Zeugen Jehovas und ihre Schwarze Rhetorik

Wie man durch gekonnten Einsatz sprachlicher Mittel Menschen beeinflusst und an sich bindet? Link zum Video: https://youtu.be/BOKsLSs8uSs   Warum fallen so viele Menschen auf die Lehre der Zeugen Jehovas rein. Man könnte fast meinen das es Menschen gibt, die von ihren Lehren direkt angezogen werden. Hierfür mag es viele Gründe geben. Meines Erachtens wäre es zu oberflächlich anzunehmen das diese Menschen einfach nur „naiv“, „haltsuchend“ oder „labil“ sind. Es ist keine Frage der Intelligenz, ob jemand Zeuge Jehovas wird oder nicht. In ihren Reihen befinden sich Menschen aus allen sozialen Schichten, vom ungelernten Arbeiter bis zum Arzt oder Rechtsanwalt.   Es muss also ein Mittel geben, das es der Wachtturm-Gesellschaft ermöglicht, auch belesene, gebildete Menschen für sich zu gewinnen und an sich zu binden. Auf eines dieser Mittel möchte ich in diesem Artikel aufmerksam machen. Es ist die Sprache und die Rhetorik, deren sich die Schreiber der Wachtturm-Literatur bedienen. Wer den Wachtturm aufmerksam und bewusst liest, und ganz gezielt auf die sprachliche Rhetorik achtet wird erstaunt sein, wie tief die Wachtturm Gesellschaft in die Trickkiste greift, um sich die Zustimmung der Leser zu sichern und das vereinende „WIR“  zu stärken. Hier einige typische Wendungen aus der Wachtturm Literatur, Zitat:   “Wir möchten dadurch nicht nur unseren Mitmenschen helfen, sondern auch unsere Liebe zu Jehova unter Beweis stellen. Außerdem möchten wir zeigen, dass wir Jesus lieben und Wertschätzung für seine große Liebe uns gegenüber haben.“   Wir wissen auch: Wenn wir in Prüfungen die Lauterkeit bewahren, bezeugen wir, dass Jehovas universelle Souveränität zu Recht besteht.“   Wir wissen, warum Jesus die Glieder der leitenden Körperschaftauserwählt zu Königen auswählen wird. Wir wissen, wir wollen, wir zeigen, so erzeugt man Zustimmung und ein Zugehörigkeitsgefühl, oder besser gesagt ein Elitedenken.   Die grundlegende grammatische Person in den Wachtturm-Studienartikeln ist die 1. Person Plural. Dabei handelt es sich fast durchweg um ein inklusives „wir“, des Senders und des Empfängers. Bei der Verwendung dieses „wir“ postuliert der Sender vor allem, durch wir wollen, wir wissen, ein gemeinsames Weltbild und Wertesystem mit dem Empfänger.   Jesus strebte niemals danach, Menschen durch die Macht der Redekunst zu bewegen. Er wollte, dass Menschen vom Inhalt Seiner Botschaft bewegt werden. Besonders in der Bergpredigt finden wir ein Beispiel dafür, das Jesus auf das „wir“ und damit auf ein Elitedenken verzichtete. Anstatt zu sagen, Selig sind „wir“, da „wir“ geistlich arm sind, oder „Selig sind „wir“, da wir Leid tragen“, sagt er „Selig sind, die da geistlich arm sind; oder „Selig sind, die da Leid tragen. Mir ist keine Stelle bekannt in der Jesus das vereinende „WIR“ gebrauchte.   Das vereinnahmende „WIR“ wird zur Zeit gerne und immer wieder benutzt um die Menschen zu trennen, wir die Guten, die Demokratieverteidiger, und dort die Bösen Demokratiefeinde. Wenn ein Zuhörer oder der Leser, wieder und wieder, in einen bestimmten Standpunkt eingebunden wird, wird er diesen Standpunkt leicht zu seinem eigenen machen. Dieser gemeinsame Standpunkt, mit banalen Aussagen begründet führt im Laufe der Zeit dazu, dass der Leser auch bereit ist selbst banale Ansichten zu übernehmen, ohne den Wahrheitsgehalt näher zu prüfen.   