Den Begriff Social Media hört man ständig. Social-Media-Berater und „-Experten“ schießen wie Pilze aus dem Boden. Social-Media-Manager werden von großen Firmen unterschiedlicher Branchen händeringend gesucht. Ohne Social Media scheint nichts mehr zu gehen. Jeder hat schon irgendwie (mal mehr oder weniger sinnvoll) Social Media betrieben. Und Social Media polarisiert. Doch was ist das überhaupt? Eigentlich gab es Social Media schon solange Menschen kommunizieren können. Menschen trafen sich am Feuer und tauschten sich über die Jagd, das Wetter und die Sippenmitglieder aus. Später waren es dann die all bekannten Stammtische in den Kneipen, wo Männer sich über verschiedene Erfahrungen austauschten. Sie diskutierten über Politik, Sport und das Leben im Ort und dessen Bewohner und gaben auch Empfehlungen und Ratschläge. Frauen trafen sich im Café oder beim Einkaufen und berichteten vom neuesten „Tratsch“ und Rezepten. All diese Informationen wurden dann mit zusätzlichem Wissen und eigener Meinung bereichert, an andere Personen weitergegeben. Dies gibt es auch noch heute! Heute findet dies aber zusätzlich im Netz statt. In Netzwerken und Foren treffen sich Menschen, um sich auszutauschen, sich kennenzulernen, Erlebtes miteinander zu teilen und zu diskutieren. Wer eine richtige Definition zu Social Media erwartet, gibt sich damit sicherlich nicht zufrieden. Also! Suchen oder Googeln wir nach einer offiziellen Definition, gibt es vieldeutige Antworten. Social Media sind laut Wikipedia digitale Medien und Technologien. „Diese ermöglichen Nutzern, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu erstellen.“ Können wir etwas mit dieser Definition anfangen? Vielleicht vage, aber so richtig greifbar ist es nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich alles noch entwickelt und im Anfangsstadium liegt. Es wird noch viel ausprobiert, manchmal auch ohne direkt erkennbare Strategie. Der Stellenwert von Social Media ist längst nicht gefestigt, schon gar nicht in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Social Media ist hier in vielen Fällen noch lange nicht als ein wichtiger Teil des Marketings anerkannt. Das Problem liegt darin, dass das Verständnis für Social Media sich stark unterscheidet. Fragt man einmal nur seine Bekannten, was sie unter Social Media verstehen, dann gibt es unterschiedliche Antworten. Die einen sehen Social Media als Werbefläche, die anderen als reine Informationsplattform und andere wiederum als Gefahr. Unternehmer sagen teilweise, das funktioniert eh nicht. Andere schwören darauf. Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen wird Social Media mit wenig Begeisterung aufgenommen. Meist wird die Frage gestellt: „Was bringt mir Social Media für mein Unternehmen? Und was jetzt? Vielleicht kommen wir weiter, wenn wir uns einfach fragen: Worum geht es bei Social Media? Und da sind wir wieder in der Eckkneipe oder dem Café. Es geht um Kommunikation! Kommunikation mit Kunden, Interessenten – also mit Menschen, die sich für Deine Inhalte, Produkte, Dienstleistungen oder Dich selbst interessieren. Dabei geht es nicht darum eine reine Botschaft weiterzugeben, sondern um Authenzität und Glaubwürdigkeit, um einen reinen Beziehungsaufbau. Dies entspricht nicht dem „alten“ Marketing mit den sich immer wiederholenden Aussagen und Werbebotschaften. Gerade das verwechseln die meisten Unternehmen und wundern sich, warum Social Media nicht funktioniert. Social Media ist eine neue Form der Kommunikation, die richtig angewandt, viele Vorteile für Unternehmen, auch für KMU’s bringt. Vielleicht habt Ihr oben schon herausgelesen, dass einige Punkte zu beachten sind, um mit Social Media wirklich erfolgreich zu sein. Welche das sind, schauen wir uns jetzt mal genauer an. 1. Social Media ist keine Werbeplattform! Dies kann nicht oft genug gesagt werden. Und trotzdem sehen wir es immer wieder: Unternehmen, die soziale Medien nur zum Verbreiten Ihrer Werbung nutzen. Soziale Medien sind kein Anzeigenportal! Menschen wollen unterhalten werden und dies geschieht nicht mit Werbung. In den sozialen Medien wird nach Content gesucht, nach hochwertigem Inhalt, der Problemlösungen verspricht. Sobald der Leser merkt, dass hinter dem Beitrag pure Werbebotschaften versteckt sind, wird er diesen Beitrag nicht teilen und positiv bewerten. Im schlimmsten Fall verliert man diesen Leser. 2. Social Media ist keine Verkaufsplattform! Jedenfalls nicht auf direktem Wege. Erinnere Dich – Menschen suchen nach Lösungen für ihre Probleme. Auch wenn Du die Lösung hast, musst Du erst das Vertrauen der Interessenten gewinnen. Dies erreichst Du durch die Herausgabe von kostenlosen Informationen, die schon Teile der Probleme lösen können. Nur so – durch Geben – werden Interessenten aufmerksam. Und wenn dieser Inhalt dann noch teilweise ihre Probleme löst, dann kommen sie bei weiteren Fragen auf Dich zu. Und nutzen auch Deine Dienstleistungen oder Angebote. 