Die Hinrundenanalyse der Bundesligaringer des AVG

Die Hinrunde der 1. Ringer-Bundesliga ist abgeschlossen, die Tabelle der Vorrundengruppe Ost präsentiert sich zweigeteilt. Die Play-Off-Kandidaten SV Wacker Burghausen, ASV Schorndorf, SC Kleinostheim und KSC Hösbach können die Hallen für die Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft eigentlich schon buchen, der AC Lichtenfels, die KG Baienfurt/Ravensburg, sowie der AV Germania Markneukirchen und Schlusslicht RSV Rotation Greiz kämpfen gegen den Abstieg. Der Mannschaftsleister des AV Germania Markneukirchen, Jörg Guttmann hat mit der Verpflichtung der drei moldawischen Ringer Mihail Bradu, Anatolii Buruian und Alexandru Solovei ein glückliches Händchen bewiesen, alle drei wurden vor allem durch ihren unbändigen Kampfgeist sofort zu Publikumslieblingen. Noch wichtiger ist hingegen die breite Achse mit deutschen Ringern, die der AVG Markneukirchen auf die Matte schickt. Roman Walter, Tim Hamann, Marco Stoll, Justin Müller, Anton Vieweg und Franz Richter sind ein Stamm, den nur wenige Erstligavereine vorweisen können. Dazu kommen Mokhmad Dadaev der mit N6-Status nicht ins Ausländerkontingent fällt und Patryk Dublinowski, der neben seinen polnischen-, auch einen deutschen Pass besitzt. „Nimmt man allein Marco Stoll, Roman Walter, Justin Müller und Franz Richter, die alle auch ihr Erststartrecht für Einzelmeisterschaften beim AVG Markneukirchen haben, so sind wir wirklich gut aufgestellt“, so der Vorsitzende des AVG Jens Berndt, der dabei auch die Mannschaftspunkte im Auge hat, denn jeder Ringer wird nach seinem Status (Eigengewächs, nationale Erfolge, ausländische Verstärkung und internationale Erfolge mit Punkten versehen). Ein Eigengewächs schlägt mit minus zwei Zählern zu Buche, ein internationaler Spitzenringer mit acht Punkten. Insgesamt darf keine Mannschaft über 28 Punkte aufbieten, sonst wird der Ringer mit der höchsten Punktzahl (also der Beste) aus der Mannschaft gestrichen. „Damit haben wir keine Probleme, wohl aber mit den Visa für die Einreise türkischer und russischer Verstärkungen, die in diesem Jahr durch die deutschen Botschaften nicht ins Land gelassen wurden“, verweist Jörg Guttmann auf das Fehlen von Valerie Borgoiakov und Darsam Dzhaparov. Dennoch hat sich die Markneukirchner Mannschaft in der neu errichteten Schrott-Stark-Arena erstaunlich gut präsentiert und auch gegen überlegene Mannschaften stark mitgerungen.“Es konnte sich keiner erlauben, mit schwacher Mannschaft zu uns zu kommen“, so AVG-Trainer Andre Backhaus zufrieden mit dem Hinrundenauftritt seines Teams. Herausragend war der Sieg von Alexandru Solovei gegen Weltmeister Ibrahim Ghanem, aber auch die Leistung von Justin Müller gegen Tim Müller, oder die gesamte Hinrundenserie von Franz Richter im Schwergewicht, der nur einen Kampf verlor, aber am letzten Hinrundenkampftag wegen einer schmerzhaften Fingerverletzung fehlte. Doch auch ohne Franz Richter wurde die wichtigste Begegnung der Hinrunde beim RSV Rotation Greiz vor 1000 Zuschauern mit 17:11 gewonnen. „Wir haben die Großen in dieser Staffel geärgert und gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn gewonnen“, zieht Mannschaftsleiter Jörg Guttmann ein positives Resümee der Hinrunde und lobt vor allem den Kampfgeist seiner Mannschaft. Am kommenden Samstag startet der AV Germania Markneukirchen in die Rückrunde, wobei die Stilarten in den 10 Gewichtsklassen wechseln. Damit ist für Schwergewichtler Franz Richter die Mannschaftssaison beendet und der DRB-Auswahlringer kann sich nun in Finnland auf die Militär-Weltmeisterschaft Ende November in Baku (AZE) vorbereiten. Der ukrainische Schwergewichtsmeister Daniel Kartavyi rückt im schwersten Limit, in dem jetzt Freistil gerungen wird, in die Mannschaft. Der Vorteil des AVG in der Rückrunde: „… wir kämpfen gegen Lichtenfels, Baienfurt/Ravensburg und gegen Greiz zu Hause“, setzt das Trainergespann mit Andy Schubert und Andre Backhaus weiter auf mannschaftliche Geschlossenheit, viel Kampfgeist und den Rückhalt der vielen Fans. Jörg Richter Fotos: J. Richter

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