Schwarzen Rhetorik begegnet uns in verschiedene extrem manipulativen, aber auch wirkungsvollen Formen. Da wäre das Scheinargument, auch „Strohmannargument“. Dabei handelt es sich um Erklärungen, die wie ein gültiges Argument aussehen, aber falsche Behauptungen oder Begründungen enthalten. Diese sind versteckt und fallen den meisten nicht auf. Es werden Tatsachen vorgegeben, die es nicht gibt. Beispiele:   Und in der Wachtturmliteratur ist zu lesen: „Wir vertrauen dem Sklaven, weil wir wissen das er von Jesus eingesetzt wurde . Ein Scheinargument, denn Menschen, die ihre Autorität mit Gott begründen, können sich ebenso irren, wie jeder andere Mensch. Wer diese Scheinargumente und fiesen Manöver nicht kennte, geht dem Manipulanten auf den Leim.   Auf die Frage, wie  funktioniert Bewusstseinskontrolle eigentlich, erhält man meist konfuse Aussagen. Es gibt sogar Einige die der Meinung sind „Bewusstseinskontrolle“ das gibt es nich! Tatsächlich ist das Thema hochkomplex und schwer zu erklären. Wer ein klares Verständnis davon entwickeln möchte, muss sich Wissen auf Psychologie, Philosophie, Argumentationstheorie, Soziologie usw. aneignen.   Dieser Artikel kann und möchte eigentlich nur versuchen, die Formen der Beeinflussung für jeden etwas verständlich zu machen. Und wie im vorherigen Artikel gezeigt, begegnen wir der schwarzen Rhetorik nicht nur im religiösen, sondern auch im ganz normalen politischen Alltag.  Leider gibt es derzeit zu diesem Thema keinen Begriff, der das Phänomen perfekt auf den Punkt bringt. Alle Bezeichnungen haben ihre Vor- und Nachteile. So haben die Ausdrücke Gedankenkontrolle, Umerziehung, Zwangsüberredung, Gehirnwäsche, psychologische Nötigung und mentale Programmierung, um nur einige zu nennen, ihren ganz speziellen Grad der Beeinflussung.   Alle diese Begriffe implizieren - mehr oder weniger, dass das Opfer von einem Dritten  so beeinflusst wird, dass es bereit ist im Interesse des Beeinflußers zu handeln. Er wird zu einer Handlung geführt, die  er von sich aus niemals tun würde. Die beeinflussten Personen werden marionettenähnlich von außen gesteuert.   Vor diesem Hintergrund sollten sich Zeugen Jehovas ehrlich fragen, sind meine Handlungen, Entscheidungen und Tätigkeiten authentisch ? Entscheide ich mich gegen eine Bluttransfusion aus meiner Überzeugung oder aus einem „Wir-Gefühl“ heraus, weil, als Zeugen Jehovas verweigert man eine Bluttransfusion. Entscheide ich mich als junger Mensch für ein bescheidenes und „einfaches Leben“ und verzichte auf eine, meinen Fähigkeiten angemessene Ausbildung, aus meiner Überzeugung heraus oder nur um mir als Pionier meine Anerkennung in der Wir-Gruppe zu holen?   Frage dich deshalb. Konnte ich meine Entscheidungen als Zeuge Jehovas ohne äußere Beeinflussung treffen? Meide ich meine Ausgeschlossenen Freunde und Verwandte, weil „ich“ es will, oder weil es von mir gefordert wird, quasi aus einem „Wir-Gefühl“ heraus. Spätestens hier werden viele erkennen, dass sie gegen ihre Natur handeln.   Sollte die WTG eine neue Erkenntnis in dieser Frage bekannt geben wird es sich zeigen ob deine Entscheidung deinem inneren Entsprach. Ich denke da an die Erlaubnis einen Vollbart zu tragen. Erstaunlich wie schnell selbst Glieder der leitenden Körperschaft  ihre Meinung dazu änderten. Handelt jemand, der unter Bewusstseinskontrolle steht, authentisch oder in gewisser Weise unter Zwang? Ähnelt er einer Marionette oder doch eher nicht? Kann er seinen freien Willen noch ausüben? Um diese Fragen zu beantworten, ist es zunächst notwendig zu verstehen, was authentisches Handeln bedeutet.   Angewendet auf Personen bedeutet Authentizität, sich gemäß seinem wahren Selbst, d. h. seinen Werten, Gedanken, Emotionen, Überzeugungen und Bedürfnissen auszudrücken und dementsprechend zu handeln, und sich nicht durch äußere Einflüsse bestimmen zu lassen.  