Kolumne Nr 27

Aus Sicht einer Mutter: „Diesen Morgen habe ich meine 10-jährige Tochter bereits 5-mal von einem Ort zu einem anderen gesetzt. Zuerst im Bett aufgesetzt, dann in den Rollstuhl, vom Rollstuhl in den Sitzstuhl in welchem sie am besten ihren Rumpf und die Arme kontrollieren kann, um zu essen. Von dem Stuhl wieder in den Rollstuhl und vom Rollstuhl in den Autositz. Mein Rücken schmerzt! Doch soll ich jammern? Nein, denn mir geht es gut, doch meine Tochter braucht mich!“ Als Kinder-Therapeutin, sage ich, wir betreuen nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie. Gerade in der langjährigen Begleitung sind wir oft die Ersten, die eine Überlastung bei den Eltern erkennen. Ein 1-jähriges Kind mit einer Körperbehinderung ist noch leicht zu heben und tragen. Doch bereits das tägliche Heben und Tragen eines 3-jährigen Kindes kann zu Überlastung führen. Deshalb ist es enorm wichtig, bereits früh an Hilfsmittel und Strategien zu denken, die den Alltag mit einem Kind mit Körperbehinderung erleichtern und die Eltern dementsprechend zu beraten. Ramezani und Kollegen untersuchten, welche Risikofaktoren, zu lumbalen chronischen Rückenschmerzen bei Müttern von Kindern mit Zerebralparese führen können.1 Es wurden 171 Mütter befragt, 90 davon litten an chronischen Rückenschmerzen, 81 hatten keine Rückenschmerzen. Die Autor*innen identifizierten folgende Faktoren, die chronischen Rückenschmerzen entgegenwirken können: Die Vermeidung von pflegebedingten schädlichen körperlichen Aktivitäten (Heben des Kindes), die Aufrechterhaltung des eigenen Körpergewichts (Body-Mass-Index) und die Wissenserweiterung über korrekte Hebe-/Handhabungstechniken. Diese Studie wurde in Teheran durchgeführt. Alle Mütter in dieser Studie waren hauptberuflich Hausfrauen und somit die Hauptbetreuungsperson der Kinder. Die Kinder waren zwischen 2 und 10 Jahre alt bei der Befragung. Leider wurde nicht untersucht, ob das Alter der Kinder einen Einfluss auf den Zeitpunkt des Auftretens der Rückenschmerzen hatte. Eltern sind nach der Geburt eines Kindes stark gefordert und wenn das Kind Einschränkungen hat noch mehr. Es bleibt kaum Zeit für sich selber zu sorgen. Zum Beispiel finden Mütter keine Zeit eine Rückbildungsgymnastik zu besuchen, oder ihre sportlichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Für das Kind mit einer Einschränkung ist es jedoch unerlässlich, dass seine Eltern gesund sind und bleiben. Denn es ist noch mehr als jedes andere Kind auf seine Eltern angewiesen und wird es vielleicht sein Leben lang bleiben. Umso mehr sollen und dürfen wir uns in der Therapie die Zeit nehmen auf die Gesundheit der Eltern einzugehen, indem wir sie professionell Beraten. Indem wir Hilfsmittel, welche den Alltag vereinfachen, frühzeitig ansprechen und eine Beratung mit einer Hilfsmittelfirma vorschlagen. Ein wichtiger Punkt von Anfang an ist das Handling. Dieses sollte sowohl die Entwicklung des Kindes unterstützen und auch ökonomisch für die Eltern sein. Hier können alle, das Kind und die Eltern, von unserer Expertise profitieren. Quellenangaben Ramezani, M., Eghlidi, J., Pourghayoomi, E. & Mohammadi, S. Caring-Related Chronic Low Back Pain and Associated Factors among Mothers of Children with Cerebral Palsy. Rehabil. Res. Pract. 2020, (2020). Der Beitrag Kolumne Nr 27 erschien zuerst auf Die Bobath-Vereinigung e.V..

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AcroYoga in der KulTour Kolumne der Nürnberger Nachrichten 31.05.2017

Dieser Artikel erschien am 31.5.2017 in den Nürnberger Nachrichten http://www.nordbayern.de Über AcroYoga gibt es so viel erzählen, dass ein einzelner Artikel natürlich gar nicht ausreicht. Der Journalist Stefan Gnad hat eine kleine Zusammenfassung über

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Tyler Mitchell wird Fotokolumnist beim ZEITmagazin

Mit der heutigen Ausgabe (24/2024) startet die Kolumne des amerikanischen Fotografen Tyler Mitchell im ZEITmagazin. Der 29-Jährige zeigt und kommentiert ab sofort jede Woche eines seiner Bilder. „Tyler Mitchell ist einer der wichtigsten Kunst- und Modefot

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Cannabis-Gesetz ist Meilen- und Prüfstein zugleich

Die Teil-Entkriminalisierung der Cannabis-Konsumenten stellt das Reinheitsgebot der deutschen Demokratie auf den Prüfstand     Eine Kolumne von Sadhu van Hemp     Der Bundestag ist ein Ort gelebter Demokratie. Dort versammeln sich die, die in freien Wahle

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Marcel Fratzscher kritisiert gekürzte Leistungen für Geflüchtete: Ein teurer Irrglaube

Manchmal wünscht man sich ja wirklich Politiker, die einfach mehr beherrschen als nur das Einmaleins der „schwäbischen Hausfrau“, die nicht mit falschen Erwartungen Kürzungen verlangen oder gar beschließen, ohne die geringste Ahnung von den Folgen zu habe

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Kolumne Nr 29

Wie unterschiedlich Therapie nach einer Frühgeburtlichkeit stattfinden kann, erstaunt mich immer wieder. Es hängt zum einen von den betreuenden Fachpersonen auf der Neonatologie und zum anderen von den nachbetreuenden Kinderärzt*innen ab. Die Entscheidung

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