Im Gespräch mit Paarzeit-Gründer Alexander Franksmann

Für alle Liebenden: Spiele und Kalender von Paarzeit Wenn du dich nach Zweisamkeit sehnst, wirst du die tollen Ideen von Paarzeit lieben. Manchmal ist es in der hektischen Phase am Jahresende gar nicht so einfach, Zeit nur für dich und deinen Partner oder deine Partnerin zu finden. Mit Kalendern und Spielen speziell für alle Liebenden sorgt Paarzeit für schöne gemeinsame Momente und erinnert euch im Alltag daran, euch füreinander Zeit zu nehmen. Aber wie kommt man eigentlich darauf, Spiele speziell für Paarbeziehungen zu entwickeln? Wir haben den Gründer Alexander Franksmann im neuen Pop-up-Quartier in der Osnabrücker Innenstadt getroffen. Gemeinsam mit einem Team von Kreativen hat er 2019 das Unternehmen gegründet. Begonnen hat alles mit einem Adventskalender für Paare, mittlerweile hat Paarzeit ein umfangreiches Repertoire an Paar-Spielen, die sowohl unterhalten als auch verbinden. Interview mit Alexander Franksmann Die Paarzeit-Spiele sind aus dem ökolädchen nicht mehr wegzudenken. Alexander, hättest du gedacht, dass das, was 2019 mit einem Adventskalender begann, zur Erfolgsgeschichte wird? Für uns und für alle, die mit uns diesen Weg gegangen sind, war der Erfolg eine riesige Überraschung. Der erste Adventskalender hatte zunächst eine Produktionsmenge von 4000 Stück und wir – mein Mitgründer Thorben Humann und ich – haben lange über diese Stückzahl philosophiert. Wir haben damals alles privat finanziert und sind damit ein gewisses Risiko eingegangen. Wir haben unseren Frauen versichert, dass wir die Hälfte davon auf jeden Fall verkaufen werden. Im ersten Jahr haben wir dann tatsächlich 60.000 Stück verkauft. Wir waren darüber unheimlich glücklich, weil ein Beweggrund ja auch war, etwas Gutes zu tun und der Natur etwas zurückzugeben. Wir spenden pro Kalender einen Euro für die Pflanzung von Bäumen und einen Euro für die klimabewusste Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. So ist dann im ersten Jahr bereits eine Spendensumme von 120.000 Euro entstanden. Und das haben wir natürlich richtig abgefeiert. Das war ein hoher Anteil des eigentlichen Produkts, den wir da abgegeben haben. Weil wir das alles aus unserem Nebenjob heraus gemacht haben – wir mussten davon also nicht leben – waren wir unheimlich glücklich, etwas getan zu haben, was einen Unterschied macht. Aber nochmal zurück zum Anfang: Was war die Initialzündung? Mit welcher Frage oder welchem Problem habt ihr euch aufgemacht, einen ersten Adventskalender für Paare zu entwickeln? 2018 bin ich zum zweiten Mal Papa geworden. Auch ihr habt Kinder und wisst, dass das Kinderkriegen wunderschön ist. Aber man lässt gleichzeitig auch eine Welt gehen. Nämlich eine Zeit, in der man sich ein wenig leichtfüßiger mit dem Partner oder der Partnerin unterhalten hat, wo man einfach mehr Zeit füreinander hatte, wo man sich nicht so viel abstimmen musste in allem. Das Gehenlassen dieser Zweisamkeit wurde mir in Momenten besonders bewusst, in denen wir erschöpft nach langen Tagen auf dem Sofa saßen und jeder von uns sich durch das Handy gescrollt hat. An diesem Punkt habe ich wirklich etwas vermisst. Diesem Bedürfnis wollte ich Raum geben, die Beziehung nicht einfach schleifen lassen. Ich wollte wieder Gespräche führen wie in der Anfangszeit des Kennenlernens, und ich glaube, das geht vielen Paaren so. Ich wollte mich wieder über Gott und die Welt unterhalten, Ansichten