Doch Zeugen Jehovas sind in der Regel vollkommen überzeugt, dass sie freiwillig gemäß ihren Werten, Gedanken, Überzeugungen handeln, auch wenn sie sich streng an das halten, was seine Religionsgemeinschaft vorgibt. Doch hier sind sie einer Täuschung erlegen? Warum kann man das sagen?   Nun, hierzu müssen wir tiefer in die Psychologie der Authentizität einsteigen. Zu jeder Entscheidung im Leben eines Menschen melden sich innerlich teils widersprüchliche Stimmen. Hierzu ein Beispiel: Eine junges Zeugen-Paar ist verlobt, und beide wissen, dass Geschlechtsverkehr erst nach dem Besuch des Standesamtes stattfinden darf. Doch es fällt schwer, besonders dem jungen Mann sich daran zu halten. Es melden sich verschiedene Stimmen.   Von Sex sofort, - weil, - wir lieben uns doch, bis zum Moralapostel der sagt, wenn du jemanden liebst dann wirst du auch warten wollen! Und natürlich spielt auch das theokratisch geschulte Gewissen eine Rolle, welche rigoros befiehlt: „Sex vor der Ehe ist undenkbar, - eine schwere Sünde gegen Jehova, kommt nicht in Frage.“   Dieses Gewirr spielt sich im Kopf der Beiden ab, sie sind hin- und hergerissen. Authentisches Handeln hieße nun, zwischen den einzelnen Stimmen eine Einigung herbeizuführen. Ist das möglich? Wäre ein authentisches Handeln in dieser Situation überhaupt möglich?  Ja, aber nur - wenn sie der Gewalt der Sünde zu widerstehen, was erfahrungsgemäß sehr schwer ist. Um zu verstehen was gemeint ist lasst uns den Brief des Apostel Paulus an die Römer, in Römer 7 betrachten.   Dort beschreibt Paulus seinen Kampf, den jeder Mensch zu kämpfen hat. Von Natur aus sind wir Menschen, so Paulus, der Gewalt der Sünde ausgeliefert und werden von unseren selbstsüchtigen Wünschen beherrscht, was letztendlich zum Tod führt. Er selbst mache an sich ständig diese Erfahrung, Zitat Römer 7:21:   Von Natur aus sind wir alle der Gewalt der Sünde ausgeliefert und werden von unseren selbstsüchtigen Wünschen beherrscht, so dass wir taten, was letztendlich zum Tod führt. Doch Gott sei Dank, - so Paulus „durch unseren Herrn Jesus Christus sind wir (von den Folgen) der Sünde bereits. So befand sich Paulus, wie jeder Mensch, in einem Zwiespalt: Mit seinem Denken wollte er dem Gesetz Gottes folgen, mit seinen Taten aber folgte er dem Gesetz der Sünde.   Damit soll nicht gesagt werden, einem Paar sei es nicht möglich dem Gesetz der Sünde zu widerstehen. Es gibt zahlreiche Fälle von Paaren, die dies wollten und auch schafften. Aber es gibt weitaus mehr Fälle, auch unter Jehovas Zeugen, die ihr Leben lang unter ihrem theokratisch geschulten Gewissen leiden weil sie auf diesem Gebiet versagten. So ein innerer Konflikt kann dramatische Folgen haben, weil kompromisslose theokratische Gedanken Eingang in die Psyche einer Person gefunden haben, und deshalb der Glaube an das Opfer Jesu überdeckt wurde. Hinzu kommt die ständige Rhetorik aus dem Wachtturm mit verdrehten Bibelauslegungen, die bewusst ein schlechtes Gewissen erzeugen, wie zum Beispiel, Zitat:   Nun, lasst uns den angeführten Text lesen. Gemäß dem Wachtturm wird gesagt, dass uns Satan mit Tricks und Täuschung, unter Ausnutzung unserer selbstsüchtigen Wünsche, von JEHOVA abbringen will, was natürlich grundsätzlich richtig ist.   Von alldem spricht Paulus erstaunlicherweise jedoch im Kolosser-Brief nicht. Es geht weder um selbstsüchtige Wünsche noch um Tricks Satans, der uns von Jehova trenne möchte. Im Kontext gelesen erkennen wir, welches Ziel Paulus verfolgte. Vor diesem Hintergrund möchten wir Kolosser 2:2 – 8 im Zusammenhang lesen. Zitat:     Was bedeutet, mit Christus verbunden zu sein? Mit Christus verbunden zu sein ist ein einfaches und kraftvolles Bekenntnis zu ihm und damit verbunden das Eingeständnis der eigenen Sündhaftigkeit. Durch unseren Glauben an Jesus sind wir jedoch mit ihm verbunden. In Jesus bleiben, bedeutet auch nach Johannes 15:7 in seinem Wort, nach dem Gesetz des Christus zu leben, nicht nach dem Gesetz einer menschlichen Organisation. Und zwischen dem, was die Organisation als Gesetz des Christus verkauft besteht ein gewaltiger Unterschied. Das Gesetz des Christus beruht auf Barmherzigkeit und Vergebung, dass Gesetz der Organisation auf Opfer, Werke und Einsatz.  