3. Social Media ermöglicht Marktforschung! Social Media solltest Du als Chance sehen, mehr über Deine Kunden oder Follower zu erfahren. Frage sie einfach, welche Themen sie interessiert, welche Informationen sie brauchen, wo sie Unterstützung benötigen. Die Antworten helfen Dir, Dich besser auf Deine Kunden zu konzentrieren und Deine Produkte und Services direkt am Kundennutzen auszurichten. 4. Social Media, ist ein Kommunikations-Kanal Ja Social Media ist ein reiner Kommunikationskanal. Hier nimmst Du Kontakt zu Deinen Kunden und Interessenten auf, unterhältst Dich mit Ihnen, beantwortest Ihre Fragen und erfährst, was wichtig für sie ist. Nur wenn Du es als Kommunikationskanal siehst, wirst Du mit Deinem Social-Media-Marketing auch Erfolg haben. 5. Social Media erfordert Kontinuität! Wer kennt es nicht, das Sprichwort: „Gut Ding will Weile haben.“ Der Faktor Zeit spielt eine wesentliche Rolle in Social Media. Social Media bedeutet nicht, ich lege mir mal ein Profil an und dann funktioniert es schon von selbst. Ob ich vertreten bin, entscheidet ebenfalls nicht allein über den Erfolg. Sondern wie ich vertreten bin und wahrgenommen werde! Social Media lebt von der unerlässlichen Regelmäßigkeit Deiner Kommunikation. Suche den Dialog mit Deinen Kunden, Mitarbeitern und Interessenten und lerne Kritik anzunehmen bzw. angemessen darauf zu reagieren. Denn Vertrauen kann man nicht über Nacht aufbauen. Dafür ist eine ständige, eine zweiseitige und langfristige Kommunikation notwendig. 6. Social Media benötigt Planung! Ohne Plan kommst Du leicht vom Weg ab und Du verlierst Dein eigentliches Ziel aus den Augen. Stimme deshalb Deine Social-Media-Aktivitäten mit Deiner individuellen Kommunikationsstrategie ab. Social Media allein darf keine losgelöste Kommunikation sein! Wichtig ist es ebenso, dass Du die einzelnen Social-Media-Plattformen nicht losgelöst betrachtest. Zur Planung gehört auch, dass Du Dir von Anfang an klar darüber bist, welche sozialen Netzwerke Du für Deine digitale Unternehmenskommunikation nutzen möchtest. Du musst nicht auf in jedem Netzwerk vertreten sein. Sei aber da, wo Deine Kunden sind. Wichtig ist aber ebenfalls, dass Du flexibel bleibst: andere Plattformen könnten demnächst vielleicht für Deine Zielgruppe interessanter sein. Verpasse nicht den Anschluss! 7. Social Media braucht Authentizität! Was heißt eigentlich authentisch sein? Sich nicht verbiegen lassen? Aufrecht sein? Glaubwürdig, zuverlässig, echt sein? Übersetzt bedeutet authentisch so viel wie „man selbst zu sein“. Zu Authentizität gehört das eigene Bewusstsein, Ehrlichkeit, Konsequenz und Aufrichtigkeit. Und davon lebt Social Media. Zeige Dich so wie Du bist. Ist es Deine Art einfach zu schreiben, dann behalte dies bei. Verstelle Dich nicht. Du kannst auch ruhig ein paar Deiner Schwächen und Fehler zeigen, denn keiner ist perfekt. Und Fehler machen Dich menschlich. Gib dich so, wie Du bist. Andere merken auf irgendeine Art und Weise, wenn Du Dich verstellst und versuchst Dich als etwas auszugeben, was Du eigentlich nicht bist. Und wenn andere merken, dass Deine Aktivitäten nichts mit Authentizität zu tun haben, dann verlierst Du ihr Vertrauen und sie wenden sich von dir ab. 8. Social Media lebt von Inhalt! Gute Inhalte unterhalten, informieren und sind für Deine Interessenten vor allem relevant. Dabei können Inhalte ebenfalls Fotos, Videos und auch Links zu wichtigen Beiträgen sein. Beim Posten sollte man sich immer an seinen Kunden orientieren: Was ist für meine Kunden interessant? Worüber wollen sie sich informieren? Wo liegen ihre Interessen? Was amüsiert meine Kunden? Hat man so Inhalte gefunden, sollte man nicht vergessen, diese Inhalte gut aufzubereiten, dem jeweilige Kanal anzupassen und auch visuell abzubilden. Um dann anschließend mit den Kunden und Interessenten über diese Inhalte zu diskutieren, zu kommunizieren, und sich zu unterhalten. Die Inhalte müssen dabei nicht nur zwingend von Dir selbst sein. Wer hat schon so viel Zeit, ständig neue und interessante Inhalte zu liefern. Aber sicherlich findest Du Beiträge von Anderen, die für Deine Zielgruppe genauso interessant sind. Teile diese. Auch damit hilfst Du Deiner Zielgruppe, da diese auch nicht genügend Zeit für aufwendige Recherchen haben. Ebenfalls zeigst Du damit Deine „soziale Ader“, denn durch Teilen schätzt Du die Arbeit und Meinung anderer Autoren. Wenn Du diese 8 Hinweise beachtest, dann sollte es für Dich auch im Social-Media-Bereich funktionieren. Im nächsten Blogartikel erfährst Du mehr, wie Du besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen Social Media strategisch sinnvoll und effektiv einsetzt. Ihr Seid dran Welche Erfahrungen habt Ihr bereits mit Social Media gemacht? Habt Ihr vielleicht noch einen Tipp, den Ihr hier vermisst? Oder haben Ihr vielleicht eine Frage? Der Beitrag Social Media ist nicht nur Facebook und Instagram, sondern Unternehmensstrategie! erschien zuerst auf Antje Schmidt-Wolf.
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