Unsere kleine Farm - die ersten Schritte im Herbst 2015

Juhu! Wir sind nun ein bio-zertifizierter Betrieb im ersten Jahr der Umstellung!! Die Kontrolleurin war da und nun knnen wir das sogar hochoffiziell auf unsere Etiketten schreiben. Was wir sonst noch in diesem Herbst erreicht haben? Auf dem Acker direkt an unserem Haus fhren wir einen erbitterten Kampf gegen das Unkraut. Wir hacken und jten und hacken und jten und ernten tatschlich Radieschen, Salat und Feldsalat. // Auf dem Gemseland haben wir bis zum ersten Frost tief wurzelnden Ackerschachtelhalm ausgegraben, eine Sisyphosarbeit, die Petra schon mal die Sinnfrage stellen lsst. Aber Alex ist berzeugt: Jahr fr Jahr wird er weniger. Wir haben dort Rhabarber und Blumenstauden gepflanzt, Wasserrohre eingegraben und den letzten Schnittlauch geerntet. // Auf dem sehr verwilderten Obstland konnten wir noch ein paar Zwetschgen und Birnen ernten und Unmengen von pfeln - schne alte Sorten, wie Ingrid Marie, Glockenapfel, Gelber Kstlicher, Jonagold, Holsteiner Cox, Cox Orange, Boskoop. // Einen Teil davon haben wir eingelagert und verkaufen ihn bis Anfang 2016 in unserer Abokiste - leider ist es zu warm fr langes Einkellern. Den weitaus greren Teil aber haben wir an zwei Tagen zum Saftpressen nach Lneburg gefahren. Hier stand Ritchies mobile Saftpresse und mit seiner Hilfe konnten wir den Saft von unseren eigenen pfeln in Flaschen eingefllt wiedermitnehmen - gar nicht hufig zu finden. Oft bekommst du nur ein quivalent entsprechend der Menge der pfel, die du zur Saftpresse gebracht hast. Der Aufwand hat sich gelohnt. Unser Saft schmeckt fantastisch. Diejenigen, die ihn bisher probiert haben, sagen, es sei der Beste, den sie je in ihrem Leben getrunken haben. // Damit uns auch in den nchsten Jahren eine reiche Ernte geschenkt wird, widmen wir uns unserem Obstland voll Liebe und Hingebung. Baum fr Baum wird beschnitten - der Dschungel muss weichen, denn ohne dichte Krone haben die Bume mehr Kraft, es kommt mehr Licht und Luft an die Frchte und sie werden grer und bleiben gesnder. Um Schdlingen und Pilzen vorzubeugen, spritzen wir regelmig mit selbst hergestellter Schachtelhalm-Jauche. // Bei schlechtem Wetter tten wir unsere Krutertees ein. Der letzte Tee wurde Ende November getrocknet, die Gewrzkruter bleiben unbeschnitten - ein berwinterungsplatz fr Ntzlinge. Ein Leben im Einklang mit der Natur, das ist unser Ziel - deren Vielfalt wird leider durch die industrielle Landwirtschaft immer weiter eingeschrnkt. Auch deswegen halten wir bei uns Sachsenhhner, eine vom Aussterben sehr bedrohte Hhnerrasse. Das Sachsenhuhn ist ein so genanntes Zwiehuhn, das sich sowohl als Fleisch- als auch als Eierlieferant eignet, es legt allerdings nicht so viele Eier und setzt nicht soviel Fleisch an wie hochgezchtete Hybridrassen. Deshalb wird es nicht mehr nachgefragt. Wir haben uns in die schnen Tiere sofort verliebt, auerdem sind alte robuste Rassen als Genpool fr die Zukunft unverzichtbar. Wir hoffen im Frhjahr auf Kken, mgen Fuchs, Marder, Musebussard sie verschonen. // Neulich haben wir tatschlich einen dicken Fuchs, der von der Elbe kam, beobachten knnen. Nichts Ungewhnliches fr unsere Gegend. Wir sehen hier oft Wildtiere: Fasane, Bussarde, Graureiher, Wildgnse. Es gibt regelmig Rehbesuch und groe Feldhasen, sogar direkt am Haus, laben sich an unseren Salaten. Aber wer im Einklang mit der Natur leben will, muss auch teilen knnen. // Autorin: Petra Schild

Netz: Lokales Bio-Gemüse für Hamburg - Ackerperlen
Aktualisiert: 20.6.2023

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