Weder schlechte Umstände oder Gefühle, noch schlechten Nachrichten oder gar Ängste sollten unser Leben lenken, sondern unser Glaube an die Kraft des in Christus lebendig gewordenen Wortes Gottes, das uns nicht verurteilt solange wir, wie Paulus das gute wollen. Auch dann nicht, wenn wir statt das gute das Böse vollbringen. über unserem Leben hat. Römer 8:38-39   Wir leben in schweren Zeiten, und viele Nachrichten einprasseln auf uns ein. Uns berühren viele Ängste und Sorgen, und wie wohltuend ist es in der Gewissheit zu leben, das Christus schon alles für uns tat, damit wir Gottes Anerkennung erreichen können.  Auch die gerade überwundene COVID-19-Pandemie hat psychischen Stress verursacht, den viele immer noch nicht überwunden haben. Von dieser Krise, und den damit verbundenen gravierenden Alltagseinschränkungen waren zwar alle   Menschen betroffen, doch viele hatten besonders Stark unter Ängsten zu leiden. Zum Beispiel Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen des von der Regierung verordneten Lockdowns.  Ja!  Satan will uns gefangen nehmen. Er will uns den Glauben und die Hoffnung rauben. Hinzu kommt, dass Religionsführer wie die der WTG  in seinem Sinn handeln, und ihren Anhängern ein schlechtes Gewissen einreden, vergleichbar mit Politikern, die in der sogenannten COVID-Pandemie sogar den Kindern einredeten, Schuld am Tode ihrer Großeltern zu sein, sollten sie die Maßnahmen nicht einhalten. Mit Hilfe dieser Art schwarzer Rhetorik versucht auch die WTG ihren Anhängern ein schlechtes Gewissen zu machen, indem sie sagt sie würden Blutschuld auf sich zu laden, sollten sie im sogenannten „Predigtdienst“ nachlassen.   Zum Schluss möchte ich noch auf einige Kommentare auf den ersten Artikel zum Thema „schwarze Rhetorik“ eingehe. Einige erkennen, oder wollen nicht erkennen, das Politiker und Religionsführer oft dieselben Ziele mit der schwarzen Rhetorik verfolgen, und deshalb gereizt und aggressiv darauf reagieren, wenn das Thema mit den Corona – Maßnahmen und deren Folgen hier gemeinsam behandelt wird. Sie betrachteten den Artikel Schwarze Rhetorik als einen „Corona-Aufwärmartikel“ dies sei für sie unteranderem ein Grund, das Kommentieren hier einzustellen. Es tut mir leid! - Aber wer nicht bemerkt, dass die politisch Verantwortlichen für die „Corona-Maßnahmen“ genauso mit schwarzer Rhetorik arbeiteten, und durchaus ein Zusammenhang mit den Methoden der WTG besteht, wer das nicht anerkennt, hat den Sinn und Zweck dieser Seite nicht verstanden.   Es geht uns hier nicht nur darum die Lügen und Methoden der WTG aufzuzeigen, sondern auch die manipulativen Methoden und Lügen, denen wir alle tagtäglich in Satans System ausgesetzt sind.  

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Schwarze Rhetorik – Warum Langjährige Freundschaften Zerbrechen

Von Lennard / 18. August 2022 / 57 Kommentare / Allgemein   Link zum Video: https://youtu.be/TyTMeRECXjc Ich glaube, es gibt kaum etwas, was unsere Gesellschaft mehr gespalten hat wie die sogenannte Corona-Kriese. Aber warum ist das so? Warum kann man si

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„Organisationen sind gefährlich, weil sie uns die christliche Freiheit nehmen!

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