliche bekommen 50 % Rabatt auf alle SCM Bundes-Verlags-Zeitschriften | Weitere Infos >> Werben in CHRISTSEIN HEUTE: Anzeigenabteilung | Mediadaten >> Weitere FeG-Materialien im FeG-Shop | SCM-Shop Aktuelles CHRISTSEIN HEUTE-Medienpaket für FeG-Medien und Gemeindebriefe | ZIP >> Verschenken Sie die FeG-Zeitschrift an Freundinnen, Freunde und Gäste Ihrer Gemeinde. Dafür lassen wir Ihnen gerne kostenlose Probeexemplare zukommen. | dialog@christsein-heute.de CHRISTSEIN HEUTE | Leserbrief schreiben LESERBRIEF SCHREIBEN Gerne können Sie uns Rückmeldung zu Artikeln geben oder einen Leserbrief schreiben. Aus den Gemeinde nehmen wir gerne Beiträge und Anregungen entgegen. [contact-form-7] Auch noch interessant FeG-Präses | Bevor ich es vergesse: Das Bedeutsame sehen FeG-Präses Henrik Otto beschreibt, warum uns manche Ereignisse bedeutsam erscheinen – während andere zunächst im Verborgenen entstehen, dann aber eine riesige Strahlkraft entwickeln. FeG-Gottesdienst | Himmelfahrt: Raus ins Grüne Den Gottesdienst zu Himmelfahrt gebührend feiern – aus der Gottesdienstwerkstatt der Theologischen Hochschule Ewersbach Christsein heute | Freiheit suchen | Wege aus Sucht und Abhängigkeit Die FeG-Zeitschrift Christsein heute zeigt Wege in die Freiheit aus Sucht und Abhängigkeit – und dass sie in der Gemeinde kein Tabuthema sein müssen. 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