austauschen und nicht nur den Alltag planen. Ich wollte zurück in die Gefühlswelt zu zweit. Zu dieser Zeit gab es kein entsprechendes Produkt, das einem dabei hilft, wieder zusammen und ins Gespräch zu kommen. Daraus ist dann die Idee zum Paarzeit-Adventskalender entstanden. Man merkt euren Spielen und Kalendern an, dass ihr viel Wissen gebündelt und neu aufbereitet habt. Wer hat dabei geholfen? Wer hat euch bei der Arbeit und der Entwicklung der Paar-Produkte unterstützt? Am Anfang wussten wir nicht genau, was wir machen wollten, nur so viel, dass es ein Adventskalender für Paare sein sollte. Meine Frau ist Psychotherapeutin, also sind wir das Projekt zunächst aus dieser Richtung angegangen. Wir haben dann aber schnell gemerkt, dass wir keinen psychotherapeutischen Adventskalender machen wollten, bei dem man womöglich als Partner noch in Fettnäpfchen treten kann. Wir wollten den Paaren auf keinen Fall vorschreiben, woran sie arbeiten müssen. Die Kreativarbeit für positive Gesprächssituationen haben wir dann zunächst selbst geleistet und Testpaare gebeten, die Inhalte auszuprobieren. Aus dieser Zusammenarbeit mit realen Paaren haben wir den ersten Paarzeit-Adventskalender entwickelt. Mein Mitgründer Thorben Humann ist in dieser Phase das Schweizer Taschenmesser gewesen. Er hat Cognitive Science und Soziale Arbeit studiert, verfügt über eine große soziale Kompetenz und kann sich in die unterschiedlichsten Gefühlswelten reindenken. Er war für viele kreative Impulse und auch für die Qualität des fertigen Produkts maßgeblich. Sprechen Paare noch ausreichend miteinander? Welche Anleitung bietet ihr mit euren Produkten? Und warum ist diese spielerische Hilfe so erfolgreich? Das kann man nicht verallgemeinern. In der hektischen Zeit, in der wir leben, sprechen wir alle viel über tagtägliche Aufgaben. Ich glaube, dass Paare sich bewusst machen sollten, dass man als Partner*in nicht zum Arbeitskollegen wird, sondern dass man eine Liebesbeziehung führt. Es ist nicht wichtig, wie oft man miteinander spricht, sondern dass man weiter – auch mit Kindern – auf das Liebes-Konto einzahlt. Am Anfang einer Beziehung ist da ganz viel drauf auf diesem Konto. Und dann passiert das ganz normale Leben, man bekommt Kinder, baut ein Haus, wechselt Jobs, dabei nimmt man etwas von diesem Konto. Es ist wichtig, immer wieder etwas einzuzahlen, damit die Liebe konstant bleibt. Helft ihr vor allem bei Fernbeziehungen und ausgewachsenen Ehekrisen? Oder bieten eure Frage-Antwort-Spiele auch eine kommunikative Lösung, um als glückliches Paar dauerhaft in Kontakt zu bleiben? Unsere Produkte sind nicht für eine Ehekrise gemacht, sondern nehmen die Leichtigkeit in den Blick. Wenn man als Paar eine ernste Krise durchlebt, schaden unsere Produkte nicht, sie tun sogar gut, aber sie ersetzen auch keine psychotherapeutische Paarberatung. Wir bieten mit unseren Produkten unterschiedliche Ideen, wie man als Paar kurzweilige gemeinsame Erlebnisse im Alltag haben kann. In der dritten und überarbeiteten Edition des Adventskalenders fragen wir unter anderem nach den ersten Malen. Zum Beispiel: Wohin seid ihr bei eurer ersten gemeinsamen Reise gefahren? Viele Paare, wie auch ich und meine Frau, müssen darüber kurz nachdenken. Das macht man mit unserem Adventskalender in einem ruhigen Moment gemeinsam und holt eine schöne Erinnerung wieder hervor. Das funktioniert, wenn beide auf dem heimischen Sofa sitzen, aber auch räumlich