Zimtmiezen / Herbergssuche

Liebe Rosa, ich vermisse Ihre Beiträge, schrieb mir gestern Susanne H. in einer netten Mail. Ach, es sind ganz weit geöffnete Tore, die sie damit bei mir einrennt! Mehrmals habe ich in den letzten Monaten Anlauf genommen und dann nicht die Energie gehabt, einen Beitrag samt Rezept und Foto (und ohne wärs ja nix Gescheites) fertigzustellen. 2015 war einfach nicht mein Jahr: Das Mietshaus, in dem ich wohne, verkauft, Luxussanierung, die alten Mieter sollen sich gefälligst trollen, das Übliche halt. Weil ich nicht weichen wollte, lebte ich das ganze Jahr auf der Baustelle, das geht an die Substanz. Sollte jemand eine Wohnung wissen – bezahlbar, Schwabing, Hochparterre – lassen Sies mich bitte wissen, vielleicht gibts ja mein persönliches Weihnachtswunder So, und jetzt gibt es Gebäck auf den letzten Drücker. Zimtsterne wollte ich Ihnen präsentieren, habe aber meine Sternförmchen nicht gefunden vermutlich verliehen und nicht zurückgekriegt. Aber wieso nicht Zimtherzen oder Zimtmiezen – oder noch besser, weil einfacher: Zimtrauten. Die müssen Sie nämlich nicht ausstechen (was ja immer dazu führt, dass Teigreste bleiben, die wieder verknetet werden wollen, was bei der zähen Masse mühsam ist). Sie schneiden einfach die ganze Teigplatte mit dem Messer so ein, dass Rauten entstehen und haben nur am Rand ein paar weniger schön geformte Stückchen. Brutti ma buoni nennen Italiener solche Teilchen, also: nicht schön aber lecker, und das trifft es genau. Nun zum Teig: Das bisschen Eiweiß im herkömmlichen Zimtsternteig ist nicht dringend nötig, also lassen wir es weg, dann freuen sich auch Veganer über die Plätzchen. Wer die knusprige Baiserhaube obenauf möchte, braucht dafür allerdings doch ein Eiweiß, Alternative ist ein dicker Zuckerguss. Zutaten Für den Teig 200 gemahlene Mandeln 150 gemahlene Haselnüsse 200 g Puderzucker + etwas Puderzucker zum Verarbeiten 2 EL gemahlener Zimt 1 EL Zitronensaft nach Belieben: 1-2 EL Orangeat, ultrafein gehackt Für den Guss 75 g Puderzucker + 1-2 EL Zitronensaft oder Orangenlikör Alle Zutaten zusammen mit 4 EL Wasser zu einem festen Teig verkneten und in einer Schüssel zugedeckt mindestens 1 Stunde ruhen lassen.. Wenn Sie Rauten (oder Quadrate) machen, können Sie den Teig gleich auf dem Backpapier oder der Backfolie etwa 3-4 mm dünn ausrollen. Teigrolle und Unterlage mit Puderzucker bestäuben, damit der Teig nicht festklebt. Ansonsten Sterne oder Herzen oder Miezen dicht an dicht ausstechen – die Ausstechformen in Puderzucker tunken, damit sich der Teig leichter löst –  und vorsichtig auf das mit Backpapier oder Backfolie ausgelegte Blech Bei 150 Grad etwa 12-15 Minuten – kommt drauf an, wie dick oder dünn der Teig tatsächlich geworden ist – backen. Puderzucker mit Zitronensaft oder Orangenlikör zu einer dicken kleistrigen Masse verrühren und die abgekühlten Plätzchen damit bepinseln. Für die klassische Baiservariante wird der Guss bereits vor dem Backen aufgetragen: 1 Eiweiß zu festem Schnee schlagen, nach und nach 100 g Puderzucker einrieseln lassen und die Masse auf die Plätzchen streichen. Auch für diese Variante gilt: Es macht sehr viel weniger Mühe, wenn Sie Rauten statt Sternen machen, weil Sie dann die ganze Fläche in einem Rutsch gleichmäßig mit dem Baiserschaum be-streichen können. Die Backzeit beträgt wie bei der veganen Variante 12-15 Minuten bei 150 Grad. So, nun wünsche ich allen, für die 2015 ein gutes Jahr war, dass das nächste Jahr es mindestens ebenso gut mit Ihnen meint! Sollte das alte Jahr bei Ihnen auch nicht so doll gewesen sein, wünsche ich Ihnen (wie mir selbst), dass 2016 umso besser wird. Sehr herzlich, Ihre Rosa Wolff

zum Artikel gehen