Zum Teufel...warum ist das mit dem Rauchen aufhören so schwer

Rita kann es nicht glauben. Das is jetzt nicht wahr oder? Sie ist stinke sauer und schier fassungslos. Sie hat 5 Tage nicht mehr geraucht und jetzt steht sie hier auf der Party mit einer Fluppe in der Hand. Sie knnte sauer auf Tom sein, der ihr die Zigarette angeboten hat. Es war wie ein Reflex, der sie die Zigarette hat annehmen lassen. Aber Tom hat nicht gewusst, dass sie aufgehrt hat. Sie kocht innerlich vor Wut. Warum schaffen das die andern so locker, mit dem Rauchen aufzuhren und ich nicht. Das ist doch echt zum verrckt werden! knurrt sie innerlich vor sich hin. Die Antwort auf Ritas Frage ist relativ einfach, weil wir es hier mit einer Sucht zu tun haben. Und zwar auf krperlicher sowie auf psychischer Ebene. Und wenn ich nicht wei, was es damit auf sich hat, hnge ich halt schnell wieder am Glimmstngel und koche mich selbst ein, bin verzweifelt und frustriert. // Woran erkenne ich jetzt, dass ich abhngig bin? Spannende Frage. Eines ist auf jeden Fall klar, in der Regel merkst Du es zu spt. Wir unterschtzen die schtig machende Komponente der Zigarette zu lange und glauben bis zu letzt immer noch alles unter Kontrolle zu haben. So betonen Raucher nicht selten: Ich knnte jederzeit aufhren, wenn ich nur wollte! Und wenn wir denn wollen, bekommen wir die Macht der Sucht deutlich zu spren. In der Medizinspricht man von Tabakabhngigkeit, wenn drei der Folgenden 6 Kriterien innerhalb der letzten 12 Monate aufgetreten sind: Starkes Verlangen, Tabak zu konsumieren. Eingeschrnkte Kontrolle ber Beginn, Beendigung und Menge des Konsums. Ambivalenz beim Rauchen eigentlich will ich aufhren und rauche hier trotzdem Auftreten einer Toleranzentwicklung d.h. um eine gleichbleibende Wirkung zu erzielen, muss ich immer mehr Zigaretten rauchen. Zunehmende Vernachlssigung anderer Aktivitten und Interessen zugunsten des Konsums. Rauchen, obwohl es negative Konsequenzen (gesundheitliche Schden) hat. Auftreten von Entzugserscheinungen bei Reduzierung oder Beendigung des Konsums Entzugserscheinungen? Was ist denn damit gemeint? Mit Entzugserscheinungen sind Symptome gemeint, die auftreten knnen, wenn wir dem Krper ber einen lngeren Zeitraum kein Nikotin mehr zu fhren: niedergeschlagene Stimmung Schlafstrungen Erhhte Reizbarkeit Nervositt oder innere Unruhe verminderte Konzentrationsfhigkeit verlangsamter Puls gesteigerter Appetit sozialer Interaktionen, die ihn wiederkehrend zum weiterrauchen verfhren oder verfhrt haben, und seiner innerpsychischen Situation inklusive der Entzugssymptomatik. Die krperliche Nikotinabhngigkeit Das Nikotin in der Zigarette ist vorrangig fr die krperliche Abhngigkeit verantwortlich. Das hohe Abhngigkeitspotenzial von Tabakrauch liegt laut Wikipedia zwischen dem von Alkohol und Kokain. Das Nikotin gelangt durch das Inhalieren in sekundenschnelle ins Gehirn, wodurch eine Dopamin- und Adrenalinausschttung veranlasst wird. // Der Krper hat sich nach relativ kurzer Zeit an das Nikotin gewhnt und sich angepasst, indem er vermehrt Rezeptoren fr das Dopamin angelegt hat. Die Intensitt der krperlichen Entzugserscheinungen ist von Raucher zu Raucher sehr unterschiedlich. Sie mssen nicht zwangslufig auftreten. Laut IFT Mnchen haben 50% der Rauchaufhrwilligen keine krperlichen Entzugserscheinungen. Und wenn doch haben sie die Strke eine Grippe und dauern ungefhr eine Woche oder 10 Tage an. Das was das unwiderstehliche Verlangen nach einer Zigarette auslst, ist die psychische Abhngigkeit. So berichteten viele meiner Patienten von Situationen, in denen sie fr eine lngere Zeit nicht rauchen konnten und das auch kein Problem fr sie war. Uschi hat 9 Monate whrend der Schwangerschaft auf ihre Zigarette