getrennt am Telefon. Für Paare in Fernbeziehungen haben wir unterschiedlich gekennzeichnete Karten entwickelt, so kann man ganz einfach erkennen, ob eine Karte besser am Wochenende gemeinsam geöffnet werden sollte, oder sich auch für ein Telefonat in der Arbeitswoche eignet. Unsere Erfahrung zeigt, dass Paare die Karten und Gesprächsanlässe ganz unterschiedlich nutzen. Manche Paare sprechen dann den ganzen Abend bei einer Flasche Rotwein über vergangene Reisen, andere nehmen sich nur einen kurzen Moment, um im Alltag mit Kindern als Liebespaar wieder in Verbindung zu kommen. Übrigens funktionieren unsere Karten aus dem Adventskalender nicht nur in der Vorweihnachtszeit. Sie können nachgeholt werden, falls zu wenig Zeit war, sie zu öffnen. Erhaltet ihr Feedback? Wie sehen die Reaktionen der Paare aus, die einen Winter oder vielleicht sogar eine ganze Spielesaison mit euren Fragen verbringen? Uns erreichen viele sehr ausführliche Geschichten von Paaren, denen der Paarzeit-Adventskalender einfach gutgetan hat. Ich denke da zum Beispiel an die Nachricht einer Ehefrau und Mutter von zwei Kindern, deren Paarbeziehung kurz vor dem Aus stand. Der Paarzeit-Adventskalender war bereits gekauft und lag zuhause in der Ecke. Das älteste Kind der Familie – gerade 13 Jahre alt – hat dann den Kalender ausgepackt und aufgehängt. Die Eltern haben die Karten genutzt, um wieder ins Gespräch zu kommen und die Frau schrieb uns, dass der Kalender sie wieder zusammengebracht hat. Wir haben eine tolle Community. Das merken wir, wenn wir mit unseren Kunden am Telefon sprechen, berührende Mails erhalten oder in den Sozialen Medien erwähnt werden. Vor allem in den Sozialen Netzwerken bekommen wir das zurück, was wir nach außen vertreten: Positivität. Ihr fertigt eure Produkte regional und klimaneutral. Wie wichtig ist euch der Umweltschutz und warum? Der Umweltschutz steckt in der DNA von Paarzeit. Zum Zeitpunkt unserer Gründung waren die Nachrichten voll von Donald Trump, der den Klimawandel leugnet. Gleichzeitig wurden auf anderen Kanälen Bilder gesendet, wie der Regenwald brandgerodet wird. Wir haben uns in der Gründung gefragt, ob es etwas gibt, was man selbst tun kann, um etwas zu verändern. Also haben wir uns entschieden, einen Teil unseres Umsatzes für Klimaschutzprojekte aufzuwenden oder weiterzugeben. Mittlerweile verwenden wir in der Produktion ausschließlich recycelbares Material aus nachhaltigen Quellen und verzichten auch im Versand auf Plastik. Wir tun alles dafür, das System Paarzeit so umweltschonend wie möglich zu gestalten. Inwiefern hat die Arbeit für Paarzeit deine Paarbeziehung verändert? In meinem bisherigen Job hatte ich feste Bürozeiten und bin viel rumgefahren. Bei Paarzeit habe ich nun die Möglichkeit, mir die Zeiten besser einzuteilen, weil ich viele Arbeiten aus dem Homeoffice leisten kann. Dadurch können wir uns als Familie besser organisieren. Ansonsten haben meine Frau und ich die gleichen Schwierigkeiten wie andere Paare auch, deren Alltag voll und hektisch ist. Wir sind beide selbstständig berufstätig, was vor allem bedeutet, dass wir uns sehr gut organisieren müssen. Auch unsere Paarzeit ist also hart erarbeitet. Letztendlich bin ich als Mann und Partner in den gleichen Welten unterwegs wie unsere Kunden auch. Lieber Alexander, vielen Dank für das Gespräch und für die vielen schönen Momente mit euren Kalendern und Spielen.

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