Krankengeldzahlung trotz verspäteter AU wegen einer Depression

Eine nicht eingeholte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann dann nicht zur Ablehnung der Zahlung von Krankengeld führen, wenn im betreffenden Zeitraum eine tatsächliche Handlungsunfähigkeit vorlag. Diese liegt vor, wenn der Versicherte sich in einem gesundheitlichen Ausnahmezustand befindet, der ihn derart lähmt, dass er gerade noch in der Lage ist, sich um die körperlichen Grundbedürfnisse zu kümmern, nicht jedoch einen Arzt aufzusuchen oder anzurufen. Gerade bei psychischen Erkrankungen könne es zumindest vorübergehend zu einem solchen oder vergleichbaren Zustand kommen, in welchem dem Versicherten krankheitsbedingt eine Meldung nicht möglich sei. Denn maßgeblich könne nur sein – so das LSG – ob der Versicherte zu einer entsprechenden Willensanspannung überhaupt noch in der Lage gewesen sei, die für eine Feststellung der Arbeitsunfähigkeit erforderlichen Handlungen vorzunehmen. Ob hieraus eine vorübergehende Geschäftsunfähigkeit folge, könne nicht im Vordergrund stehen und werde sich im Einzelfall nur schwer ermitteln lassen. Dies könne insbesondere beim Vorliegen einer schweren Depression der Fall sein. Bereits bei einer mittelgradigen depressiven Episode habe der Betroffene bereits meist große Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten fortzusetzen. Dieser Ausnahmefall habe beim Kläger vorgelegen. Zwar habe der behandelnde Arzt zum konkreten Zustand des Klägers keine Angaben aus eigener Anschauung machen können. Allerdings sah der Senat die vom Arzt beschriebenen Stimmungsschwankungen mit möglicher Handlungsunfähigkeit aufgrund des Ergebnisses der Zeugenaussage als im betreffenden Zeitraum als bewiesen an. Auch habe der Kläger selbst in seiner Einlassung gegenüber dem Senat seine Handlungsunfähigkeit glaubhaft dargelegt, (vgl. Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 11.05.2020 L 10 KR 389/19). Das Sozialgericht hatte die Auffassung vertreten, der Kläger habe nicht alles in seiner Macht stehende unternommen, um die ärztliche Feststellung zu erhalten und die Klage abgewiesen.

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Niedersächsisches FG: Entschädigung wegen Verlegung einer Erdgasleitung

Das Niedersächsische FG hat entschieden, dass die Entschädigung wegen Verlegung einer Erdgasleitung nicht zeitlich gestreckt versteuert werden kann. Mehr zum Thema EntschädigungMehr zum Thema Einkommensteuer Der Beitrag Niedersächsisches FG: Entschädigun

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Schöffengericht Freiburg: Freispruch trotz Fingerabdruck vom Vorwurf des Handeltreibens mit Amphetamin in nicht geringer Menge

Am 14.06.23 wurde vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Freiburg wegen des Vorwurfs des Handeltreibens mit 4 Kilogramm Amphetamin angeklagt, § 29a Absatz Nr. 2 BtMG. Der Vorwurf gründete dabei auf einem aufgefundenen Fingerabdruck auf einer Plastiktüte,

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Raus aus der Depression

Über Depressionen reden hilft, die Krankheit besser zu verstehen - mit Betroffenen, Angehörigen und Experten, wie in diesem Podcast. [mehr]

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Benachteiligung wegen des Geschlechts bei einer Bewerbung

Bei einer mittelbaren Benachteiligung wegen des Geschlechts kann die besondere Benachteiligung des einen Geschlechts durch ein dem Anschein nach neutrales Kriterium mit einem Verweis auf statistische Erhebungen dargelegt werden. Die herangezogene Statisti

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Bouldern trotz Corona

Bouldern trotz Corona das geht selbst dann, wenn der Radius pandemiebedingt auf 15 Kilometer eingeschränkt wird. Kleine Felsen und andere Gelegenheiten finden Der Beitrag Bouldern trotz Corona erschien zuerst auf 111Sachen-in-Franken-machen.

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