verzichtet und hatte keine Probleme, aber sobald das Baby da war, war auch die Zigarette wieder da. Eine krperlicher Abhngigkeit kann hier nach neun Monaten nicht das Motiv zum Wiederanfangen gewesen sein. Es war die psychische Abhngigkeit, die Uschi wieder zum Rauchen gebracht hat. Genauso war es bei Otto. Otto ist Montagearbeiter. Er hat stundenlange Heimfahrten im Bulli mit seinen Kollegen, ohne Zigarette hinter sich zu bringen. Kein Problem, aber sobald sein Zuhause in Sicht ist, meldet sich sein Kopfkino und sein Verlangen. Er scharrt innerlich schon mit den Hufen bis die Bullitr sich ffnet. Die Stunden vorher war das Nichtrauchen fr ihn kein Problem. Was hat es jetzt mit der psychischen Abhngigkeit vom Nikotin auf sich? Bleiben wir mal bei Otto. Verlangen ist fr ihn whrend der stundenlangen Fahrt kein Thema, es wird erst Du durch psychologische Reize ausgelst. Sein Reiz ist das nahende Ende der Fahrt. Seine Feierabendzigarette als Belohnung. Fr andere ist der Auslser der erste Kaffee nach dem Aufstehen. Gerade die Befreiung aus der psychischen Abhngigkeit von Nikotin fllt vielen besonders schwer. Das Rauchen hat wie auch der Suchtstoff bei anderen Schten wie Alkohol, Kokain, Medikamenten unterschiedliche soziale und psychologische Aufgaben bernommen. Beim Nikotin kommt noch hinzu, dass es legal ist. Es kann es jederzeit im ffentlichen Alltag konsumiert werden. Wie schon bei Otto beschrieben, wurde im Laufe der Raucherkarriere das Rauchen emotional mit einer bestimmten Situation wie Kaffee trinken, Pause machen, Unsicherheit berspielen, Party machen usw. verknpft. Wird dieses Muster immer wieder und wieder wiederholt, wird unbewusst ein Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der Situation hergestellt. Die Situation selbst wird zum Auslser und hat eine Signalfunktion fr den Raucher. Die Vorstellung dieses Ritual ohne Zigarette auszufhren, ist fr den Raucher dann undenkbar. Es fehlt einfach etwas. Wir glauben schlielich, Rauchen ist genussvoll, gemtlich, entspannend und belohnend. Wir haben eine klare Erwartungshaltung an das Rauchen: Jetzt eine Rauchen und es geht mir besser! Das Rauchen wird an alltgliche Rituale, Menschen und Stimmungen gebunden. Es wird geraucht, ohne gro darber nachzudenken, ob diese Zigarette jetzt wirklich sein muss. Sie ist zur Routine geworden wie das morgendliche Zhne putzen. Vollautomatisch, wie bei Rita auf der Party. Wir setzen in der Falle. // Viele Raucher sagen, dass die Zigaretten sie beruhigen wrden. Was Du aber an dieser Stelle nicht vergessen darfst ist, dass die beruhigende Wirkung der Zigarette auch darauf zurckzufhren ist, dass die vorherige Unruhe auf das Verlangen nach erneuter Nikotinzufuhr zurck zu fhren ist. Das Suchtverlangen hat mich unruhig werden lassen. Das heit, die Unruhe wre gar nicht entstanden, wenn sie nicht rauchen wrden. Und jetzt wird das ganze zu einem sich selbsterhaltenden System und der Teufelkreis hat sich geschlossen. Fazit Wenn Du wirklich mit dem Rauchen aufhren willst, solltest Du wissen, ob bei Dir eine psychische oder krperliche Abhngigkeit vorliegt. Nur wenn Du darum weit kannst Du den Ausstieg aus der Sucht vernnftig planen und erfolgreich umsetzen. Bei einer psychischen Abhngigkeit solltest Du, die Mythen um die Zigarette auflsen und Dir Deine Rituale bewusst machen, die bei Dir Suchtverlangen auslsen. Wenn eine krperliche Abhngigkeit im Vordergrund steht, solltest Du klren, ob Nikotinersatzprparate sinnvoll sind. brigens hier noch mal die klare Ansage: Rauchen bedeutet immer ein Risiko einzugehen, selbst bei nur drei Zigaretten tglich schadest Du Deiner Gesundheit und wirfst wertvolle Lebensjahre in den Rauch.

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