Die Erstligaringer des AV Germania Markneukirchen haben beim Serienmeister SV Wacker Burghausen die 14:20-Niederlage in Grenzen gehalten. Allein vier vorzeitige Siege der Burghauser bedeuteten 16 Punkte für die Gastgeber, die mit diesem Sieg vor 350 Zuschauern in der Sportparkhalle die Tabellenführung in der Oststaffel verteidigten. Doch Markneukirchen trat die Heimreise erhobenen Hauptes an, mit vier Siegen haben die Schützlinge des Trainergespanns Andre Backhaus/Andy Schubert die Erwartungen voll und ganz erfüllt. Und es hätten gut und gerne noch einige Zähler mehr sein können, denn Patryk Dublinowski (86 kg/FR) und Anatolii Buruian (61 kg/FR) unterlagen denkbar knapp. Doch der Reihe nach; denn die Begegnung begann für Markneukirchen verheißungsvoll. Mehmet Yüce (57 kg/GR) verbuchte vier Mannschaftspunkte schon an der Waage, denn Burghausen stellte in diesem Limit keinen Gegner. Im schwersten Limit bot Burghausen mit Erik Thiele einen der besten, deutschen Freistilspezialisten auf, der gegen Markneukirchens ukrainischen Neuzugang Danylo Kartavyi durch eine Passivitätsverwarnung in Führung ging, doch dann punktete nur noch der AVG-Schwergewichtler, der seinen 12-Kilo-Gewichtsvorteil geschickt ausnutzte, zum 7:1-Endstand. Einen starken Kampf bot Anatolii Buruian (61 kg/FR) gegen den Europameister von 2022 Vladimir Egorov, der bereits 2017 von Russland nach Nordmazedonien wechselte und schon einige Jahre für Burghausen in der Bundesliga kämpft. Buruian trotzte Egorov ein 4:7 ab. Der Moldawier führte zunächst mit 4:0, doch dann wurde Egorov bei seinem ersten Saisonkampf für Burghausen immer stärker und drehte die Begegnung. Es wurde immer ruhiger in den Zuschauerreihen, denn auch Anton Vieweg (98 kg/GR) punkteten gegen Burghausens Routinier Ramsin Azizsir. Der aus Hof stammende Azizsir begann stark, führte bereits 3:0, als er in einen Konter des für Markneukirchen ringenden Lugauer’s lief, Vieweg nutzte die Chance zum Schultersieg. Der AVG Markneukirchen führte damit in Burghausen nach vier Kämpfen mit 10:2. Im letzten Duell vor der Halbzeitpause stand AVG-Leichtgewichtler Dustin Scherf (66 kg/GR) gegen Christoph Krämer mit 0:16. Kurz vor dem Pausengong hatte DRB-Auswahlringer Krämer die Differenz von mindestens 15 Punkten erreicht, die zum Abbruch durch technische Überlegenheit führen. Somit stand es zur Pause nur noch 10:6 für die Gäste aus Markneukirchen. Zum Start der zweiten Hälfte des Kampfabends ließ der SV Wacker Burghausen die Muskeln spielen und zog mit vier Siegen in Folge auf 20:10 davon. Patryk Dublinowski (86 kg/FR) kam gegen dem Burghauser Eduard Tatarinov nicht zurecht und unterlag mit 0:5 Punkten. Justin Müller (71 kg/FR) hatte mit Ismail Muszukajev den Europameister von 2022 vor der Brust, der im selben Jahr auch WM-Bronze erkämpfte. Gegen diesen Weltklasseringer, der 2019 von Russland nach Ungarn wechselte, hielt sich das Markneukirchner Eigengewächs viereinhalb Minuten wacker, als Muszukajev den Sack zum 18:2 zu machte. Luca Dariozzi (80 kg/GR) prüfte den deutschen U-23-Weltmeister von 2021 auf Herz und Nieren, doch nach 4:39 Minuten hatte Ibaev beim 17:1 ebenfalls die nötige Punktdifferenz zum Abbruchsieg durch technische Überlegenheit zusammen. Marco Stoll (75 kg/GR) fand sich gegen den Wackeraner Michael Widmaier bereits nach einer Minute Kampfzeit auf beiden Schultern wieder, erst Mokhmad Dadaev (75 kg/FR) schaffte es noch einmal für Markneukirchen zu punkten, sein vorzeitiger 16:0-Sieg war jedoch nur noch Ergebniskosmetik zum 14:20-Endstand aus Sicht des AV Germania Markneukirchen. "Wenn Luca Dariozzi seinen Kampf gewinnt, oder Patryk Dublinowski die Begegnung noch drehen kann, dann schaffen wir in Burghausen eine handfeste Sensation gegen den Serienmeister", so AVG-Trainer Andre Backhaus, der mit der Leistung seiner Mannschaft hochzufrieden war. Text: Jörg Richter Bild: Roman Hölzel (Burghausen)
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